Vom Formel-1-Fahrer zum Fahrer-Vater und nun zum Talent-Scout: Jos Verstappen übernimmt nun offiziell die Suche nach jungen Motorsport-Talenten für Red Bull. "Es ist eine Zeitfrage auf meiner Seite", erklärte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko, warum nicht mehr er höchstpersönlich auf die Talentsuche geht. "Es gibt Überschneidungen mit Juniorrennen, so dass ich sie nicht wahrnehmen kann."

Marko hat sich für diese Aufgabe nun die Dienste von Jos Verstappen gesichert. Der Niederländer wird schon beim Formel-3-Rennen am kommenden Wochenende in Pau, bei dem auch Mick Schumacher am Start ist, an der Strecke sein und nach aufstrebenden Rennfahrern Ausschau halten.

Bislang kümmerte sich Dr. Helmut Marko höchstpersönlich um den Nachwuchs, Foto: Sutton
Bislang kümmerte sich Dr. Helmut Marko höchstpersönlich um den Nachwuchs, Foto: Sutton

"Jos war im Kartsport immer stark verankert und die Arbeit, die er mit Max geleistet hat, zeugte von Erfolg", erklärt Marko. "Wir haben ihn gefragt, ob er Lust und Zeit hätte, diverse Rennen für uns zu besuchen."

Nach seiner aktiven Karriere kümmerte sich Jos Verstappen um die Karriere seines Sohnes Max und begleitete ihn durch seine gesamte Motorsportkarriere. Nach seinen Anfängen im Kart wechselte Max Verstappen in die Formel 3 und von dort nach nur einem Jahr in die Formel 1.

Kein Zerwürfnis zwischen Verstappen-Familie und Marko

Die Verpflichtung von Jos Verstappen als Talentscout kommt zu einem überraschenden Zeitpunkt. Kürzlich machte Max Verstappens Großvater Schlagzeilen, weil er sich mit Marko traf und dort versuchte, Stimmung gegen Jos Verstappen zu machen. Er würde Max' Karriere zerstören, so Großvater Frans Verstappen.

Aktuell besteht das Red Bull Junior Team aus dem Franzosen Pierre Gasly, der 2016 die GP2 gewann und bereits mehrfach für Toro Rosso und Red Bull testen durfte, dem Finnen Niko Kari, dem Briten Dan Ticktum, der vielen aufgrund seiner zweijährigen Sperre vom BRDC bekannt ist, dem US-Amerikaner Neil Verhagen und dem Niederländer Richard Verschoor.

Das Red Bull Junior Team brachte unter anderem schon Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Carlos Sainz, Daniil Kvyat und ebenjenen Max Verstappen hervor. Es zählt zu den besten Nachwuchsprogrammen im Motorsport.