Alle Tage wieder kommt Fernando Alonso - wie die Jungfrau zum Kinde - zum Ferrari- oder Mercedes-Cockpit 2018. Zumindest wenn er die meist spanischen oder auch italienischen Gerüchte-Gazetten aufschlägt. Dort wird das Management des Spaniers seit Wochen in Verbindung mit den beiden aktuellen Top-Teams der Formel 1 gebracht.

Noch dazu trafen sich jüngst Flavio Briatore und die Mercedes-Führung um Toto Wolff und Niki Lauda zum Abendessen in Baku. Das heizte die Gerüchte erst so richtig an. Sofort dementierten die Bosse jedoch jeden Bezug zu einer Verpflichtung des Honda-gefrusteten McLaren-Fahrers. Im Vorfeld des Österreich GP in Spielberg nun auf das Thema angesprochen, reagieren auch Sebastian Vettel und Rivale Lewis Hamilton allergisch auf das Thema. Alonso als Teamkollege? Danke nein!

"Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Teamkollegen. Also ist das für mich gerade nicht einmal einen einzigen Gedanken wert", sagt Hamilton. Und Vettel: "Ich bin nicht verantwortlich dafür, Fahrer unter Vertrag zu nehmen, aber wenn ich etwas zu sagen hätte, dann würde ich sagen, dass mir Kimi lieber ist."

Alonso genervt von Gerüchten und ewigen Zukunftsfragen

Auf diese Reaktionen angesprochen reagiert wiederum Alonso nur mit Schulterzucken. Ob er stolz sei, dass die beiden mehrfachen Weltmeister ihn nicht zum Teamkollegen wollten, weil sie offenbar eine Niederlage fürchten? "Das ist mir egal. Das ist eine Frage für sie", sagt Alonso. Ob er sie mit gleichem Material denn schlagen könne? Alonso ungewohnt zurückhaltend: "Ich weiß es nicht."

So kurz angebunden erlebt man Fernando Alonso nicht alle Tage. Doch hat es diesmal einen Grund: Alonso geht das ewige Palaver über seine Zukunft allmählich gewaltig auf den Zeiger. "Wenn du den Fahrern Fragen über Teamkollegen oder Teamwechsel stellst und wissen willst, ob sie wechseln wollen oder einen neuen Teamkollegen wollen, sagt da gerade niemand ja. Wir sind im Mai, Juni und alle sind happy und auf die WM fokussiert. Da ist das verständlich", meint Alonso. Dass es tatsächlich bereits Juli ist, dürfte an seiner Einstellung nur wenig ändern.

Denn: "Ich habe schon gesagt, dass ich im Oktober sprechen werde. Ich kann nicht jede Woche über dasselbe Thema sprechen. Im Oktober werde ich eine Entscheidung treffen", sagt Alonso. Nur einen Fingerzeig gibt der Spanier dabei: "Meine Fans müssen aber wissen, dass ich bei jeder Entscheidung, die ich treffe, nicht um Platz zehn kämpfen will." 2018 müsse er wieder auf die Siegerstraße zurückgelangen - wo auch immer.

Österreich 2017: Rennen 1 nach dem Vettel-Skandal (03:13 Min.)