Munterer Auftakt in das fünfte Rennwochenende der Formel-1-Saison 2017 in Barcelona: Gleich mehrere Zwischenfälle kennzeichneten das 1. Freie Training zum Großen Preis von Spanien auf dem Circuit de Catalunya-Barcelona. Am Ende waren die Silberpfeile die Schnellsten am Freitagvormittag.

Die Platzierungen: In 1:21.521 Minuten setzte sich Lewis Hamilton an die Spitze der Zeitenliste. Sein Teamkollege Valtteri Bottas war nur 0,029 Sekunden langsamer als der dreimalige Weltmeister. Bester Verfolger war Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der neun Zehntel Rückstand aufwies. Dahinter reihte sich dessen Teamkollege Sebastian Vettel auf Rang vier ein. Die Top-6 rundeten die beiden Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und Daniel Ricciardo ab.

Die Zwischenfälle: Nach seinem Indycar-Ausflug ist Fernando Alonso zurück in seinem McLaren-Honda - und das zeigte sich schnell: Der Spanier drehte sich in Kurve 2/3 von der Strecke. Danach rauchte sein Auto stark und Öl tropfte beim Abtransport auf den Boden. Die erste Analyse scheint einen Defekt als Ursache für den Dreher auszumachen.

Alonso machte seinem Unmut danach sofort Luft: "Es ist schade, dass wir die erste Session verpassen - auch für die Fans. Das ist hart, aber vor allem für McLaren. Sie bringen Updates hierher, geben alles, um hier und dort eine Millisekunde zu finden und wir können noch nicht mal fahren. Das ist eine Frage für Honda, nicht für mich. Der Motor ging nach einer Kurve hoch." McLaren gab als Defektursache ein Ölleck an. Aus diesem Grund soll die Power Unit rechtzeitig bis zum Beginn des 2. Trainings gewechselt werden. Die Elektronik und die Batterie bleiben unverändert.

Definitiv ein Defekt ereilte kurz darauf Sebastian Vettel, der in seinem Ferrari auf der Start-/Zielgeraden Probleme bekam und rechts am Boxenausgang ausrollte. Der viermalige Weltmeister berichtete im Boxenfunk von einem Getriebeproblem. Sieben Minuten vor dem Trainingsende rollte auch Kevin Magnussen am Streckenrand aus. Der Däne hat als einziger der beiden Haas-Piloten einen neuen Diffusor und weitere neue Teile am Auto. Diese sollte er wohl bei einer Fahrt durch das Kiesbett nicht weiter gefährden.

Die Technik: Trotz des vorherigen Russland GP stellt das Rennen in Barcelona auch weiterhin den echten Europa-Auftakt der Formel 1 dar. Das bedeutet: Updates, Updates, Updates! Alle Teams haben neue Teile und Upgrades im Gepäck, aber vor allem Mercedes sorgte am Donnerstag mit vielen neuen Teilen wie einer komplett neuen Nase samt Frontflügel sowie einem Verbindungssteg zwischen Nase und Fronflügel, der sich seitlich als ein gigantisches Luftleitblech aufspannt, das an die Unterseite führt. Auf Motorseite setzten beide Silberpfeil-Piloten die neue Power Unit ein, bei Ferrari waren Vettel und Räikkönen mit der neuen MGU-K unterwegs.

Die Analyse: Der Entwicklungswettkampf läuft auf Hochtouren. Ferrari und Mercedes kämpfen nicht nur auf der Rennstrecke gegeneinander, auch in den Werken wird unermüdlich an Neuerungen gearbeitet, die vielleicht den entscheidenden Vorteil für das kommende Wochenende im Titelduell bringen. In Barcelona hat Mercedes ganz klar das größte Update-Paket am Auto. Was das wert ist, wird sich im Verlauf des Wochenendes zeigen. Bei Ferrari rufen die Getriebeprobleme bei Vettel sicherlich einige Sorgenfalten hervor. Schon im letzten Jahr war das Getriebe die Achillesferse der Scuderia.