Valtteri Bottas ist in der Saison 2017 der Teamkollege von Lewis Hamilton. Hat der Finne seinen Vorgänger Nico Rosberg aber schon vollkommen ersetzt? Scheinbar nicht: Darauf deutete zumindest der Funkspruch von Bottas' Renningenieur Tony Ross hin, der in der 44. Runde des China GP an den finnischen Mercedes-Piloten ging: "Wir haben noch Chancen auf Platz vier, Nico... ähm Valtteri! Also gib weiter Gas."

Ganz ganz vergessen ist Nico Rosberg bei seinem alten Team offenbar noch nicht. Zumindest nicht in der Hektik des Renngeschehens. Sieben Jahre arbeitete Tony Ross bei Mercedes immerhin mit Rosberg zusammen. "Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu ihm", hatte Rosberg auf dem Weg zum Titel gesagt.

Der eigene Renningenieur ist für jeden Fahrer die wichtigste Person im Rennen, über ihn läuft die gesamte Verbindung zum Kommandostand. Klappt hier die Kommunikation nicht, kann es zu Problemen kommen, die oftmals auf den ersten Blick gar nicht so recht zu sehen sind.

In Australien hatte Bottas gezeigt, dass er ein würdiger Nachfolger für den Weltmeister sein kann. In seinem ersten Rennen für die Silberpfeile fuhr er gleich aufs Podium. Zumindest die Mercedes-Bosse waren sicher: Bottas kann Rosberg gleichwertig ersetzen. Zu früh gefreut? In China konnte Bottas die Leistung nicht wiederholen. Ein kapitaler Fahrfehler führte ihn zu Platz sechs, während Hamilton das Rennen gewann. Da war die Funkpanne nicht mehr das wichtigste Thema...

Eingewöhnungsprobleme haben aber auch die Fahrer. "Ich bin froh, dass ich nicht an der Williams-Box angehalten habe", sagte Finne und setzte indirekt eine kleine Spitze gegen Hamilton. Als dieser nach seinem Wechsel zu Mercedes beim Großen Preis von Malaysia 2013 zum Boxenstopp kam, hielt er erst bei seinem alten Team McLaren, bevor er dann weiter zur auf ihn wartenden Boxencrew fuhr. Man sieht: Formel-1-Leute sind auch nur Menschen.