Fernando Alonso ist wieder da! Nach seinem Ausflug zum Indy 500 in die USA kehrt der Spanier beim bevorstehenden Kanada GP zurück in den F1-McLaren. Ein tragisches Aus durch einen Honda-Motorschaden 21 Runden vor Ende des Oval-Klassikers und jede Menge neue Erfahrungen im Rücken sprüht Alonso vor seinem Formel-1-Comeback regelrecht vor Begeisterung.

"Gut, wieder nach Kanada zurück zu kommen, aber es fühlt sich sowieso so an, als hätte ich in jüngster Zeit jede Menge Zeit in Nordamerika verbracht!", sagt Alonso. "Das Indy 500 war eine unglaubliche Erfahrung und es war großartig, einen völlig anderen Fahrstil zu lernen - auf einem ganz anderen Streckenlayout mit einem ganz anderen Auto", ergänzt der Spanier. Sogar 27 Führungsrunden hatte Alonso bei seinem ersten Auftritt in Indy gesammelt. "Aber jetzt bin ich bereit für meinen alltäglichen Job, wieder in der F1 Rennen zu fahren!"

Alonso tragischer Held, Sato Sieger - Die Highlights vom Indy 500 2017 (03:34 Min.)

Alonso vor Marathon: Schulterklopfen und Handeschütteln

Ganz alltäglich wird zumindest der Vorlauf des Kanada GP für Alonso nicht ablaufen. Zunächst gilt es sicherlich, jede Menge Hände zu schütteln, Glückwünsche entgegen zu nehmen. Die Protagonisten seines Teams immerhin übernehmen das schon vorab. "Wir freuen uns sehr darauf, dass Fernando nach seinem Abenteuer beim Indy 500 mit McLaren Honda Andretti in Kanada zurück in der Garage sein wird. Was er in diesen paar kurzen Wochen erreicht hat ist phänomenal. Das ganze Team freut sich schon auf das Wiedersehen mit ihm und ihm zu seiner beeindruckenden Performance zu gratulieren", sagt Renndirektor Eric Boullier.

"Nach Jensons einmaliger Rückkehr in Monaco werden wir Fernando zurück hinter dem Lenkrad sehen, der gerade frisch von seiner großartigen Herausforderung beim Indy 500 kommt. Leider kam sein Bestreben, gleich in seinem Rookie-Jahr zu gewinnen, zu einem enttäuschenden Ende", ergänzt Hondas Yusuke Hasegawa. "Aber Fernando hat erneut gezeigt, was für ein unglaubliches Talent er ist. Er war über das ganze legendäre Rennen hinweg ein Sieganwärter und ist wie ein Vollzeit-Oval-Rennfahrer gefahren", lobt der Power-Unit-Chef.

Sicherlich nicht ganz uneigennützige Lorbeeren, dürfte sich Hasegawa im Vorfeld des Kanada GP schon einmal mit Alonso gutstellen wollen. Das Streckenlayout des Circuit Gilles Villeneuve verlangt den Boliden immerhin gerade in Sachen Power und Highspeed alles ab, ein Honda-Upgrade in Montréal gilt als alles andere als sicher. "Diese leistungshungrige und anspruchsvolle Strecke wird unseren Stärken nicht gerade entgegen kommen", weiß Hasegawa.

Fernando Alonso und Eric Boullier wollen jetzt auch in der F1 für positive Schlagzeilen sorgen, Foto: IndyCar
Fernando Alonso und Eric Boullier wollen jetzt auch in der F1 für positive Schlagzeilen sorgen, Foto: IndyCar

Alonso überzeugt von McLaren-Fortschritten

Auch Fernando Alonso ahnt bereits, was in in Montréal erwarten dürfte. "Das wird unserem Auto nicht so liegen wie die engen, langsameren Kurven von Monaco", sagt der zweifache Champion. Positiv geht Alonso das Rennwochenende auf der Île Notre Dame dennoch an. "Ich habe den Kanada GP immer sehr genossen. Der Kurs ist einzigartig, verlangt sowohl dem Fahrer als auch Auto viel ab. Es ist eine Strecke für echte Racer", sagt Alonso.

Noch dazu habe er aus der Ferne positive Signale in Sachen Performance seines Arbeitsgeräts vernommen. "Während ich in Indy war habe ich mich immer über Nachrichten aus Monaco auf dem Laufenden gehalten. Stoffel und Jenson haben sich beide positiv über die neuen Upgrades und die Zuverlässigkeit geäußert", schildert Alonso. Etwas überraschend, hatte Button doch eine saftige Strafversetzung kassiert. Doch keine Spur von Verbitterung bei Alonso, die Zak Brown bei dessen Rückkehr eigentlich erwartet hatte. "Ich bin sicher, dass es neue Frustrationen geben wird", hatte McLarens Executive Director im Vorfeld des Indy-Ausflugs Alonsos gesagt.

Doch Brown ergänzte bereits damals: "Solange er spürt, dass es in die richtige Richtung geht, wird er weiter geduldig bleiben. Denn er liebt das Umfeld bei McLaren." Genau das scheint das Team Alonso nun zu bieten. "Wir pushen noch immer, um bei jedem Rennen hilfreiche Entwicklungen zu bringen, die gut korrelieren und mehr Performance liefern", versichert Eric Boullier. In Monaco hatte das tatsächlich gut funktioniert. Erstmals in dieser Saison erreichten beide McLaren das Q3.

Mit neuen Rückschlägen für McLaren, Honda und Alonso ist früher oder später immer zu rechnen, Foto: Sutton
Mit neuen Rückschlägen für McLaren, Honda und Alonso ist früher oder später immer zu rechnen, Foto: Sutton

"Ich hoffe, dass wir damit weitermachen und ich Kanada noch einen Schritt nach vorne sehen werden", kommentiert Alonso. "Ich bin begeistert, wieder in den MCL32 zu steigen, die Jungs und Mädels des Teams zu treffen und wieder auf die Strecke zu gehen - ohne diesmal nur nach Links zu lenken!"