Pole Position für Sebastian Vettel! Im Qualifying zum Singapur GP der Formel 1 (Sonntag ab 14:00 Uhr live auf RTL, Sky Sports, ORF1, SRF2 und im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker) schnappte sich der Ferrari-Pilot mit einem neuen Rundenrekord von 1:39.491 Minuten die 49. Pole seiner F1-Karriere. "Wuuuuuhuuu! Grazie! Grazie! Grazie!", funkte Vettel übersprühend vor Freude.

Kein Wunder, hatte zunächst alles auf eine Niederlage hingedeutet: In Q1 und Q2 dominierte Red Bull - jeweils Doppelbestzeiten für Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Doch schon nach den ersten Runs im Q3 hatte Vettel das Feld mit einer 1:39.669 Minuten knapp eineinhalb Zehntel vor Verstappen und zwei Zehntel vor Ricciardo angeführt. Räikkönen auf P4 fehlten vor allem durch einen Quersteher im letzten Sektor exakt vier Zehntel auf den Ferrari-Kollegen.

Lewis Hamilton und Mercedes im Qualifying ohne Chance

Lewis Hamilton hielt auf P5 mit gut einer halben Sekunde Rückstand, Mercedes-Kollege Valtteri Bottas musste mit sogar mehr als eine Sekunde Abstand auf die Spitze erneut massiv abreißen lassen. Nach den zweiten Runs änderte sich an dieser Reihenfolge nichts mehr, einzige die Abstände legten durch Vettels späte Verbesserung noch einmal zu - eine ganz herbe Niederlage für die Silberpfeile.

"Es war klar, dass unser Mercedes hier in Singapur Schwierigkeiten haben wird. Was mich aber mehr beunruhigt ist der Zeitunterschied - der ist zu groß", ärgerte sich Niki Lauda bei Sky. "Wir müssen das analysieren und schauen, was da passiert ist. Aber Sebastian kann man nur gratulieren - das war eine Zauberrunde."

Nico Hülkenberg, Fernando Alonso, Stoffel Vandoorne und Carlos Sainz komplettierten die Top-10. Für Pascal Wehrlein endete das Qualifying einmal mehr im Q1: P19. Damit hatte der Deutsche jedoch seinen Sauber-Teamkollegen Marcus Ericsson locker im Griff (+ 0,511 Sek.).

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Vettel, Verstappen, Ricciardo, Räikkönen, Hamilton

Singapur-Qualifying: Das sagen Vettel, Verstappen & Ricciardo

Sebastian Vettel: "Heute Morgen hatte ich noch Probleme. Und gerade habe ich dann echt so laut geschrien wie das Publikum, ich bin voller Adrenalin. Ich liebe diese Strecke! Das Auto war etwas knifflig, aber es ist immer besser geworden. Ich muss jetzt erstmal runterkommen und mich beruhigen."

Max Verstappen: "Schade, dass ich es nicht auf die Pole geschafft habe. Es war knapp, ich bin zufrieden. Im Rennen wird es aber schwer sein, ihn zu überholen. Es wird auf die erste Runde ankommen."

Daniel Ricciardo: "Ich muss es neidlos anerkennen, ich muss die Niederlage heute anerkennen. Aber ich werde morgen auf Sieg fahren, wir haben eine tolle Pace."

Die Top-3 im Singapur-Qualifying: Vettel, Verstappen, Ricciardo, Foto: LAT Images
Die Top-3 im Singapur-Qualifying: Vettel, Verstappen, Ricciardo, Foto: LAT Images

Verstappen schlägt Ricciardo in Q1 & Q2 um je 0,053 Sek.

Das war Q2: Max Verstappen machte da weiter, wo er in Q1 aufgehört hatte: Bestzeit, diesmal sogar mit einem neuen Streckenrekord - 1:40.379 Minuten. Erst in ihren zweiten Runs rückte die Konkurrenz dem Niederländer bedrohlich auf den Leib. Wieder hieß der erste Verfolger Daniel Ricciardo, wieder mit einem Abstand von exakt 0,053 Sekunden. Maßarbeit bei Red Bull. Dritter wurde Kimi Räikkönen (+ 0,193 Sek.), vier Tausendstel vor Ferrari-Kollege Sebastian Vettel. Lewis Hamilton fehlten auf P5 weitere fünf Hundertstel. Valtteri Bottas musste sich mit P8 abfinden - mehr als eine Sekunde fehlte dem Finne auf die Bestzeit.

