Gute Leistung von Pierre Gasly in seinem allerersten Qualifying in der Formel 1. Der Franzose, der mindestens in Malaysia und in Japan den glücklosen Daniil Kvyat bei Toro Rosso ersetzen wird, belegte Rang 15 und - noch wichtiger - war dabei nur etwa anderthalb Zehntel langsamer als sein Teamkollege Carlos Sainz.

Bereits in den Trainingssitzungen ließ Gasly sein Talent aufblitzen und benötigte kaum Eingewöhnungszeit. Im 1. Freien Training, das unter schwierigen Bedingungen stattfand, belegte er einen starken neunten Platz. Auch im trockenen Training Nummer zwei platzierte er sich vor Sainz. In der Generalprobe am Samstagmorgen kassierte er mit drei Zehnteln den größten Rückstand auf den Spanier.

Auch unter zunehmendem Druck im Qualifying beging Gasly keinen Fehler und reihte sich in Q1 wieder vor seinem deutlich erfahreneren Teamkollegen ein. In Q2 dann hatte er knapp das Nachsehen. Dennoch: Gaslys Leistung muss sich hinter den letzten Auftritten seines Vorgängers Kvyat keinesfalls verstecken, im Gegenteil.

"Er hat sich sehr gut gehalten", bekam Gasly Lob von Dr. Helmut Marko. "In Q1 war er vor Sainz, in Q2 haben anderthalb Zehntel gefehlt. Das ist für das erste Mal im Auto eine tadellose Leistung", sagte Marko gegenüber Sky.

Keine überzogenen Vergleiche

Dennoch will der Österreicher keinen Druck aufbauen durch etwaige Vergleiche mit etwa Max Verstappen. "Wir vergleichen ihn nicht. Wir geben ihm die Chance, er wird es zeigen", so Marko, angesprochen auf Gaslys Talent. Und was sagt der Franzose selbst? Am Funk direkt nach seiner letzten schnellen Runde beklagte er sich noch, dass er seine Reifen nicht genug aufwärmen konnte und er dadurch drei Zehntel auf seiner schnellen Runde verloren habe.

Gasly erklärte den Funkspruch danach. "Alle haben sich im letzten Sektor aufgereiht und ich habe nicht die richtigen Temperaturen für meine Vorderreifen bekommen. Ich habe zweieinhalb Zehntel zu Kurve fünf verloren. Im letzten Sektor habe ich wieder etwas aufgeholt. Wir hätten es etwas besser machen können, aber das gilt wohl für alle. Jeder kann immer noch besser sein", sagte er.

Sainz als Maßstab und Orientierung

Seine Leistung besonders in Relation zu Sainz stimmte ihn auf jeden Fall zufrieden. "Ich hätte das nicht gedacht. Aber es lief von Runde zu Runde besser. Carlos ist ein schneller Fahrer, ein echter Maßstab für mich. Ich werde weiterarbeiten für die nächsten Qualifyings. Es ist gut, den Vergleich zu haben, wo der Unterschied ist. Ich habe Ideen, wo ich mich verbessern kann, das braucht aber Zeit", stellt er klar.

Auf sein erstes Rennen in der Formel 1 freut er sich bereits. "Ich muss erst einmal diese ganzen Emotionen fühlen. In Malaysia weiß man nie, wie es mit dem Wetter ist. Am Freitag habe ich mich auf jeden Fall gut gefühlt", blickt er optimistisch voraus. Regen käme ihm auf jeden Fall gelegen. "Im ersten Training habe ich mich gut gefühlt, das Auto scheint im Regen schnell zu sein. Ein paar schwierige Bedingungen würden uns wohl helfen", so Gasly.