Rumms! Gut eine halbe Stunde vor dem Ende des 2. Trainings lernte Lance Stroll, was es bedeutet, in Monaco zu fahren. Der Formel-1-Rookie verlor eingangs der Casino-Kurve das Heck und schepperte mit seinem Williams in die Leitplanken. Stroll war bei weitem nicht der erste Fahrer, dem in diesem Bereich ein Fehler unterlief - dennoch war die Session für ihn vorzeitig beendet.

Laut eigener Aussage sei dies aber kein Rückschlag gewesen bei seinem Debüt im Fürstentum. Ganz im Gegenteil sogar. Stroll: "Wenn du in Monaco die Mauern nicht berührst, dann warst du nicht am Limit. Immerhin weiß ich jetzt, wo ich am Samstag sein muss, wenn ich pushe. Ich habe es einfach riskiert und wollte schauen, ob es passt. Hat es nicht - aber jetzt weiß ich es immerhin."

Es war ein Fahrfehler

Immerhin machte Stroll keinen Hehl daraus, dass ihm ein Fahrfehler unterlaufen war. Eingangs der Casino-Kurve verlor der Williams-Neuling das Heck seines Autos und schrammte an den Leitplanken entlang. Die Aufhängung seines Autos nahm einen Schaden und der Frontflügel rutschte quer über den Asphalt. Mit roten Flaggen musste die Session für eine Weile unterbrochen werden, dann ging es weiter - nur für Stroll war Feierabend.

Bekanntermaßen ist es unheimlich wichtig in Monaco, so schnell wie möglich seinen Rhythmus zu finden. Ein Unfall hilft da nicht unbedingt; vor allem nicht bei einem Fahrer, der seine allerersten Runden überhaupt in den engen Gassen dreht. Stroll war aber überzeugt, dass noch ausreichend Zeit sei bis zum Qualifying. Er habe sein Selbstvertrauen nicht verloren, versicherte der Kanadier.

Hier hebt Strolls Auto in Richtung Himmel ab, Foto: Sutton
Hier hebt Strolls Auto in Richtung Himmel ab, Foto: Sutton

Hier waren schon viele in der Mauer...

"Das war ein typischer Stadtkurs-Fehler", sagte Stroll. "Das Gute ist, dass der Reifen hier eine ganze Weile zu halten scheint. Dadurch können wir mehrere Push-Runden am Stück fahren. Im 3. Training finde ich dann meinen Rhythmus in diesem Bereich wieder. Ich weiß ja ziemlich genau, was ich falsch gemacht habe. Und hier in Monaco waren viele Fahrer schon mal in der Mauer. Man muss darüber hinwegkommen und das Positive sehen."

Aus seiner Zeit in der Formel 3 kennt Stroll immerhin den einen oder anderen Stadtkurs. Pau, Norisring und Macau hießen die Strecken, die den Charakteristiken von Monte Carlo am nächsten kommen. Aber Monaco im Formel-1-Auto - das ist noch mal eine ganz andere Herausforderung.

"Da gibt es schon ein paar Unterschiede", bestätigte Stroll bei Motorsport-Magazin.com. "Aber den Rhythmus, den du bei einem Stadtrennen finden musst, musst du in jeder Rennserie aufbauen."

Zum Glück hat Williams etwas Zeit, das Auto zu reparieren, Foto: Motorsport-Magazin.com
Zum Glück hat Williams etwas Zeit, das Auto zu reparieren, Foto: Motorsport-Magazin.com

Willkommen in Monaco!

Während Stroll in Monaco Premiere feiert, startet Teamkollege Felipe Massa an diesem Wochenende zum 15. Mal im Fürstentum. "Willkommen in Monaco!", sagte er mit einem Lachen, als er auf Strolls Crash angesprochen wurde. "Er hat die Leitplanke getroffen, aber viele Leute crashen hier beim ersten Mal." Massa selbst übrigens auch. 2002, damals fuhr er noch für Sauber, flog er im Rennen in Sainte Devote ab.

"Monaco ist Monaco und du musst lernen, dass jeder Fehler deine Session beenden kann", wusste Massa, der in seiner F1-Karriere in Monaco dreimal nicht die Ziellinie sah und zweimal aufs Podium fuhr. "Das Gute bei Lance: Bis dahin waren seine Rundenzeiten gut. Er war wettbewerbsfähig. Mehr noch als in Barcelona, wo er die Strecke schon zuvor kannte." Im 2. Training belegte Stroll den 16. Platz, Massa wurde 13. Die beiden Teamkollegen trennten etwas mehr als vier Zehntelsekunden.