Lewis Hamilton entscheidet den Großen Preis von Belgien für sich und sorgte am Samstag für einen historischen Moment. Mit seiner 68. Pole Position stellte der Brite den Allzeit-Rekord von Michael Schumacher ein. Motorsport-Magazin.com liefert die wichtigsten Zahlen und Statistiken zum Rennen in den Ardennen.
Die Topspeeds: Mercedes und Force India vorneweg
Die Messung der Topspeed-Werte in Spa ist etwas kompliziert. Denn statt am Ende der Kemmel-Geraden wird der offizielle Messwert kurz nach der Ausfahrt aus Eau Rouge genommen. Es ergibt sich von selbst, dass die Boliden bis zum Ende der Geraden noch deutlich an Geschwindigkeit zulegen. Dennoch liefert der offizielle Wert einerseits einen guten Anhaltspunkt dafür, wie schnell die Autos inzwischen durch die ehemalige Mutkurve kommen, andererseits auch für die Motorenpower den Anstieg hinauf.
Entsprechend ist es keine große Überraschung, dass Mercedes-Motoren die Liste anführen. Aber nicht das Werksteam liegt auf Rang eins, sondern Force-India-Pilot Sergio Perez mit 324,3 km/h. Force India setzte für das Wochenende auf eine Low-Downforce-Abstimmung, die sich in einer Überlegenheit auf der Geraden bemerkbar machte. Am Ende der Kemmel-Geraden erreichte er mit DRS und Windschatten sogar 355,1 km/h.
Rang zwei in der offiziellen Messung belegte Valtteri Bottas (322,9 km/h) vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der mit 322,7 Stundenkilometern geblitzt wurde. Esteban Ocon auf Rang vier rundete die Mercedes-Überlegenheit ab. Überraschend auf Platz fünf: Daniel Ricciardo, der seinen Renault-Motor auf 321,1 km/h brachte. Schnellster Ferrari-Fahrer war Kimi Räikkönen auf Platz sechs, der gleichschnell wie der Australier war.
Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Belgien 2017
Platz | Fahrer | Team | Motor | Geschwindigkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Sergio Perez | Force India | Mercedes | 324,3 km/h |
2 | Valtteri Bottas | Mercedes | Mercedes | 322,9 km/h |
3 | Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 322,7 km/h |
4 | Esteban Ocon | Force India | Mercedes | 321,4 km/h |
5 | Daniel Ricciardo | Red Bull | Renault | 321,1 km/h |
6 | Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 321,1 km/h |
7 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | Renault | 319,9 km/h |
8 | Carlos Sainz | Toro Rosso | Renault | 318,7 km/h |
9 | Felipe Massa | Williams | Mercedes | 318,3 km/h |
10 | Romain Grosjean | Haas | Ferrari | 318,1 km/h |
DHL Fastest Pitstop Award: Auch Hamiltons Crew bärenstark
Nicht nur Lewis Hamilton hatte am Rennende Grund zum Feiern. Auch seine Boxencrew erlebte einen Sahnetag. Sie fertigten den Briten in der Box in 2,35 Sekunden ab und legten damit den schnellsten Boxenstopp des Rennens hin. Für den DHL Fastest Pitstop Award bedeutet das die volle Punktzahl von 25 Zählern. Nur ganz knapp langsamer war die Crew von Toro Rosso, als sie Daniil Kvyat mit neuen Reifen bestückten. 2,36 Sekunden reichten zu Rang zwei.
Insgesamt waren die Boxenstopps in Belgien auf äußerst hohem Niveau. Die schnellsten zehn Boxenstopps lagen allesamt unterhalb der Marke von drei Sekunden. Das Williams-Team, in dieser Saison Spitzenreiter in der Gesamtwertung, schaffte es mit dem Boxenstopp für Felipe Massa in die Top-10. Äußerst ausgeglichen zeigten sich die Crews bei Haas. Kevin Magnussen und Romain Grosjean wurden beinahe gleich schnell abgefertigt.
Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Belgien
Platz | Team | Fahrer | Zeit (in Sekunden) |
---|---|---|---|
1 | Mercedes | Lewis Hamilton | 2,35 |
2 | Toro Rosso | Daniil Kvyat | 2,36 |
3 | Ferrari | Sebastian Vettel | 2,50 |
4 | Williams | Felipe Massa | 2,51 |
5 | Haas | Kevin Magnussen | 2,62 |
6 | Haas | Romain Grosjean | 2,64 |
7 | Ferrari | Kimi Räikkönen | 2,70 |
8 | Mercedes | Valtteri Bottas | 2,80 |
9 | Force India | Esteban Ocon | 2,85 |
10 | Red Bull | Daniel Ricciardo | 2,93 |
DHL Fastest Lap Award: Vettel-Attacke ohne Belohnung
Mit frischen Ultrasofts wollte sich Sebastian Vettel in der Schlussphase den Sieg gegenüber Lewis Hamilton sichern. Doch jegliche Mühen blieben unbelohnt, einzig die schnellste Rennrunde konnte sich Vettel noch abholen. Eine 1:46.577 Minuten bedeutete neuer Rundenrekord auf dem aktuellen Layout. Lewis Hamilton, der in der Wertung des DHL Fastest Lap Awards weiterhin souverän führt, fuhr die zweitschnellste Runde. Das Podium komplettierte - wie auch im Rennergebnis - Daniel Ricciardo. Seine Zeit war aber schon eine ganze Sekunde langsamer als Vettels Bestzeit.
