Top: Alonso ruft aus Indy an

McLaren konnte 2017 auf der Rennstrecke bisher zwar nicht überzeugen, doch in Sachen Show macht dem Team rund um Executive Director Zak Brown keiner etwas vor. Völlig überraschend meldete sich kurz vor dem Rennstart Fernando Alonso live aus Indianapolis per Boxenfunk bei seiner Monaco-Vertretung, Jenson Button. Die beiden Haudegen sorgten wie so oft in der Vergangenheit bei dieser Einlage für viel Gelächter. 'Viel Glück und pass mir auf mein Auto auf', so Alonsos Worte an den Arbeitskollegen. Der hatte schlagfertig wie eh und je gleich die passende Antwort - und zweifelsohne einen der lustigsten Funksprüche aller Zeiten - parat: "Okay. Ich pinkel auf deinen Sitz!". Danke, McLaren.

Top: Erster Renn-Rundenrekord für die Generation 2017

Räikkönen knackte Hamiltons Monaco-Rundenrekord schon in der zweiten Runde, Foto: Sutton
Räikkönen knackte Hamiltons Monaco-Rundenrekord schon in der zweiten Runde, Foto: Sutton

An den ersten fünf Grand-Prix-Wochenende der Saison fiel jeweils am Samstag der Qualifying-Rekord - doch am Renntag konnten die Boliden der Generation 2017 zunächst keine neuen Bestwerte liefern. In Monaco durchbrach die neue Formel 1 erstmals diese Schallmauer. Schon in der zweiten Runde, sprich der ersten bei vollem Renntempo, konnte Kimi Räikkönen den bis dato gültig gewesen Rundenrekord von 1:17.939 Minuten (aufgestellt durch Lewis Hamilton in der Saison 2016) um 0,025 Sekunden unterbieten. Am Rennende ging Sergio Perez auf frischen Ultrasofts auf Zeitenjagd und brannte mit 1:14.820 Minuten die schnellste Rennrunde und den in Monaco bis auf weiteres gültigen Rekord in den Asphalt. Das ist es, was wir uns von der neuen Formel 1 versprochen hatten.

Top: Kimi kann's noch

Für Räikkönen hätte auf die erste Pole seit Ewigkeiten auch die Sieges-Durststrecke in Monaco ihr Ende finden können, Foto: Sutton
Für Räikkönen hätte auf die erste Pole seit Ewigkeiten auch die Sieges-Durststrecke in Monaco ihr Ende finden können, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen zeigte in Monaco, dass er längst noch nicht zum alten Eisen gehört. Nach Startschwierigkeiten in die Saison konnte er im Fürstentum seine erste Pole Position seit 3.261 Tagen erringen. Im Iceman steckt also doch noch mehr, als nur schnellste Rennrunden. Wie willig der Geist des 37-Jährigen auch in seiner 15. F1-Saison noch ist, zeigte seine Reaktion auf dem Podium: Nach dem verpassten Sieg kam es ihm nicht in den Sinn, sich als brave Nummer zwei einfach über den Doppelsieg der Scuderia zu freuen. Die Niederlage gegen Teamkollege Sebastian Vettel wurmte Räikkönen gewaltig. Einer, der keine Ambitionen mehr hat, sieht anders aus. Deshalb, Daumen hoch für Kimi!

Top: Palmer und Stroll größer als Monaco

Lance Stroll blieb in Monaco am Renntag fehlerfrei, Foto: Sutton
Lance Stroll blieb in Monaco am Renntag fehlerfrei, Foto: Sutton

Nicht wenige rechneten damit, dass bei der Renndistanz über 78 Runden der eine oder andere Fahrer den Leitplanken Monacos zum Opfer fallen würde. Und einige hatten zwei Namen für dieses Schicksal ganz oben auf dem Zettel: Jolyon Palmer und Lance Stroll. Die beiden Sorgenkinder der Formel 1 leisteten sich dieses Jahr schon jede Menge Blech- beziehungsweise Karbonschäden, und das auf Rennstrecken die deutlich mehr Platz als Monaco bieten. Zur Überraschung all ihrer Zweifler überzeugten beide jedoch mit fehlerfreien Rennen. Für Stroll war wenige Runden vor Schluss zwar aufgrund eines Bremsproblems frühzeitig Schluss, aber er selbst behielt bei seinem Debüt-Rennen auf der schwierigsten Strecke im Kalender eine weiße Weste. Palmer blieb über die volle Renndistanz auf Kurs und schrammte mit Platz elf haarscharf an seinen ersten Saisonpunkten vorbei. Hut ab.

