Montreal ist ein guter Boden für Daniel Ricciardo. In der kanadischen Metropole feierte der Red-Bull-Pilot 2014 seinen ersten Grand-Prix-Sieg, und bei der diesjährigen Ausgabe des Rennens schaffte er nach Barcelona und Monaco zum dritten Mal in Folge den Sprung auf das Podium. Es ist dies die längste Treppchen-Serie in der F1-Karriere des Australiers.

Ricciardo gegen Force India

Ricciardo fuhr ein weitestgehend unauffälliges Rennen, profierte jedoch von den technischen Problemen, die seinen Teamkollegen Max Verstappen zur Aufgabe zwangen, sowie der Startkollision, bei der Sebastian Vettels Frontflügel beschädigt wurde. So gelang es dem Red-Bull-Piloten relativ rasch, vom sechsten Startplatz bis auf Rang drei nach vorne zu fahren.

Ricciardo hielt Perez und Ocon hinter sich, Foto: Sutton
Ricciardo hielt Perez und Ocon hinter sich, Foto: Sutton

Dort einmal angekommen, spielte Ricciardo in die Karten, dass sich die hinter ihm platzierten Force-India-Piloten Sergio Perez und Esteban Ocon nicht so recht über die teaminterne Vorfahrt einig und mehr mit sich selbst als mit ihm beschäftigt waren. Einen wirklichen Angriff musste er daher nicht abwehren, dennoch war es kein einfaches Rennen.

"Heute hatte ich erst Spaß, als ich die Zielflagge gesehen habe", sagte Ricciardo. "Ich musste mich im Rennen immer wieder verteidigen, hatte ständig Druck und konnte mir keinen Fehler erlauben. Vor allem im letzten Sektor, denn wenn sie einmal DRS haben, ist es schwierig, sie hinten zu halten. Ich musste nahe an der Perfektion fahren, aber es war nicht einfach, weil der Grip gering war und der Wind wie verrückt ging."

Der Shoey ist zurück

Auf dem Podium angekommen, zog Ricciardo zum ersten Mal in dieser Saison seine berühmte Shoey-Show ab. Nach gutem australischem Brauch nahm der Strahlemann einen kräftigen Schluck Champagner aus seinem durchschwitzten Rennschuh und erhörte damit die zahlreichen Rufe aus dem Publikum.

Doch nicht nur Ricciardo gönnte sich einen Shoey, auch Sir Patrick Stewart, bekannt unter anderem aus seiner Rolle als Captain Picard in Star Trek, der die Interviews führte, musste einen kräftigen Schluck nehmen. Der Schauspieler machte gute Miene zum bösen Spiel und trank bereitwillig aus Ricciardos Schuh.

"Ich hatte null Absicht, den Shoey wieder zu machen, aber das Publikum hat gerufen, und als auch Sir Patrick involviert war, dachte ich mir: 'Gut, machen wir es'. Ich denke, es ist ziemlich gut geworden", grinste Ricciardo. Auch Stewart hatte sichtlich seinen Spaß an der Sache. "Ich habe es auf das Podium geschafft - da trinke ich aus jedem Schuh!", so sein launiger Kommentar zum Schauspiel auf dem Treppchen.