Die Formel-1-Boliden sehen in diesem Jahr deutlich spektakulärer aus. Breitere Reifen, breitere Autos und ästhetischere Flügelproportionen. Doch es gibt einen Schandfleck: Viele Fans stören die endlos großen Motorabdeckung. Die Finnen auf der Motorhaube reichen bis zum Heckflügel.

Eigentlich sollte mit diesem Schönheitsfehler 2018 Schluss sein, die FIA wollte den Bereich über dem Motor zur aerodynamischen Sperrzone erklären. Im vorläufigen Reglement für die kommende Formel-1-Saison wurde im Artikel 3.5.1 schon der entsprechende Absatz c ergänzt.

Doch nun scheint es eine Kehrtwende der Regelhüter zu geben: Beim nächsten Treffen der Strategiegruppe soll der betreffende Artikel wieder geändert werden. Grund dafür ist, dass die Teams angeblich Sponsorenflächen brauchen.

Auf den Finnen sollen dann einheitlich die Startnummern der jeweiligen Piloten groß abgebildet werden. FIA Präsident Jean Todt ist es seit jeher ein Anliegen, dass die Fahrer einfach voneinander zu unterscheiden sind. In dieser Saison führte die FIA schon eine entsprechende Regel ein, die den Teams allerdings noch Spielraum gibt. Ohne Finne müsste die Startnummer an einen anderen Ort wandern, wo eigentlich die Sponsorenlogos angebracht werden sollen.

Immerhin eine gute Nachricht gibt es für die Ästheten: Der wohl deutlich hässlichere Teil über den Motoren muss verschwinden. Das Verbot der sogenannten T-Flügel, auf englisch T-Wings, soll auch nach der Abänderung des Artikels bestehen bleiben. Die T-Flügel sind direkt an den Enden der Finnen angebracht und generieren zusätzlichen Abrieb.

Die hässlichen T-Flügel sollen 2018 weiterhin verboten werden, Foto: Sutton
Die hässlichen T-Flügel sollen 2018 weiterhin verboten werden, Foto: Sutton

Eigentlich sollte in der seitlichen Ansicht eine gesamt Fläche zur aerodynamischen Sperrzone werden. Das hätte Finnen und T-Flügel gleichzeitig eliminiert. Weil die Finnen aber bleiben sollen, funktioniert der eigentlich geplante Artikel so nicht mehr. Die Verantwortlichen müssen sich noch auf eine genaue Regel einigen.

Gleichzeitig sollen auch noch die Monkey-Seats 2018 verboten werden. Die FIA befürchtet, dass Teams inzwischen Motormodi bewusst nutzen, um mit den Auspuffgasen einen aerodynamischen Effekt zu erzeugen. Genau das sollte mit dem zentralen Auspuffrohr, das weit hinten austreten muss, eigentlich verhindert werden. Der Auspuff zielt zwar nicht auf den Monkey-Seat, beeinflusst aber den Luftstrom darunter und dahinter.

Um die Änderungen durchzubringen, so sieht es das Reglement bei Änderungen nach dem 30. April vor, ist die Einstimmigkeit aller Parteien notwendig,. Doch bei den beiden Themen, so ist zu hören, sollen sich tatsächlich alle Teams einig sein.