Das finnische Duo Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen folgte auf den Rängen vier und fünf, Sergio Perez bestätigte die gute Force-India-Performance mit Rang sechs, die jedoch wegen des teaminternen Crashes nicht ausreichend belohnt wurde. Nico Hülkenberg belegte Rang sieben mit einer Rundenzeit von 1:48.922, die beiden Haas-Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen sowie Jolyon Palmer rundeten die Top-10 ab.
Die Top-10 der schnellsten Rundenzeiten in Belgien
Platz | Fahrer | Team | Rundenzeit | Runde |
---|---|---|---|---|
1 | Sebastian Vettel | Ferrari | 1:46.577 min | 41 |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:46.603 min | 35 |
3 | Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:47.549 min | 44 |
4 | Valtteri Bottas | Mercedes | 1:47.721 min | 37 |
5 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:47.730 min | 36 |
6 | Sergio Perez | Force India | 1:48.300 min | 27 |
7 | Nico Hülkenberg | Renault | 1:48.922 min | 39 |
8 | Romain Grosjean | Haas | 1:49.087 min | 37 |
9 | Kevin Magnussen | Haas | 1:49.126 min | 36 |
10 | Jolyon Palmer | Renault | 1:49.283 min | 44 |
Die 3 Top-Facts zum Rennen
1. - Hamilton holt Schumacher ein: Es war der geschichtsträchtigste Moment des Wochenendes. Mit der 68. Pole-Position seiner Karriere stellte Lewis Hamilton den Rekord von Michael Schumacher in dieser Wertung ein. Ross Brawn selbst überbrachte Hamilton nach dem Qualifying eine Botschaft der Familie des Rekordweltmeisters, die dem Briten zu diesem Coup gratulierten. Schon in Monza kann Hamilton dann die alleinige Bestmarke aufstellen.
Top-10: Die meisten Pole-Positions in der Formel 1
Platz | Fahrer | Anzahl Poles |
1 | Lewis Hamilton | 68 |
Michael Schumacher | 68 | |
3 | Ayrton Senna | 65 |
4 | Sebastian Vettel | 48 |
5 | Jim Clark | 33 |
Alain Prost | 33 | |
7 | Nigel Mansell | 32 |
8 | Nico Rosberg | 30 |
9 | Juan Manuel Fangio | 29 |
10 | Mika Häkkinen | 26 |
2. - Klub der 200er: Lewis Hamilton durchbrach am Sonntag dann gleich noch eine Schallmauer. Der Brite fuhr sein 200. Rennen in der Formel 1. Er ist damit der 17. Fahrer, der diese Marke erreichte. Unangefochtener Spitzenreiter ist Rubens Barrichello mit 322 gefahrenen Rennen. Nette Randnotiz: Beim Mexiko GP zieht Hamilton in dieser Wertung - voraussichtlich - mit Nico Rosberg gleich.
Die Fahrer mit den meisten Rennstarts in der Formel 1
Platz | Fahrer | Anzahl Rennen |
1 | Rubens Barrichello | 322 |
2 | Michael Schumacher | 306 |
Jenson Button | 306 | |
4 | Fernando Alonso | 282 |
5 | Kimi Räikkönen | 263 |
6 | Felipe Massa | 261 |
7 | Riccardo Patrese | 256 |
8 | Jarno Trulli | 252 |
9 | David Coulthard | 246 |
10 | Giancarlo Fisichella | 229 |
17 | Lewis Hamilton | 200 |
3. - Verstappen auf Alonsos Spuren: In dieser Wertung wollte Max Verstappen ganz sicher nicht zu den Spitzenreitern gehören. Sein Motorschaden in Belgien bedeutete für den 19-Jährigen den sechsten Ausfall im zwölften Rennen. Die daraus resultierende Quote von 50 Prozent ist die zweithöchste unter allen Stammpiloten in dieser Saison. Nur Fernando Alonso kam noch häufiger nicht ins Ziel. Ganz andere Stimmungslage dagegen bei Sebastian Vettel und Lewis Hamilton: beide mussten 2017 noch keinen einzigen Ausfall hinnehmen.
Die höchsten Ausfall-Quoten 2017
Platz | Fahrer | Anzahl Rennen | Anzahl Ausfälle | Ausfall-Quote |
1 | Fernando Alonso | 11 | 8 | 72,72% |
2 | Max Verstappen | 12 | 6 | 50% |
3 | Carlos Sainz | 12 | 4 | 33,33% |
Lance Stroll | 12 | 4 | 33,33% | |
Daniil Kvyat | 12 | 4 | 33,33% | |
Stoffel Vandoorne | 12 | 4 | 33,33% | |
Jolyon Palmer | 12 | 4 | 33,33% | |
8 | Daniel Ricciardo | 12 | 3 | 25% |
Marcus Ericsson | 12 | 3 | 25% | |
Nico Hülkenberg | 12 | 3 | 25% | |
Romain Grosjean | 12 | 3 | 25% | |
Kevin Magnussen | 12 | 3 | 25% |
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