Flop: Rosberg verpasst Hamilton

Nix war's mit Hamilton. Nico Rosberg musste sich in Monaco mit Vettel als Interviewpartner zufriedengeben, Foto: Sutton
Nix war's mit Hamilton. Nico Rosberg musste sich in Monaco mit Vettel als Interviewpartner zufriedengeben, Foto: Sutton

Schon Wochen vor dem Großen Preis von Monaco konnte man sich denken, wer hinterher auf dem Podium die Siegerinterviews führen würde: Es konnte im Fürstentum einfach nur einen Mann für diesen Job geben, und der hieß Nico Rosberg. Mindestens genauso klar schien, dass er dabei auf seinen einstigen Erzrivalen Lewis Hamilton treffen würde. Klar, warum sollte der Mercedes-Star in Monaco nicht auf dem Podest stehen? Da müsste schon einiges in die Hose gehen - und das tat es auch. Schon am Samstag verzockte Hamilton jegliche Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen. Seinen 'Teil der Abmachung' nicht erfüllt, entging den Fans das Aufeinandertreffen der beiden Ex-Teamkollegen. Manchmal kommt es halt doch anders, als man denkt. Schade.

Flop: Button auf ewig bestraft

Es ist fraglich, Jenson Buttons Grid-Penalty jemals zum Tragen kommt, Foto: Sutton
Es ist fraglich, Jenson Buttons Grid-Penalty jemals zum Tragen kommt, Foto: Sutton

Jenson Button machte bei seinem Comeback in Monaco von Anfang an eine gute Figur_ Das halbe Jahr seit seinem letzten Grand Prix war ihm fast nicht anzumerken. Nur seinen McLaren Honda interessierte das nicht. Platz neun im Qualifying war für die Katz, denn ein Power Unit-Wechsel zwang ihn zum Start aus der Boxengasse. Damit war das Rennen für ihn schon vor dem Start gelaufen. Am Ende des Feldes kollidierte er in Runde 57 bei einer für den sonst so besonnenen Button eher ungewöhnlich ungestümen Aktion mit Pascal Wehrlein. Ein unrühmliches Ende für den Rückkehrer, womit das Kapitel Formel 1 bis auf weiteres erst einmal wieder geschlossen sein sollte. Für Button, aber nicht für die FIA: Die Rennleitung verpasste dem Briten eine Startplatzstrafe von drei Plätzen für seinen nächsten Grand Prix... wann auch immer der stattfindet. In diesem oder auch im nächsten Leben, vielleicht aber auch gar nicht. Da darf man schon mal nach dem Sinn fragen, liebe FIA.

Flop: 'Ping Pong Perez' zerstört sein Mojo

Sergio Perez wollte in Monaco zu viel und zerstörte sich seine Punkte-Serie, Foto: Sutton
Sergio Perez wollte in Monaco zu viel und zerstörte sich seine Punkte-Serie, Foto: Sutton

Vor Monaco 2017 hatte Force-India-Pilot Sergio Perez die Punkteränge seit unglaublichen 15 Rennen nicht mehr verpasst. Bis zum Großen Preis von Ungarn 2016 musste man zurückgehen, um den elften Platz zu finden, der letztmals kein zählbares Resultat einbrachte. Auch in Monaco sah es nach Startplatz sieben zunächst danach aus, als ob der Mexikaner seine beeindruckende Serie fortsetzen könnte. Doch dann kam alles anders. Im Rennen war Perez völlig neben der Spur, kollidierte zuerst mit Carlos Sainz und hing nach einem Reparatur-Boxenstopp am Ende des Feldes hinter Stroll fest. Diesen, sowie Palmer und Vandoorne konnte er trotz der schwierigen Voraussetzungen auf dem Straßenkurs überholen und sich damit sogar zurück in die Punkteränge fahren. An Daniil Kvyat scheiterte er wenige Runden vor Schluss jedoch, kickte den Russen aus dem Rennen und setzte seinem Lauf selbst ein Ende. Schade, Checo. Das hätte nicht sein müssen.

Flop: Die Party ist vorbei

Traditionell wurde die Siegerehrung in der Fürstenloge auf Höhe der Rennstrecke abgehalten, Foto: Sutton
Traditionell wurde die Siegerehrung in der Fürstenloge auf Höhe der Rennstrecke abgehalten, Foto: Sutton

Für die 2017er Ausgabe des Monaco-GP wurde auf der Start- und Zielgeraden ein neues Podium installiert. Die traditionelle Zeremonie, die unten in der Fürstenloge und damit gleich am Rande der Rennstrecke abgehalten wurde, gehört somit der Vergangenheit an. Dementsprechend weniger feuchtfröhlich fiel dieses Jahr die Party auf dem Podium aus. Konnten die Piloten früher mit der Champagnerflasche in der Hand gleich mit den Mechanikern und der gesamten Mannschaft abfeiern, sind sie nun wie auf den anderen Podien im Kalender auf einer Empore abgeschottet. Schade eigentlich, denn die Siegerehrung in unmittelbarer Nähe der Teams und der Boliden war seit jeher eine der vielen Besonderheiten von Monaco.