Rekordjäger Lewis Hamilton. In der Formel -1-Saison 2017 fällt eine Marke nach der anderen. Beim Qualifying in Spa gelang dem Mercedes-Piloten der nächste Meilenstein. Er zog in der ewigen Pole-Liste mit dem großen Michael Schumacher gleich. Beide Ausnahmefahrer haben nun 68 Pole Positions auf ihrem Konto.

Nachdem Hamilton in Spa mit einer Fabelzeit auf den ersten Platz gefahren war, erhielt er von Ross Brawn eine spezielle Nachricht der Familie Schumacher. "Ich überbringe dir eine besondere Botschaft im Namen von Corinna und Michael", sagte Schumachers früheres Superhirn direkt nach dem Qualifying. "Sie wollen dir gratulieren, dass du Michaels Rekord eingestellt hast. Er hat gesagt, dass Rekorde da sind, um gebrochen zu werden."

In Monza kann der Rekord fallen

Beim kommenden Rennen nächste Woche in Monza kann Hamilton Schumachers Pole-Rekord sogar knacken und den siebenfachen Champion überholen. Für seine 68 Poles benötigte Hamilton 199 Grands Prix, was zu einer überragenden Quote von mehr als 34 Prozent führt. In dieser Saison hatte Hamilton bereits sein großes Idol Ayrton Senna in Sachen Poles überholt. Nun auf einer Stufe mit Schumacher zu stehen, bedeutete ihm ebenfalls viel.

"Ich bete immer für Michael und seine Familie", sagte Hamilton auf der Pressekonferenz nach dem Qualifying in Belgien. "Ich hatte das Privileg, im Kart in Kerpen und auch in der F1 gegen ihn zu fahren. Ich habe ihn immer bewundert und tue das heute noch. Es ist unglaublich, was er erreicht hat. Es macht mich stolz, in Sachen Poles mit ihm gleichgezogen zu haben. Aber er bleibt einer der Größten aller Zeiten."

Der Vergleich: Schumacher gegen Hamilton

SiegePolesPodienSchnellste RundenFührungsrunden
Schumacher (307 GP)91 (29.64%)68 (22.15%)155 (50.49%)77 (25.08%)5111
Hamilton (199 GP)57 (28.64%)68 (34.17%)110 (55.27%)37 (18.59%)3252

Michael ist eine Legende

Hamilton hatte die magische Marke im Hinterkopf, aber nicht zu viel darüber nachgedacht. Mit seinem starken Mercedes-Silberpfeil wusste er, dass er es früher oder später schaffen würde. Dass es ihm ausgerechnet in Spa - einem besonderen Ort in Schumachers Karriere - gelang, dürfte den Erfolg noch spezieller gemacht haben.

"Ich habe mir da keinen Druck gemacht", sagte Hamilton. "Es hätte schnell passieren oder etwas Zeit brauchen können, dort hinzukommen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich hier 1996 zu meinem ersten Rennen kam und gesehen habe, wie Michael aus Kurve 1 herausgefahren kam. Der Motor hat meinen Brustkorb zum Beben gebracht. Das war unglaublich, da hat meine Liebe zum Sport einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Jetzt mit ihm gleichgezogen zu haben, ist surreal - vor allem, weil Michael so eine Legende ist."

Demofahrt mit Schumis Sohn Mick

Schumachers Sohn Mick kommt am Sonntag in Spa eine besondere Ehre zuteil. Er darf um 12:05 Uhr, also zwei Stunden vor dem Rennstart, eine Demorunde im 1994er Benetton drehen, mit dem Vater Michael seine erste Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Anlass für die Sonderfahrt ist das 25-jährige Jubiläum von Schumachers erstem Sieg in der Formel 1 im Jahr 1992.

"Ich habe Michael immer zugeschaut", sagte Hamilton und schwelgte in Erinnerungen. "Ich habe immer ihn gespielt in Computerspielen, vor allem, als er bei Ferrari war. Die meiste Zeit war ich Michael. Ich hatte immer gute Erinnerungen an ihn. Eine tolle war auch in Abu Dhabi, kurz bevor er ging. Ich habe meinen Mut zusammengenommen und gefragt, ob er seinen Helm mit mir tauscht. Er hat es gemacht - und ja, das ist definitiv eines der coolsten Dinge in meinem Haus."