Die Nachricht war eine Sensation: Fernando Alonso nimmt 2017 an der 101. Auflage der Indy 500 teil und lässt dafür den Monaco Grand Prix sausen. Auf einer Pressekonferenz in Alabama verrieten der Spanier und McLaren-Teamchef Zak Brown jedoch, dass es keine einmalige Geschichte bleiben könnte.

"Warten wir das Rennen ab. Am Montag nach dem Rennen werden wir sehen, wie sehr ich die Erfahrung genossen habe, wie konkurrenzfähig ich mich gefühlt habe und ob ich Spaß hatte, was für mich Priorität hat", sagte Alonso. Doch eigentlich ist zu erwarten, dass der Spanier weiter in Indianapolis starten wird, sofern er nicht stattdessen die Chance auf Siege oder gar den Titel in der Formel 1 hat.

Den Monaco GP hat Fernando Alonso bereits zweimal gewonnen, Foto: Sutton
Den Monaco GP hat Fernando Alonso bereits zweimal gewonnen, Foto: Sutton

"Das Ziel eines jeden Fahrer ist es an den besten Rennen teilzunehmen und mit den schnellsten und besten Autos gegen die besten Konkurrenten anzutreten", betonte der zweimalige Formel-1-Weltmeister. Er nutzt die Gelegenheit in der IndyCar, um dem ultimativen Ziel, der Triple-Crown näher zu kommen. Bisher hat nur ein Fahrer es geschafft sie zu erringen. Siege beim Monaco GP der Formel 1 hat Alonso schon, die Siege bei den Indy 500 und den 24 Stunden von Le Mans fehlen noch.

Auf dem Weg zur Triple Crown sieht Alonso die Indy 500 als größere Hürde. Nico Hülkenberg hat 2015 mit dem Le Mans-Sieg im ersten Versuch bewiesen, dass es für einen F1-Piloten gar nicht so schwer ist. "Die IndyCar ist etwas ganz anderes. Das Abtriebsniveau, das Gefühl für das Auto und mit einem Auto zu fahren, das nicht symmetrisch ist, ist eine Herausforderung", so der 35-Jährige.

Mit der Indy-Teilnahme in diesem Jahr ist der spanische F1-Pilot seinem Zeitplan bereits voraus: "Ich hatte erwartet, dass meine ersten Versuche erst nach dem Ende meiner Formel-1-Karriere begonnen hätten." Zak Brown warf daraufhin ein, dass auch der Indy-500-Start für McLaren eigentlich erst für 2018 geplant waren.

"Aufgrund unserer Leistung in der Formel 1 hatten wir ein sehr kleines Zeitfenster um Fernandos und unseren Wunsch umzusetzen", erklärte der McLaren-Teamchef. Zu Gute sei dem Projekt gekommen, dass Michael Andretti, Inhaber von Andretti Autosport, mit der Entwicklung des Autos schon relativ weit war. "Der Sinn des Ganzen ist es, an der Spitze des Feldes zu sein", so Brown.

Viel Arbeit liegt noch vor Alonso auf dem Weg zum ersten IndyCar-Start. "Wenn das Rennen morgen wäre, wäre ich noch nicht bereit", gestand der Spanier. Doch bis zum 28. Mai hat der McLaren-Pilot noch ein wenig Zeit. Hilfe bekommt er bei seiner Vorbereitung auch. "Wir haben Gil de Ferran engagiert Fernando zu helfen, sich in Indianapolis zurecht zu finden", fügte Brown hinzu.

Weitere Teilnahmen möglich

"Ich wünsche mit McLaren regelmäßig bei den Indy 500 zu sehen", gab McLarens Teamchef weiter zu. Ob Alonso 2018 am Start sein wird, steht noch in den Sternen. Klar ist, dass das Team aus Woking nächstes Jahr nicht wieder dem Feld hinterher fahren will. "Wir arbeiten hart daran, Fernando und Stoffel Vandoorne ein deutlich konkurrenzfähiges Auto zu bauen", sagte Brown.

"Wenn ich der beste Rennfahrer der Welt sein will, will ich alle verschiedenen Autos und verschiedenen Fahrstile kennen lernen, mich daran anpassen und als Fahrer wachsen. Dazu muss ich gewinnen und wenn ich das dieses Jahr nicht schaffe, müssen wir es für das nächste Event planen", konstatierte Alonso. "Egal welches Ergebnis wir erzielen, werden wir nachdenken, wie die Zukunft danach aussehen soll.