Mit dem Großen Preis von Belgien startet die Formel-1-Saison 2017 in ihre zweite Halbzeit. Wie die Vertragsverlängerungen von Kimi Räikkönen und Stoffel Vandoorne zeigen, waren einige Piloten hinsichtlich ihrer Zukunftsplanung in der Sommerpause erfolgreich. Ein großes Fragezeichen steht hingegen weiterhin hinter Pascal Wehrlein. Der Mercedes-Junior steht nur für diese Saison bei Sauber unter Vertrag - und die Aussichten auf einen neuen Kontrakt mit den Schweizern sind durchwachsen.

"Letzte Saison habe ich den Vertrag im Januar unterschrieben, vorletztes Jahr im Februar", verdeutlicht Wehrlein, dass eine Entscheidung für 2018 nicht zwangsläufig noch während der laufenden Saison erfolgen muss. Noch liegt der Fokus klar auf der Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere. Alternativen sind da noch längst kein Thema. "Wir haben August, Mitte der Saison. Ich mache doch jetzt nicht schon einen Plan B für nächstes Jahr", fügt er an.

Allzu viele Optionen bieten sich Wehrlein für die kommende Saison jedoch nicht. Sein derzeitiger Arbeitgeber Sauber schmiedet gemeinsame Pläne mit Ferrari, welche die Scuderia-Junioren Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc beinhalten. "Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass unter diesen Umständen nächstes Jahr ein oder zwei Ferrari-Junioren bei Sauber fahren", ist er sich im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com der Bedrohung durch das italienische Nachwuchsprogramm bewusst.

Schon zur Saison 2017 wurde es für Wehrlein eng, nachdem Verhandlungen mit Force India gescheitert waren. Am Ende blieben ihm als Alternativen nur noch sein Arbeitgeber aus der Debüt-Saison, Manor, sowie Sauber. Mercedes brachte seinen Junior erfolgreich in Hinwil unter, rechtzeitig bevor Manor die Tore schloss. Wie es nach 2017 weitergeht, liegt erneut in den Händen seiner Förderer. "Ich bin schon involviert und sobald es Neuigkeiten gibt, bekomme ich Bescheid. Aber wenn es nichts Neues gibt, gibt’s nichts Neues", so Wehrlein.

Noch liegt der Fokus für ihn auf der aktuellen Saison: "Noch bin ich dieses Jahr bei Sauber und habe einen Vertrag für dieses Jahr. Darauf konzentriere ich mich und was nächstes Jahr passiert, sehen wir bald. Die Gespräche laufen und jetzt über das ganze Wenn und Aber zu diskutieren, macht keinen Sinn." Für seine 2017er Mission mit Sauber erhalten er und sein Teamkollege Marcus Ericsson in Spa-Francorchamps ein weiteres Update für den C36.

Sauber in der Krise: Ist ein Wunder zu erwarten? (10:07 Min.)

Sauber-Update in Belgien endlich komplett

Beim zuletzt von Sauber an die Rennstrecke in Ungarn gebrachten Update fehlten einige wichtige Teile. Allen voran der neue Unterboden, der in Kombination mit den bereits gebrachten Weiterentwicklungen eine ganze Sekunde bringen soll. "Dieses Wochenende ist unser Paket endlich komplett. Wir müssen schauen, wie das Update arbeitet. Es ist wichtig, dass die neuen Teile funktionieren", so Wehrlein.

Andererseits ist das Highspeed-Layout des Kurses in Spa-Francorchamps nicht gerade das Steckenpferd von Saubers diesjährigem Boliden. "Spa ist auf dem Papier nicht unsere beste Strecke, mit den vielen langen Geraden", fügt der 22-Jährige an. Angesichts dessen würde er sich nicht daran stören, sollte es in Belgien erstmals in dieser Saison zu den bei Hinterbänkler-Teams allseits beliebten Wetterkapriolen kommen.

"Das wäre sehr cool, ja. Dieses Jahr bin ich noch kein einziges Mal richtig im Regen gefahren. Außer in Silverstone, als es kurz nass war", erklärt Wehrlein, der auch gespannt darauf ist, wie sich die Ardennen-Achterbahn unter optimalen Bedingungen mit den 2017er Autos fährt: "Eau Rouge ging letztes Jahr auch schon voll. Pouhon wird extrem schnell, mal sehen ob es dieses Jahr mit Vollgas geht."