Nico Hülkenberg schaffte es als Siebter ins Q3, Renault-Teamkollege Jolyon Palmer schied als Elfter aus. Ebenfalls nicht mit dabei im Q3: Sergio Perez, Daniil Kvyat, Esteban Ocon und Romain Grosjean.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle: -
ausgeschieden: Palmer, Perez, Kvyat, Ocon, Grosjean
Top-5: Verstappen, Ricciardo, Räikkönen, Vettel, Hamilton

Das war Q1: Während der gesamten Session klagten die Fahrer über extrem rutschige Streckenverhältnisse - offenbar Ölreste aus dem vorherigen Rennen des Porsche Cups. Entsprechend gab es einige spektakuläre Slides zu bewundern - und deutlich schwächere Rundenzeiten als am Freitag. Felipe Massa konnte den Williams nicht ganz halten und krachte am Singapore Flyer in der vorletzten Kurve mit der Hinterradaufhängung in die Mauer. Überraschung: Massa konnte wieder auf die Strecke, qualifizierte sich sogar für Q2.

Wie in den drei Freien Trainings sicherte sich Red Bull auch im Q1 die Bestzeit. Max Verstappen setzte sich in 1:42.010 Minuten 0,053 Sekunden vor Teamkollege Daniel Ricciardo durch. Lewis Hamilton fehlte als Fünftem fast eine halbe Sekunde, Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel bekleideten mit mehr als einer Sekunde Rückstand nur die Ränge 10 bis 12, weil sich kurz vor Schluss unzählige Mittelfeld-Piloten plötzlich extrem verbesserten.

So beendete etwa Fernando Alonso das Q1 keine Zehntel hinter Verstappen auf P3 vor Carlos Sainz und Stoffel Vandoorne. Nico Hülkenberg wurde Neunter hinter Jolyon Palmer und Danill Kvyat. Kevin Magnussen, Felipe Massa, Lance Stroll, Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson schieden aus.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle: Stroll mit heftigem Slide, Grosjean im Notausgang, Massa mit Mauerkuss und Reifenschaden, Carlos Sainz mit heftiger Rauchentwicklung im Heck
ausgeschieden: Magnussen, Massa, Stroll, Wehrlein, Ericsson
Top-5: Verstappen, Ricciardo, Alonso, Sainz, Vandoorne

Die Strafen: Dieses Mal gibt es so gut wie keine Strafen. Anders als in Monza und Spa wird nicht das halbe Feld strafversetzt. Einzig Marcus Ericsson muss fünf Startplätze im Grid nach hinten. Sauber hatte nach einem Crash des Schweden im dritten Training das Getriebe wechseln müssen.

Das Wetter: Kein Regen, 28 Grad Celsius Luft- und 33 Streckentemperatur - fast ident mit dem Wetter im zweiten Training zur fast gleichen Zeit am Freitag. Beste Bedingungen also im Qualifying zum Singapur-Nachtrennen.

Die Analyse: Ganz enges Höschen in Singapur. Das spannendste QualIfying des Jahres! Schon in Q1 und Q2 ging es richtig zur Sache. Späte Verbesserungen ließen selbst die Fans der Top-Piloten kurzzeitig zittern. Dann der Showdown im Q3: Plötzlich war Ferrari voll da und entriss Red Bull noch die Pole Position. Zuvor hatten den roten Stieren alle Sessionbestzeiten in Singapur gehört. Auch die Longruns sahen extrem stark aus. Das verspricht ein superspannendes Rennen. Zumal es auch noch Lewis Hamilton gibt: Was kann der Mercedes-Star noch tun, um einen ganz bösen Rückschlag im WM-Kampf abzuschmettern? Rosig sieht es nicht gerade aus ...