Ferrari: Durststrecke beendet

Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Sebastian Vettel211:15.2381 1
Kimi Räikkönen121:15.5271 2

  • Statistik: Erster Monaco-Sieg seit 2001
  • Besonderheiten: Vettel baut WM-Führung aus
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sebastian Vettel: "Ferrari ist eine so besondere Truppe, es ist unmöglich, keine Gänsehaut zu haben."
  • Kimi Räikkönen: "Ein sehr gutes Ergebnis für das Team. Ich bin momentan aber nicht glücklich, weil Platz zwei nicht das ist, was ich wollte."

Die Ferrari-Durststrecke ist vorbei, zum ersten Mal seit 2001 gewinnt die Scuderia wieder im Fürstentum. Kimi Räikkönen behielt die Führung bis zum Boxenstopp, doch dann schlug Sebastian Vettels Stunde. Der Heppenheimer stoppte zwar fünf Runden nach dem Finnen, konnte aus seinen alten Reifen jedoch noch genügend Zeit herausquetschen, sodass Räikkönens Undercut ins Leere ging. Einmal in Führung, ließ Vettel Räikkönen keine Chance und fuhr den Sieg sicher nach Hause.

Red Bull: Ricciardo auf dem Podium

Ricciardo jubelt über P3, Foto: Sutton
Ricciardo jubelt über P3, Foto: Sutton
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Daniel Ricciardo531:15.7561 1
Max Verstappen451:16.3292 3

  • Statistik: Zweites Podium für Ricciardo
  • Besonderheiten: Schnellster Boxenstopp - 2,60 Sekunden
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Ich bin viel zufriedener als gestern und kann mich nicht beklagen, wie es gelaufen ist."
  • Max Verstappen: "Es ist sehr enttäuschend, nach so einem guten Wochenende das Podium verpasst zu haben."

Daniel Ricciardo verfolgte dieselbe Strategie wie Vettel und stoppte spät. So kam der Australier an seinem Teamkollegen Max Verstappen sowie Valtteri Bottas vorbei und schaffte als Dritter den Sprung auf das Podium. Enttäuschend lief es hingegen für Verstappen, der früh stoppte und somit auf dem fünften Platz einzementiert war. Der Niederländer hing zwar den Großteil des Rennens in Bottas' Heck, einen Weg am Mercedes-Piloten vorbei fand er allerdings nicht.

Mercedes: Horror-Wochenende ohne Happy End

Hamilton verbesserte sich auf P7, Foto: Mercedes-Benz
Hamilton verbesserte sich auf P7, Foto: Mercedes-Benz
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Lewis Hamilton1371:15.8251 2
Valtteri Bottas341:16.4391 3

  • Statistik: Zum ersten Mal seit Spanien 2016 ohne Podium
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Lewis Hamilton: "Ich bin richtig glücklich, dass ich mich bis auf Platz sieben vorkämpfen konnte."
  • Valtteri Bottas: "Es schmerzt, mein erstes Podium in Monaco verpasst zu haben."

Hinter Mercedes liegt ein ziemliches Horror-Wochenende. Geplagt von Setup-Problemen verpassten die Silberpfeile zum ersten Mal seit über einem Jahr das Podium. Von Platz drei gestartet zog Valtteri Bottas an der Box gegen Daniel Ricciardo den Kürzeren und musste sich mit dem vierten Rang zufriedengeben. Lewis Hamilton legte nach seinem verkorksten Qualifying eine Aufholjagd hin und verbesserte sich immerhin auf Platz sieben. Der Brite absolvierte einen ausgesprochen langen ersten Stint und machte so einige Positionen gut.

Toro Rosso: Sainz punktet, Kvyat crasht

Kvyat wurde von Perez abgeschossen, Foto: Sutton
Kvyat wurde von Perez abgeschossen, Foto: Sutton
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Carlos Sainz Jr.661:16.6491 1
Daniil Kvyat9151:16.5391 3

  • Statistik: Bestes Saisonergebnis für Sainz
  • Besonderheiten: Kvyat crasht mit Perez
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Carlos Sainz Jr.: "Wir müssen diesen Moment genießen, weil es nicht üblich ist, einen fehlerlosen Grand Prix in den Straßen von Monaco zu fahren."
  • Daniil Kvyat: "Wie ärgerlich!"

Carlos Sainz konnte Toro Rossos in den Trainings präsentierte starke Form bestätigen und fuhr mit Platz sechs sein bestes Saisonergebnis ein. Enttäuschend verlief das Rennen hingegen für Daniil Kvyat. Der Russe wurde in der Schlussphase in Rassecasse von Sergio Perez abgeschossen und musste aufgeben.

