Mit seiner letzten Runde krönte sich Nico Hülkenberg dann doch noch zum schnellsten Fahrer hinter den drei Top-Teams. Im Kampf gegen die in Singapur starken McLaren-Piloten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne hatte Hülkenberg das bessere Ende für sich und heimste sich den Titel "Best of the Rest" ein. Startplatz sieben für den Renault-Piloten, der von einem nächsten starken Ergebnis träumen darf.

"Wir hatten einen guten Fight und ich hatte das klare Ziel, vor ihnen [den McLaren; Anm. d. Red.] auf Platz sieben zu landen. Ich war sehr zufrieden mit meiner letzten Runde und damit, sie noch zu kriegen", sagte der Deutsche. Dieses Qualifying in Singapur könnte bereits ein Vorgeschmack auf die kommende Saison gewesen sein, wenn McLaren ebenfalls mit Renault-Motoren ausgerüstet wird und davon auszugehen ist, dass Werks- und Kundenteam dann enger beieinanderliegen.

Ein Aspekt, dessen sich Hülkenberg bewusst ist. "Sie haben hier schon ein gutes Paket und wenn wir ihnen unsere Power Unit geben, werden sie einer unserer größten Gegner nächstes Jahr. Ich erwarte, dass wir einen guten Job über den Winter machen müssen", ist sich Hülkenberg sicher. Doch bereits mit der in dieser Saison getätigten Arbeit ist der 30-Jährige ziemlich zufrieden. "Betrachtet man die Entwicklung vom Saisonstart bis jetzt, war es besser als erwartet", lobt er sein Team.

Renault winkt Sprung auf WM-Rang sechs

In der Konstrukteurs-WM liegt Renault derzeit nur auf Rang acht, was aber weniger an Hülkenberg liegt als vielmehr an der nicht vorhandenen Punkteausbeute seines Teamkollegen Jolyon Palmer. Mit Haas (einen Punkt vor Renault) und Toro Rosso (sechs) liegen zwei Teams in direkter Schlagdistanz. Ein gutes Ergebnis in Singapur könnte Renault einen Sprung machen lassen, zumal Haas geschlossen nur in Reihe acht steht und auch Toro Rosso nur Carlos Sainz mit Ach und Krach in Q3 brachte.

Bis zu einem möglichen Vorrücken auf Rang sechs der Teamwertung stehen aber noch 61 harte Runden in der Nacht von Singapur bevor. Wie schnell dieses Rennen zu Ende sein kann, erlebte Hülkenberg im vergangenen Jahr. Nach einer heftigen Startkollision war nach wenigen Metern Schluss für den damaligen Force-India-Piloten.

Die Startphase sieht er auch im diesjährigen Rennen als vorentscheidend an, gerade im Kampf gegen McLaren. "Wenn wir am Start und in der ersten Runde vorne bleiben, haben wir das glaube ich im Griff", sagte er. Nach vorne rechnet er sich nur wenige Chancen aus, wenngleich gerade in Singapur das Safety Car schon für besondere Augenblicke gesorgt hat.

Doch den "Rekord" mit den meisten Rennen ohne Podestplatzierung, den Hülkenberg an diesem Wochenende egalisieren könnte, sieht er nicht in Gefahr. "Ich träume realistisch. Klar kann immer alles passieren. Das Safety Car ist ein wenig wie eine Lotterie hier. Es kann perfekt für einen laufen, aber auch komplett gegen einen. Ich mache mich da nicht verrückt. Wir müssen uns einfach gut vorbereiten, unsere Szenarien vorbereiten und dann einfach auf die Rennumstände reagieren", gibt er die Marschroute vor.