Eigentlich lief es für Formel-1-Pilot Sebastian Vettel in Malaysia hervorragend: Der Ferrari war in beiden trockenen Trainingssitzungen auf dem Sepang International Circuit klar das schnellste Auto. Doch am Ende des 3. Freien Trainings dann der Schock: Vettel rollte - begleitet von unschönen Geräuschen des Ferrari-Motos - langsam an die Box zurück, stieg sofort aus seinem Boliden aus.

Wenige Minuten später war klar: Ferrari muss Vettels Auto in den zwei Stunden zwischen Training und Qualifying umbauen, muss den Motor wechseln. Wie ein Ferrari-Sprecher Motorsport-Magazin.com bestätigte, kommt nun der vierte und letzte Motor aus dem Kontingent zum Einsatz.

Etatmäßig sollte Spezifikation Nummer vier erst beim nächsten Rennen in Japan oder in drei Wochen in Amerika eingesetzt werden. Doch die Probleme im Abschlusstraining zwangen Ferrari mangels Zeit und entsprechender Analysen dazu, den Motor zu wechseln.

Eine Strafe gibt es für den Motorwechsel nicht. Erst wenn ein Pilot das erlaubte Kontingent von vier Einheiten je Power-Unit-Komponente überschreitet, gibt es Strafversetzungen. Vettel ist zwar schon seit geraumer Zeit bei Turbolader Nummer vier angekommen, allerdings hat Ferrari nur den Verbrennungsmotor und MGU-H getauscht.

Ferrari-Motor frischer als Mercedes-Aggregat - aber mit weniger Öl

Mercedes brachte Power Unit Nummer vier schon in Spa, beim ersten Rennen nach der Sommerpause. Zwar ist der Ferrari-Motor nun deutlich frischer, allerdings könnten die Italiener trotzdem einen kleinen Nachteil haben: Seit Monza gilt ein strengeres Limit für den Ölverbrauch.

Weil die FIA glaubt, dass manche Hersteller gezielt Motoröl in den Verbrennungstrakt befördern, um zusätzliche Leistung zu gewinnen, wurde ein Maximalverbrauch eingeführt. Für Motoren, die vor dem Italien GP eingeführt wurden, gilt das Limit von 1,2 Liter pro 100 Kilometer. Seit Monza dürfen neue Motoren nur noch 0,9 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen.

Alle Hersteller bestreiten allerdings, dem Benzin absichtlich Öl beizumischen. 2018 wurden zusätzlich zum Maximalverbrauch Maßnahmen getroffen, die eine solches Vorgehen unmöglich machen.