Für Sebastian Vettel lief das Qualifying zum Japan GP nicht ganz nach Maß. Der Ferrari-Pilot startet beim Formel-1-Rennen in Suzuka zwar von Startplatz zwei, doch gegen die Pace der Mercedes war Vettel chancenlos. Auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton fehlt fast eine halbe Sekunde. Dass Vettel noch von Platz zwei starten darf, ist einem glücklichen Umstand geschuldet: Valtteri Bottas wird wegen eines Getriebewechsels strafversetzt.

Zumindest für einen Teil des Rückstands hat Vettel eine Erklärung: "Ich wusste vor dem letzten Versuch, dass mein Rückstand auf Lewis relativ groß war. Deswegen musste ich etwas mehr riskieren als normal. Weil ich um die Strafe für Valtteri wusste, hatte ich ja nach hinten einen Puffer. In den Esses bin ich leider etwas zu weit rausgekommen, aber ich habe es probiert."

"Für Platz eins hätte es aber auch nicht gereicht", gesteht Vettel. Doch der vierfache Formel-1-Weltmeister zeigte sich in Japan, dem Land des Lächelns, trotzdem landestypisch: "Ich bin ziemlich glücklich, um ehrlich zu sein. Die Balance im Auto wurde immer besser und besser. Uns fehlt etwas Performance aber insgesamt war es ein positiver Tag."

"Ich kenne die genauen Analysen noch nicht, aber es sah so aus, als hätten wir auf der Geraden etwas auf Mercedes verloren", so Vettel. Doch die Geraden schienen das geringste Problem zu sein. Den Großteil des Rückstandes holte sich Ferrari in allen Sessions im kurvenreichen ersten Sektor. Vettel verlor allein dort rund drei Zehntel auf Hamilton. Im letzten Sektor, der nur aus Gerade, 130R und Schikane besteht, verlor Vettel hingegen nicht einmal eine Zehntel.

Die Topspeed-Wertung vom Vortag konnte Vettel aber tatsächlich nicht verteidigen. Der Power-Modus brachte Mercedes zumindest an Vettel vorbei. Räikkönen fährt wohl etwas weniger Flügel als Vettel, um nach seiner Strafversetzung bessere Überholchancen zu haben.

Vettel: Strategie in Japan kann gegen Hamilton helfen

Vettel geht aber trotz des Performance-Nachteils positiv ins Rennen. "Im Rennen sind wir normalerweise immer schneller", so der Weltmeisterschafts-Zweite. Außerdem soll es am Sonntag noch einmal deutlich wärmer werden. "Und vor allem soll die Sonne scheinen, wodurch der Asphalt heißer wird", freut sich Vettel. "Hitze kommt uns mehr entgegen als dem Mercedes."

Durch Bottas' Strafversetzung stehen die beiden WM-Rivalen nebeneinander in der ersten Reihe. "Wir hatten zuletzt gute Starts", freut sich Vettel. "Aber auch wenn ich in Kurve eins hinter Lewis sein sollte, gibt es noch Chancen. Hitze, Rennpace - und bei der Strategie ist etwas möglich. Wir haben das Paket und das Auto, um gewinnen zu können."