Haas: Erstmals doppelte Punkte

Schöne Aussichten für Haas, Foto: Sutton
Schöne Aussichten für Haas, Foto: Sutton
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Romain Grosjean881:17.0951 2
Kevin Magnussen11101:16.3132 3

  • Statistik: Zum ersten Mal beide Haas-Piloten in den Punkten
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Reifenschaden Magnussen
  • Strafen: -
  • Romain Grosjean: "Wir haben zum ersten Mal beide Autos in den Top-10. Das ist sehr gut, besonders in Monaco."
  • Kevin Magnussen: "Ich hatte ein sehr enttäuschendes Rennen."

Obwohl Haas zum ersten Mal beide Autos gemeinsam in die Punkte brachte, herrschten nach dem Rennen gemischte Gefühle vor. Während Romain Grosjean mit seinem achten Platz zufrieden sein konnte, wurde Kevin Magnussen einmal mehr vom Pech heimgesucht. Der Däne musste wegen eines Reifenschadens einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, ohne den wohl ein besseres Ergebnis als Platz zehn herausgesprungen wäre.

Williams: Abgestaubt

Felipe Massa kam mit Glück auf Platz neun, Foto: Sutton
Felipe Massa kam mit Glück auf Platz neun, Foto: Sutton
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Felipe Massa1491:16.5432 2
Lance Stroll17141:16.0753 4

  • Statistik: Vierter Ausfall für Lance Stroll
  • Besonderheiten: Massa holt wider Erwarten Punkte
  • Techn. Probleme: Bremsprobleme bei Massa und Stroll
  • Strafen: -
  • Felipe Massa: "Meine Erfahrung hat mir heute geholfen, diese Punkte zu holen"
  • Lance Stroll: "Ich bin okay gefahren aber dann gab es ein Problem."

Williams konnte sich im Qualifying in keine gute Ausgangslage für den Grand Prix von Monaco bringen. Wie Lewis Hamilton verpasste auch Felipe Massa aufgrund von Vandoornes Unfall den Einzug ins Q3, womit für den Brasilianer lediglich der 14. Startplatz heraussprang. Lance Stroll ging sogar noch drei Positionen dahinter ins Rennen. Am Sonntag ging zunächst nicht viel vorwärts. Stroll fiel in aussichtsloser Position in der 71. Runde mit einem Bremsdefekt aus. Massa hingegen, der von Beginn des Rennens an ebenfalls mit Problemen an der Bremsanlage zu kämpfen hatte, profitierte zum Schluss von einigen Scharmützeln und konnte so wider Erwarten den neunten Platz und zwei Punkte sicherstellen.

Renault: Abgestürzt im Fürstentum

Hülkenberg wäre in Monaco auf dem Fahrrad wohl weiter gekommen, als mit seinem Renault, Foto: Sutton
Hülkenberg wäre in Monaco auf dem Fahrrad wohl weiter gekommen, als mit seinem Renault, Foto: Sutton
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Nico Hülkenberg10-1:17.8850 -
Jolyon Palmer16111:16.6141 5

  • Statistik: Punkteserie nach drei Rennen gerissen
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Getriebeschaden bei Hülkenberg
  • Strafen: -
  • Nico Hülkenberg: "In Monaco musst du im Spiel bleiben. Ich denke, Platz acht oder neun wäre heute drin gewesen."
  • Jolyon Palmer: "Ich bin glücklich mit dem Rennen. Die Pace war ziemlich gut und ich habe keine Fehler gemacht."

Nico Hülkenberg war in Monaco von Startplatz zehn aus Renaults einziges Eisen für ein Punkteresultat, doch für die Startnummer 27 war das Rennen bereits nach 15 Runden beendet. Diagnose: Getriebeschaden. Nachdem der Hulk in den vergangenen drei Rennen jeweils zählbare Resultate einfahren konnte, war dies für sein Punktekonto ein herber Dämpfer. Teamkollege Jolyon Palmer blieb auf dem anspruchsvollen Kurs immerhin über die gesamte Distanz von 78 Runden fehlerfrei, verpasste als Elfter jedoch sein erstes Punkteresultat in dieser Saison.

Force India: Ende der Punkteserie

Sergio Perez war in Monaco sehr aggressiv unterwegs, Foto: Sutton
Sergio Perez war in Monaco sehr aggressiv unterwegs, Foto: Sutton
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Sergio Perez7131:14.8203 4-
Esteban Ocon15121:16.4823 4

  • Statistik: Erstmals 2017 ohne Punkte
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sergio Perez: "Es ist enttäuschend, hier ohne Punkte abzureisen."
  • Esteban Ocon: "Uns hat heute einfach das Glück gefehlt."

