Der Kuhhandel bei den Motoren führt über die Personalie Carlos Sainz - so viel ist klar. Wenn Toro Rosso von Renault zu Honda-Motoren wechseln will, muss Red Bull offenbar den Spanier an das Werksteam von Renault abgeben. Aktuell scheint nur die Frage zu sein: Wann sitzt Sainz im Renault?

Gerüchten zufolge soll Sainz schon beim nächsten Rennen in Malaysia das Cockpit tauschen. Leidtragender wäre Jolyon Palmer, der noch immer ohne WM-Punkte in dieser Saison dasteht und um seinen Job fürchten muss. "Ich werde in Malaysia sein", stellte Palmer allerdings in der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Singapur GP klar.

Palmer: Ich habe Vertrag

"Ich habe einen Vertrag für sieben weitere Rennen in diesem Jahr", so Palmer. "Es gibt seit 35 Rennen Gerüchte, wonach ich nicht mehr fahren werde, das ist nichts Neues für mich. Für mich hat sich nichts geändert, ich werde in Malaysia sein und ich werde auch in Abu Dhabi sein."

Eine langfristige Zukunft scheint der Brite bei Renault aber selbst nicht mehr zu sehen: "Es wird in absehbarer Zeit eine Bekanntgabe geben." Wie die genau aussehen wird, wollte er nicht verraten. Renault hätte Sainz wohl gerne schon in Malaysia im Cockpit, allerdings hat Palmer einen wasserdichten Vertrag. Der Brite zahlt für sein Cockpit.

Möglich auch, dass Palmer mit seinen Aussagen Druck auf Renault ausüben will und damit versucht, mehr Geld für die Vertragsauflösung rauszuschlagen. Doch für 2018 hat der ehemalige GP2-Champion definitiv keine Chance mehr.

Sainz blockt ab

Carlos Sainz hingegen wollte sich nicht zu einer Aussage hinsichtlich seiner Zukunft bewegen lassen. Der Spanier ist ein gebranntes Kind, musste sich aus dem Red-Bull-Lager viel Kritik anhören, nachdem er im Juni öffentlich ein weiteres Jahr bei Toro Rosso ausgeschlossen hatte. "Ich will dazu nichts sagen, solange nichts offiziell durch ist", blockte Sainz in Singapur vielsagend.

Dass Sainz gerne zu Renault würde, ist kein Geheimnis. Seine eigene Entscheidung ist es allerdings nicht. "Meine Zukunft hängt an Red Bull und was sie mit mir machen. Nach der Situation im Juni vertraue ich ihnen meine Zukunft voll und ganz an. Von da an war alles klar und ich muss warten, was sie entscheiden."

Um nicht weiter für böses Blut zu sorgen, zeigte sich Sainz versöhnlich Richtung Toro Rosso: "Es gibt nur so wenig Fahrer hier in der Formel 1. Ich muss Toro Rosso dankbar sein, ich wäre dumm nicht damit glücklich zu sein."