Es gleicht fast schon einer Seifenoper: Fernando Alonso wird den Italien GP in Monza wohl vom letzten Platz aufnehmen müssen. Grund dafür ist ein Motorenwechsel, der ihm eine Strafversetzung um 35 Plätze einbringt. Kurios: Der Motor kommt vorerst nur im 1. Freien Training zum Einsatz.

Honda testet am Freitagmorgen im McLaren von Alonso die neueste Ausbaustufe seiner Power Unit. Auf der Motorenstrecke kommt zum ersten Mal Spezifikation 3.7 zum Einsatz, nachdem Stoffel Vandoorne vor einer Woche in Spa Spec 3.6 erhielt. Alonso fuhr in Belgien mit einem älteren Motor, der ohne neue Komponenten auf Spezifikation 3.5 geupdatet werden konnte.

Zehn Startplätze erhält Alonso für den Einsatz des neunten Turboladers, fünf für die neunte eingesetzte MGU-H, jeweils fünf Strafplätze für die siebten Exemplare des Verbrennungsmotors und der MGU-K, fünf Plätze für die sechste Batterie und noch einmal fünf Plätze für das fünfte eingesetzte Steuergerät. Von allen Komponenten sind eigentlich nur vier Exemplare für die gesamte Saison erlaubt.

Kurios: Alonso muss das 1. Freie Training voraussichtlich vorzeitig beenden, damit seine Mechaniker ausreichend Zeit haben, bis zum Beginn des 2. Freien Trainings um 14:00 Uhr die Power Unit wieder zu tauschen. Denn nach dem ersten Training will McLaren wieder zurück zu einem älteren Motor wechseln. Welcher Motor dann für das restliche Wochenende eingesetzt wird, ist unklar.

Alonso wird am Nachmittag mit Teilen ebenjener Power Unit fahren, die er noch beim Belgien GP im Auto hatte - wo er das Rennen aufgrund von Motorproblemen nicht beenden konnte. Honda fand allerdings keine Schäden am Motor. Gerüchte, wonach Alonso das Auto nur abstellte, weil er keine Lust hatte, chancenlos hinterherzufahren, wies der Spanier am Donnerstag in Monza zurück.

Teamkollege Stoffel Vandoorne, der in Spa den Spezifikation 3.6 Motor und damit einhergehend zahlreiche Strafplätze bekam, fährt in Monza wieder mit Spec 3.5. Beim Belgier werden für das Monza-Wochenende keine Motorstrafen erwartet.

Alonso befindet sich in der Startaufstellung damit in bester Gesellschaft: Wie angekündigt kommen auch bei Red Bull neue Aggregate zum Einsatz, die nicht mehr im erlaubten Kontingent sind. Max Verstappen erhält 15 Strafplätze für Verbrennungsmotor und MGU-H Nummer fünf, Daniel Ricciardo erhält 20 Strafplätze für Verbrennungsmotor und Turbolader Nummer fünf und MGU-H Nummer sechs. "Das wird ein spaßiges Rennen, es geht darum, wer sich am schnellsten durch das Feld kämpft", meint Ricciardo mit Galgenhumor. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz muss wegen einer neuen MGU-H um zehn Plätze nach hinten.