Nach dem Turbo-Schock bei Sebastian Vettel im Qualifying zum Malaysia GP 2017 und dem daraus resultierenden letzten Startplatz macht Ferrari noch das Beste aus der Situation: Wie die Formel-1-Regelhüter der FIA bekanntgaben, wurden bei Vettel zwischen Qualifikation und Rennen neue Motorteile eingebaut.

Vettel erhält einen neuen Verbrennungsmotor und einen neuen Turbolader samt MGU-H. Weil alle Elemente die jeweils fünften im Kontingent des WM-Zweiten sind, geht der Einsatz mit einer Startplatzstrafe einher. Insgesamt haben sich für die drei Elemente 20 Plätze angesammelt. Allerdings ist das für Vettel ohnehin egal, weil er in der Qualifikation keine Zeit setzen konnte und somit ohnehin vom letzten Startplatz aus in das Rennen in Sepang gehen muss.

Laut FIA muss Vettel nicht aus der Boxengasse starten. Das wäre nötig gewesen, wenn sich die neu eingebauten Komponenten von den alten unterschieden hätten. Dann wäre es ein Bruch der Parc-ferme-Bedingungen gewesen, der einen Start aus der Boxengasse nach sich ziehen würde.

Interessant ist das, weil erstmals seit dem Spanien GP 2017 ein neuer Turbolader von Ferrari eingesetzt wird. Nachdem die Italiener beim Motorwechsel am Samstag schon beim Verbrennungsmotor eine neue Spezifikation brachten, erwarteten nicht wenige, dass auch beim Turbolader eine überarbeitete Version kommt.

Das Motorendrama bei Vettel in Malaysia nahm schon im 3. Freien Training seinen Lauf, als der vierfache Weltmeister kurz vor Ende der Session mit Motorproblemen zurück an die Box schleichen musste. Zwischen FP3 und Qualifikation tauschte Ferrari Verbrennungsmotor samt MGU-H und bekam das Auto rechtzeitig zum Beginn von Q1 fertig. Allerdings bemerkte Vettel auf seiner ersten schnellen Runde, dass Leistung fehlt. Hektische Reparaturversuche während des ersten Qualifikationssegments blieben unbelohnt, Vettel konnte keine Rundenzeit setzen.