Pirelli hat sich beim Spanien GP in Barcelona für die drei härtesten Mischungen der diesjährigen Reifengeneration entschieden. Soft, Medium und Hard bringen die Italiener mit an den Circuit de Barcelona-Catalunya. Damit kommt die härteste Mischung zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison zum Einsatz.

Die Begeisterung der Fahrer darüber hält sich in Grenzen, zumal die Piloten schon die weichsten Mischungen als zu hart abstempelten. "Ich bin mir nicht sicher, ob uns diese Reifen in Barcelona helfen werden - nicht nur uns, ich glaube nicht, dass es für irgendjemanden gut sein wird", meint Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo.

"Die Reifen sind schon hart genug, die härteste Mischung ist also einfach nur viel zu hart", so Ricciardo weiter. "Hoffentlich wird es in Barcelona heiß und die harten Reifen funktionieren, aber wenn es kalt ist, dann wird jeder damit Probleme haben." Die aktuellen Wetterprognosen sagen allerdings eher kühlere Temperaturen um die 20 Grad Celsius voraus.

Zwei Sätze Hard für alle

Immerhin: Im Qualifying kommen die orangenen Pneus ohnehin nicht zum Einsatz und im Rennen wird niemand gezwungen, sie zu benutzen. Barcelona ist Rennen Nummer fünf in dieser Saison und somit der letzte Lauf, bei dem die Teams ihre Reifensätze aus den drei verfügbaren Mischungen nicht selbst wählen dürfen. Jeder Fahrer erhält sieben Sätze der Soft, vier Sätze Mediums und zwei Sätze der härtesten Mischung.

Die Pirelli Pneus sind eine Wissenschaft für sich, Foto: Sutton
Die Pirelli Pneus sind eine Wissenschaft für sich, Foto: Sutton

Pirelli ging bei der Reifenwahl in Barcelona aufgrund der hohen lateralen Kräfte auf Nummer Sicher. Die extrem langgezogene Kurve drei bereitet den Reifeningenieuren Sorgenfalten. Pirelli sollte für diese Saison Reifen bringen, die weniger stark abbauen und gleichzeitig weniger empfindlich für Überhitzen sind.

Harte Reifen gut für viel Abtrieb

Die harte Reifenwahl könnte in einem noch größeren Abstand zwischen Topteams und Mittelfeld resultieren. Je mehr Abtrieb ein Auto hat, umso einfacher bekommt es die Reifen ins richtige Arbeitsfenster. Fehlt Abtrieb, rutscht das Auto mehr, die Reifenoberfläche überhitzt und das Auto gerät noch mehr ins Rutschen. Ein Teufelskreis.

Auch bei den drei großen Topteams waren in den ersten Rennen schon gewisse Muster zu erkennen: Der Ferrari funktionierte unter allen Bedingungen mit allen Reifen, Mercedes hatte genauso wie Red Bull mit den härteren Mischungen größere Probleme.

Allerdings bringen alle Teams größere Updates nach Barcelona, wodurch sich Verschiebungen ergebn könnten. Red Bull kommt nach den enttäuschenden ersten Rennen mit einem massiven Upgrade. "Hoffentlich gibt uns das Upgrade die Chance, wieder richtig mit Mercedes und Ferrari kämpfen zu können", so Ricciardo. "Oder dass wir zumindest wieder näher kommen."