Kimi Räikkönen über Monaco: Ich hasse es hier! (00:39 Min.)

"Ich hasse es hier!" - Mit diesem nonchalanten Statement zum Monaco GP sorgte Kimi Räikkönen vor drei Jahren für einen weiteren Eintrag in die lange Sammlung kultiger Iceman-Sprüche. Das Video des Interviews machte die Runde, wird noch heute von Räikkönens Anhängern aus den Netz-Archiven gekramt, kehrt die Formel 1 zurück nach Monte Carlo.

Was Kimi Räikkönen an Monaco stört

So auch 2017. Dieses Mal tauchte das Thema sogar in der Presserunde des Ferrari-Piloten im Vorfeld des Rennwochenendes in Monaco auf. Und endlich klärt Räikkönen die Welt auf, was wirklich dran ist an seinem vermeintlichen Hass zum Fürstentum.

"Monaco ist ein seltsamer Ort. Es ist kein schöner Ort zum Arbeiten - für keinen von uns. Es sind so viele Leute hier, es gibt so wenig Platz, es herrscht immer ein großes Durcheinander und du glaubst, dass du vom ersten Tag an nur herumrennst", erklärt der Iceman seinen Groll.

Der eine oder andere Fahrer genießt zumindest Glanz & Glamour der Szene-Metropole am Mittelmeer jedoch durchaus. Doch auch davon hält Räikkönen nur wenig. So viel hatte er bereits in besagtem Kult-Interview vor drei Jahren klargestellt. "Es kommen viele Leute her mit ihren Booten, ich bin kein großer Fan davon", sagte Räikkönen damals. Ähnlich sieht Räikkönens Teamkollege. "Schön zu sehen, schöner Ausblick, aber ich denke der Hügel wäre ohne Häuser noch schöner", sagt Sebastian Vettel.

Wissenswertes über den Monaco GP (00:58 Min.)

Plötzlich schwärmt Kimi Räikkönen von Monaco

Doch für Kimi Räikkönen ist in Monaco längst nicht alles schlecht. Ganz im Gegenteil. Das Rennfahrern im Fürstentum selbst genießt der Finne geradezu. "Hier zu fahren ist schön. Wenn das Auto gut funktioniert und du ein gutes Gefühl hast, ist es großartig - und immer eine große Herausforderung", schwärmt Räikkönen. "Der Kurs macht mir Spaß. Ich hatte hier ein paar gute Rennen und Wochenenden", ergänzt der Sieger des 2005er Monaco GP.

Gleichzeitig weiß der Finne aus eigener Erfahrung aber ganz genau, dass es einem in Monte Carlo auch völlig anders ergehen kann. "Wenn die Dinge hier nicht sauber laufen kann es ein langes, langes Wochenende werden. Hoffentlich kommen wir morgen gut rein", sagt Räikkönen. "Es gibt viele Dinge, die hier richtig laufen müssen. Selbst wenn du der Schnellste bist, gibt es keine Garantie, dass du einfach wegziehst, da hier so viel passieren kann. Ein Fehler deines Vordermanns und schon bist du aus dem Rennen - und du selbst hast nichts falsch gemacht. Hier ist verglichen mit vielen anderen Orten einfach alles anders und das macht es so schwer, hier schnell zu sein."

Kimi Räikkönens Bilanz in Monaco:

SiegePolesPodienSchnellste RennrundenPunkteZielankünfte in Prozent
11333671

Räikkönen: Kurzer Ferrari-Radstand garantiert für nichts

Genau deshalb reiche der gegenüber Mercedes deutlich kürzere Radstand des Ferrari in Monaco längst nicht aus. "Für einen Sieg in Monaco brauchst du mehr als nur einen kurzen Radstand. Und der Radstand ist derselbe wie immer. Da spielen so viele zusätzliche Faktoren eine Rolle", sagt Räikkönen.

Dass der Ferrari zuletzt in Barcelona vor allem in den schnelleren Ecken tendenziell besser funktionierte als im Monaco ähnlichen, langsamen Schlusssektor, bereitet Räikkönen derweil keine Sorgen. "Du kannst nicht einen Teil einer anderen Strecke auf Monaco umlegen. Monte Carlo ist ein ganz besonderer Ort und mit nichts gleichzusetzen", sagt Räikkönen. Der Iceman vertraut ganz auf die starke Basis seines SF70-H. "Ich glaube, wir haben ein gutes Auto, das auf jeder Art Rennstrecke stark ist. Und letztlich ist Monaco auch nur eine Rennstrecke. Wir denken nicht an so etwas. Für uns ist es einfach das 2017er Auto. Bisher können wir damit ziemlich zufrieden sein und morgen wissen wir dann mehr", sagt Räikkönen.

Vorschau: Das erwartet die F1 in Monaco (04:40 Min.)

Ausfall in Spanien WM-Aus? Der Iceman bleibt cool

Durch seinen Ausfall in Spanien sieht sich Kimi Räikkönen in puncto WM unterdessen nicht mehr unter Zugzwang als zuvor: "Es ist jedes Rennwochenende dasselbe. Wir versuchen aus jedem Wochenende das Beste zu machen. Das letzte Rennen war jetzt weit entfernt von ideal. Wir versuchen einfach immer so gut zu punkten wie es geht. Dann schauen wir wie es am Ende ausgeht."