Sergio Perez hatte von Startplatz sieben aus eigentlich alle Trümpfe in der Hand, um in Monaco ein weiteres Punkteresultat für seinen Arbeitgeber einzufahren. Stattdessen demolierte er sich schon in der ersten Runde im Kampf mit Carlos Sainz den Frontspoiler und hing nach einem vorgezogenen Boxenstopp Ewigkeiten hinter Lance Stroll fest. Gegen Rennende war der Mexikaner wieder in den Punkten, geriet jedoch mit Daniil Kvyat aneinander und beendete das Rennen des Gegners. Für ihn selbst waren die Punkte damit außer Reichweite. Teamkollege Esteban Ocon war kaum erfolgreicher. Von Platz 15 gestartet fing er sich gegen Rennmitte einen Plattfuß ein, der ihn weit zurückwarf. Mehr als Position zwölf war damit nicht drin.

McLaren: Wie gewonnen so zerronnen

Vandoorne verschätze sich im Zweikampf mit Perez und landete in der Mauer, Foto: Sutton
Vandoorne verschätze sich im Zweikampf mit Perez und landete in der Mauer, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Jenson Button20-1:16.9122 5
Stoffel Vandoorne12-1:16.6651 5

  • Statistik: McLaren weiterhin punktelos
  • Besonderheiten: Button mit Anfängerfehler
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Jenson Button: "Sorry an das Team, dass ich noch mehr Schaden angerichtet habe."
  • Stoffel Vandoorne: "Es ist schade, dass wir an diesem Wochenende keine Punkte holen konnten."

Nachdem beide Piloten mit Strafversetzungen ins Rennen starten mussten, obwohl es McLaren erstmals in diesem Jahr mit beiden Fahrzeugen ins Q3 geschafft hatte, hätte es am Ende in Monaco beinahe die ersten Punkte der Saison gegeben. Stoffel Vandoorne lag wenige Runden vor der Zielflagge auf dem zehnten Platz, nachdem er mit einem langen ersten Stint in die Punkteränge vorgespült wurde. Als ihn Perez jedoch in St. Devote attackierte, machte er die Tür auf und bekam die Kurve selbst nicht mehr. Sein Rennen endete in der Leitplanke. Button fuhr auf der anderen Seite der Garage ein völlig aussichtsloses Rennen. Zunächst hing er Ewigkeiten hinter Wehrlein fest und in Runde 56 legte er den Sauber mit einem ungestümen Manöver in der Portier-Kurve auf die Seite. Das bedeutete das vorzeitige Ende seines Comebacks.

Sauber: Das Kuriositätenkabinett

Marcus Ericssons Ausfall war äußerst ungewöhnlich, Foto: Sutton
Marcus Ericssons Ausfall war äußerst ungewöhnlich, Foto: Sutton
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Pascal Wehrlein18-1:18.0341 3
Marcus Ericsson19-1:16.8291 4-

  • Statistik: Zweiter Doppelausfall in dieser Saison
  • Besonderheiten: Ericsson fliegt in der Safety-Car-Phase ab
  • Techn. Probleme: Bremsprobleme bei Ericsson
  • Strafen: 5-Sekunden-Zeitstrafe für Wehrlein (Unsafe Release)
  • Pascal Wehrlein: "Es ist ein ärgerlicher Vorfall, der nicht hätte sein müssen."
  • Marcus Ericsson: "Ich fuhr wie in Zeitlupe in die Mauer."

Normalerweise ist Monaco eines der Rennen, bei dem ein Hinterbänkler wie Sauber mit der richtigen Strategie für eine Überraschung sorgen kann. Dieses Jahr klappte dies jedoch nicht. Zunächst war Wehrlein nach einem frühen Wechsel von Supersoft auf Ultrasoft am Ende des Feldes chancenlos, bis ihn im letzten Renndrittel Jenson Button unsanft aus dem Rennen beförderte, indem er ihn vor der Einfahrt in den Tunnel auf die Seite legte. Glück im Unglück für den Mercedes-Junior: Er blieb bei dem ungewöhnlichen Unfall offenbar unverletzt. Einen ebenfalls kuriosen Abgang legte Teamkollege Marcus Ericsson hin: Der Schwede verpasste während der Safety-Car-Phase die erste Kurve und beendete sein Rennen in der Mauer. Bremsprobleme und kalte Reifen sollen die Ursache gewesen sein.