Zwischen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Haas-Pilot Romain Grosjean kam es vor zwei Wochen in Silverstone zu einem verbalen Schlagabtausch. Grosjean hatte sich darüber beklagt, dass ihm Lewis Hamilton im Qualifying im Weg gestanden und ihn damit um eine bessere Startposition gebracht habe. Wolff war mit dem Franzosen daraufhin hart ins Gericht gegangen. Grund genug für Grosjean, den Silberpfeil-Boss mit seinen Aussagen zu konfrontieren.

"Wenn Romain Grosjean kommt und Strafen für andere Fahrer fordert, dann sollte man sich mal seine Erfolgsbilanz ansehen. Er sollte froh sein, dass er in der Formel 1 fährt", hatte Wolff gegenüber Motorsport-Magazin.com scharf gegen den Haas-Fahrer geschossen. Eine Aussage, die bei diesem gar nicht gut ankam.

"Ich habe seine Kommentare gelesen und war nicht sehr glücklich darüber. Also habe ich ein Telefongespräch arrangiert", so Grosjean, der mit einem Augenzwinkern anfügt: "Gute Nachrichten für mich, ich habe seine Telefonnummer." Die Anspannung des Rennwochenendes hinter sich gelassen, war die Aussprache zwischen den Beiden offenbar erfolgreich.

"Wir hatten ein sehr gutes Telefonat, in dem wir uns beide erklärt haben", so Grosjean, der auch klarstellte, dass er weder Hamilton noch Mercedes persönlich angehen wollte. "Ich hatte nur gesagt, dass es mich zwei Positionen in der Startaufstellung gekostet hat", erklärt der 31-Jährige, der in seiner Wut zunächst auch die Systeme von Mercedes in Frage gestellt hatte.

"Ich entschuldige mich dafür, dass ich gesagt habe ihr GPS sei nicht gut. Das war nicht fair gegenüber Mercedes", gibt Grosjean zu, der im Boxenfunk selbst hin und wieder den Emotionen freien Lauf lässt und von Wolff keineswegs eine Entschuldigung oder dergleichen erwartet hatte: "Es war in der Hitze des Gefechts, also ist es schon in Ordnung."

Gerade der harte Wettbewerb sei für Grosjean auch der Grund, weshalb sich die ganze Angelegenheit so aufgeschaukelt habe: "Ich denke es gibt überall Spannungen, sie kämpfen um die WM. Außerdem wurden ein paar meiner Worte wahrscheinlich auch anders an Toto herangetragen und das brachte ihn auf."

Grosjeans selbst wich bei dem klärenden Telefonat allerdings auch nicht von seinen ursprünglichen Ansichten ab. "Ich denke immer noch, dass ich auf einer schnellen Runde war und drei Zehntel verloren habe", so der Haas-Pilot, für den letztendlich nur zählt, dass die Wogen aus Silverstone erfolgreich geglättet wurden: "Es ist alles gut, ich habe mit Toto gesprochen und wir sind Freunde.