McLaren setzt alles auf die Karte Ungarn. Fernando Alonso verriet vor dem Rennen in Budapest, dass er bewusst in Silverstone so viele Strafen riskierte. Am McLaren von Alonso waren vor dem Rennen Batterie, Turbo, MGU-H, Verbrennungsmotor und MGU-K des Honda-Aggregats getauscht worden, was 30 Startplätze Strafe bedeutete.

"Wir haben in Silverstone in Bezug auf die Strafversetzungen zur Vorbereitung auf dieses Rennen [in Ungarn] einige große Entscheidungen getroffen", sagte Alonso. "Wir hoffen, dass sich das auszahlt und wir uns in die bestmögliche Position für Punkte bringen können."

Die Chancen für McLaren stehen auf dem Hungaroring in der Tat nicht schlecht, denn es ist ein langsamer Kurs. Abtrieb spielt eine größere Rolle als Motorleistung. Allerdings sind die Chancen auf einen chaotischen Rennverlauf gering, denn die Wahrscheinlichkeit für ein Safety Car beträgt nur zehn Prozent.

"Auf dem Papier stellt der Hungaroring für uns eine der besten Chancen in diesem Jahr dar", meinte Alonso. "Der kurze, kurvige Kurs bedeutet, dass wir weniger von der Motorleistung abhängig sind."

Wie bei jedem Rennen sei Zuverlässigkeit entscheidend - nach wie vor McLarens Manko. Alonsos Ausfallquote liegt in diesem Jahr bei 77,8 Prozent. "Selbst wenn unser Auto in Ungarn eine bessere Leistung zeigt, brauchen wir ein problemloses Wochenende, damit wir jede Chance auf Punkte nutzen können", sagte Alonso.

McLaren-Renndirektor Eric Boullier zeigte sich optimistisch, dass in Ungarn die Stärken des Autos zum Tragen kommen und Kämpfe mit der Konkurrenz möglich sind. In Silverstone sei die Pace etwas besser gewesen als erwartet und das auf einem Kurs, bei dem der Schwerpunkt auf der Motorleistung liegt.

"Zusammen mit Honda arbeiten wir hart daran, unsere Zuverlässigkeit zu verbessern und Strafversetzungen zu vermeiden. Das ist vor allem auf dieser Strecke wichtig, wo unser Auto das Potential hat, eine positive Leistung zu zeigen. Das ist der Schlüssel, um weitere Punkte auf unser Konto zu bringen", sagte Boullier.

McLaren punktete in der Saison 2017 erst einmal. In Baku gingen zwei Zähler an das Traditionsteam aus Woking. "Auch wenn wir in den letzten Rennen eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit gezeigt haben, hat sich das noch nicht in den Ergebnissen niedergeschlagen", erklärte Yusuke Hasegawa, Hondas Motorenchef in der Formel 1.

Der Japaner betonte, dass das Qualifying auf dem Hungaroring der Schlüssel ist, da Überholen schwierig wird. "Wir wissen, dass wir auf dieser Art von Strecke ein gutes Ergebnis erreichen können. Daher lautet das Ziel, in Q3 zu kommen und damit eine gute Ausgangslage für Punkte im Rennen zu erreichen."

Alonso feierte 2003 in Ungarn seinen ersten Sieg in der Formel 1. Teamkollege Stoffel Vandoorne triumphierte 2014 auf dem Hungaroring in der GP2.