Für Daniil Kvyat ist der Spanien GP ein schicksalhafter Termin im Formel-1-Rennkalender. Vor einem Jahr musste der Russe in Barcelona erstmals sein Cockpit bei Red Bull Racing für Max Verstappen räumen. Eine Saison später läuft es für den zu Toro Rosso degradierten Russen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zu Beginn des Rennwochendes derart dürftig, dass man meinen könnte, über ihm schwebe noch immer der düstere Schatten der Vergangenheit.

Nur zu Platz 18 reicht es für Kvyat im relevanteren zweiten Training - langsamer sind nur noch Pascal Wehrlein, der mit Sauber in Spanien fast vollständig auf Upgrades verzichten muss, und Fernando Alonso, mit McLaren-Honda bekanntlich in einer ganz anderen Problem-Dimension unterwegs. Schwindelerregend groß aber vor allem der Rückstand auf den Teamkollegen: Carlos Sainz fährt vor heimischer Kulisse eine Sekunde schneller und damit bis in die Top-10.

"Wir hatten ein paar Probleme mit dem Auto auf unserer Seite der Garage", versucht sich Kvyat an einer Erklärung. "Aber ich denke, wir können das morgen noch korrigieren. Das Auto hat sich heute nicht gut verhalten, aber wir wissen, dass wir über Nacht einen großen Schritt machen können. Das haben wir schon bewiesen, wir versuchen es wieder."

Carlos Sainz hat Daniil Kvyat aktuell mühelos im Griff, Foto: Sutton
Carlos Sainz hat Daniil Kvyat aktuell mühelos im Griff, Foto: Sutton

Wieso bekommt Sainz es hin, Kvyat nicht?

Doch wieso funktioniert bei Sainz, was bei Kvyat so gar nicht läuft? "Ich hatte auch keine saubere Runde", gibt der Russe ehrlich zu. Begraben liege der Fuchs aber woanders. "Das Handling ist einfach nicht gut, ich spüre das Auto momentan nicht sehr gut. Wir müssen das Auto mehr an meinen Fahrstil anpassen, denn das ist ziemlich entscheidend", rechfertigt sich Kvyat.

Seiner Crew vertraue er allerdings, eine Lösung finden zu können. "Meine Ingenieure wissen, was ich brauche, was das Auto betrifft. Da werden sie einen guten Job machen. Wir haben schon aus ganz ähnlichen Situationen wieder gut herausgefunden", gibt sich Kvyat optimistisch. Doch kann Kvyat seinem Team nicht auch entgegenkommen, indem er seinen Fahrstil an die Erfordernisse des Toro Rosso adaptiert, das Problem also schlicht durch fahrerische Flexibilität angeht?

Kvyat winkt ab. Es gehe einfach nur um das Arbeitsfenster, das passen müsse. Dann sei er sofort wieder auf Pace. "Das Auto hat ein engeres Fenster (als im Vorjahr; d. Red.), weil es viel mehr Downforce generiert. Wenn du da aus dem Fenster kommst, verlierst du viel mehr Zeit. Und gerade ist es nicht im richtigen Fenster für meinen Fahrstil", sagt der Russe zu Motorsport-Magazin.com. "Der Fahrer ... Ich denke, am Ende kannst du da einen Unterschied machen, aber viel ist das nicht. Ich habe nicht vergessen wie man fährt", wehrt sich Kvyat entscheiden gegen jede Kritik an seiner Performance.

Wissenswertes über den Spanien GP in Barcelona (01:06 Min.)