Michael Schumachers ehemaliger Manager Willi Weber hat seine Kritik an der Familie der Formel-1-Legende erneuert. Der 75-Jährige unterzog sich zuletzt in München einer Rücken OP. Im Zuge dessen gab er der tz ein Interview, in dem er abermals die Informationspolitik rund um den Zustand des Rekordweltmeisters anprangerte.

"Ich finde es sehr schade, dass Michaels Fans nichts über seinen Gesundheitszustand erfahren. Warum sagt man ihnen nicht einfach die Wahrheit?", wird Weber zitiert. Der Regensburger kümmerte sich von 1988 bis 2010 um die geschäftlichen Belange Schumachers und ebnete ihm über sein Formel-3-Team den Weg in die Königsklasse.

Als Schumacher 2010 mit Mercedes sein Comeback in der Formel 1 feierte, war Weber nicht mehr als Manager an Bord. Seine Funktion hatte zu dieser Zeit bereits Schumachers frühere Medienberaterin Sabine Kehm übernommen. Sie kümmert sich nach wie vor um die Familie des siebenmaligen Weltmeisters, sowie um die Rennfahrer-Karriere von Sohn Mick.

Weber hatte seit dem schweren Ski-Unfall Schumachers am 29. Dezember 2013 bereits mehrfach gefordert, dass Familie und Management des 48-Jährigen hinsichtlich dessen Gesundheit reinen Tisch machen. Dabei meldete er sich unter anderem Ende 2015 in einem Interview mit der Gala zu Wort.

Schon damals kritisierte er eine fehlende Klarstellung vor dem Hintergrund, dass Schumacher über mehrere Jahrzehnte hinweg einer Person der Öffentlichkeit gewesen sei und Fans sowie Anhänger sich über eine "ehrliche Nachricht" über dessen Gesundheitszustand freuen würden.

Darüber hinaus behauptete er, dass ihm der Kontakt mit seinem einstigen Schützling untersagt wurde. "23 Jahre lang hatten wir ein sehr enges Verhältnis und ich bin bei ihm ein- und ausgegangen. Nun möchte Corinna nicht mal, dass ich ihn kurz besuche", so Weber damals.

Neben der Kritik an Schumachers Management ließ Weber auch an der aktuellen Formel 1 kein gutes Haar. Mit dem Sport, der über viele Jahre hinweg sein Leben bestimmte, habe die Königsklasse heute nicht mehr viel zu tun. "Der Formel 1 geht es momentan wie meinem Rücken - schlecht."

Nach Webers Geschmack ist der Sport mittlerweile zu sehr in den Hintergrund gerückt. "Die Formel 1 ist doch nur noch eine Mickey-Maus-Show, nix anderes. Der Sport ist zweitrangig geworden." Weber hatte früher sowohl Michael als auch um Ralf Schumacher betreut. Auch Nico Hülkenberg wurde bis Anfang 2011 von ihm gemanagt.