Das 2. Freie Training der Formel 1 beim Japan GP in Suzuka war von heftigen Regenfällen gezeichnet. Nachdem es schon vor der Session ununterbrochen stark regnete, wurde das Training zunächst gar nicht erst freigegeben. Stattdessen fuhr Bernd Mayländer in seinem Mercedes AMT GT Safety-Car, um die Strecke zu sichten.

Nach zwanzig Minuten musste Mayländer noch einmal auf die Strecke. "Es ist aber momentan schlechter als noch vor 20 Minuten, es ist absolut nicht fahrbar", urteilte der offizielle Safety-Car-Fahrer der Formel 1. Allerdings bewahrheiteten sich die Wetterprognosen: Zur Halbzeit nahm der Regen ab, die Session konnte für die letzten 45 Minuten freigegeben werden.

Besonders viel Action bekam die zahlreichen Fans, die in Japan traditionell schon am Freitag kommen, aber nicht zu sehen. Einige Piloten verzichteten gänzlich auf Fahrten im nassen Suzuka. Lewis Hamilton, der lediglich vier Runden fuhr, sicherte sich mit 1:48,719 Minuten die nicht besonders aussagekräftige Bestzeit.

Einen starken - wenn auch ebenfalls nicht repräsentativen - Eindruck im Regen machte Esteban Ocon in seinem Force India, der auf Platz zwei landete und Teamkollege Sergio Perez klar distanzierte. Mit Felipe Massa und Lance Stroll fuhren nur zwei weitere Piloten überhaupt gezeitete Runden.

Zwischenfälle: Trotz des starken Regens gab es nur wenig Zwischenfälle auf der Strecke - schließlich wurde auch kaum gefahren. Für die einzig nennenswerte Aktion sorgte Williams-Rookie Lance Stroll, der in Kurve eins die Kontrolle über seinen Formel-1-Boliden verlor und durch das Kiesbett musste. Nur wenige Zentimeter trennten ihn von den Reifenstapel. Esteban Ocon machte es kurz zuvor besser, er konnte seinen Force India an gleicher Stelle noch abfangen und auf der Strecke bleiben.

Die Wetterprognosen für den Rest des Wochenendes sehen allerdings besser aus - weshalb viele Teams auch auf Runden im Regen verzichteten. Für das 3. Freie Training am Samstagmorgen sagen die Prognosen eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit für leichten Regen vorher. Das Qualifying soll dann unter trockenen Bedingungen stattfinden. Für das Rennen ist sogar Sonnenschein angekündigt.

Highlights des Trainings: Neben den zahlreiche Fans, die bei schlechtem Wetter und wenig Action gut verkleidet auf den Tribünen ausharrten, zeigten die Teams Humor: Sauber begann damit, ein Papierboot durch die überflutete Boxengasse fahren zu lassen, andere Teams taten es den Schweizern gleich und bauten teilweise kuriose und lustige Boote.

Analyse: Den stärksten Eindruck machte das Boot von Force India. Im Gegensatz zu Mercedes und Red Bull verzichtete der Rennstall auf den Einsatz von exotischen Materialien und konzentriere sich auf das Wesentliche - die Segeln. Red Bull hat sich auf die eigenen Stärken konzentriert und ein Top-Chassis aus Dosen gebaut, allerdings kostete das Zukaufteil als Grundlage eine Sekunde pro Fluß.

Trotz der regnerischen Session wird es am Wochenende wohl keine größeren Überraschungen geben, weil die Teams im 1. Freien Training bereits Daten sammeln konnten. Vor allem die Mercedes-Piloten fuhren Rund um Runde, Valtteri Bottas umrundete die Strecke 30 Mal. Sebastian Vettel sicherte sich am Freitagmorgen die Bestzeit vor Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo.