Erst wurde das Motoren-Update von Renault für den Spanien GP in Barcelona angekündigt, dann sollte es sich bis zum Kanada GP verzögern. Doch auch in Montreal kam die Ausbaustufe nicht, irgendwann vor der Sommerpause war der neue Termin für die Ausbaustufe von Renault.

Doch nun sorgen Aussagen von Renault Sport Racing Chef Cyril Abiteboul für Aufsehen. Der Franzose erklärte gegenüber der offiziellen formula1.com Website, dass in dieser Saison mit keinem größeren Update mehr zu rechnen sei. "Es war Red Bull, die gesagt haben, dass es ein Upgrade in Baku geben würde", verteidigt sich Abiteboul.

Allerdings kündigte auch Renault selbst neue Teile an. Aufgrund gravierender Zuverlässigkeitsprobleme konnte die neu entwickelte MGU-K zu Saisonbeginn nicht eingesetzt werden. Noch immer lässt die 2017er Version auf sich warten. Die soll vor allem deutlich leichter sein als ihr Vorgänger.

"Es kommen permanent Upgrades - jedes einzelne Rennen machen wir kleine Verbesserungen. Wir haben letztes Jahr große Erwartungen geschürt und sind dann mit einem Upgrade gekommen, dass eine große Auswirkung hatte. Aber wir können das nicht jedes Jahr wiederholen", so Abiteboul weiter.

Red Bull wartet sehnsüchtig auf mehr Leistung

Bei Red Bull werden diese Aussagen auf wenig Gegenliebe stoßen. Nachdem der einstige Aerodynamik-Weltmeister seine eigenen Probleme nach und nach in den Griff bekommt und stetig Updates bringt, forderte Motorsportberater Dr. Helmut Marko in Kanada: "Jetzt wäre es auch mal Zeit, dass etwas vom Motor kommt."

"Es geht jetzt nur um konstante Verbesserungen, die zusammen einen Unterschied machen werden - aber es gibt keine Wunderwaffe", wiegelt Abiteboul ab. "Der Motor wird mit dem voranschreitenden Programm auf dem Prüfstand jedes Rennen zuverlässiger. Offen gesagt kommt das nächste große Upgrade nächstes Jahr. Dann werden wir ein komplett neues Konzept haben. Das wird einen Unterschied machen - aber erst 2018."

Kippt die Red Bull/Renault Beziehung wieder?

Laut FIA-Simulationen sollen sich drei von vier Motoren innerhalb von drei Zehntelsekunden befinden, Foto: Mercedes/Honda/Renault
Laut FIA-Simulationen sollen sich drei von vier Motoren innerhalb von drei Zehntelsekunden befinden, Foto: Mercedes/Honda/Renault

Noch immer hinkt Renault bei der Power Unit Mercedes und Ferrari hinterher. Während Ferrari nach einer schwachen Basis 2014 mit dem Antrieb extrem aufholen konnte und nun in etwa auf Mercedes-Niveau angekommen ist, hinken die Franzosen seit Beginn der Turbo-Hybrid-Ära hinterher. FIA-Simulationen ergaben allerdings, dass Renault nicht mehr als drei Zehntelsekunden auf einer Runde in Barcelona auf die Konkurrenz fehlen. Auf Red-Bull-Seite wird dieses Ergebnis angezweifelt.

Aufgrund anhaltender Probleme bei Renault kam es schon fast zum Bruch zwischen Red Bull und dem Motorenpartner. Zuletzt schien das Verhältnis wieder besser geworden zu sein, doch Abitebouls Ankündigungen gepaart mit Red Bulls Fortschritten auf Chassis-Seite könnten für neuen Zündstoff sorgen.