Zuerst gab es nur verwunderte Blicke, als Carlos Sainz Jr. seinem Team erklärte, er wolle den China Grand Prix mit Slicks bestreiten, wie der Toro Rosso-Pilot erzählt: "Ihr hättet die Gesichter von meinen Ingenieuren, Franz Tost und Helmut Marko sehen sollen, als ich ihnen erklärte ich wolle auf den Super-Soft-Reifen starten. Die haben mich angesehen, als wäre ich komplett verrückt."

Doch Sainz beharrte auf seine Idee und setzte sie auch durch. Damit war der Spanier auch der einzige Pilot in der Startaufstellung, der keine Intermediates im trüben Shanghai aufgezogen hatte. Nur Jolyon Palmer hatte sich nach der Einführungsrunde noch umentschieden und auch auf Slicks gewechselt, weshalb er aus der Boxengasse losfuhr.

Zweifel am Start - war es die richtige Entscheidung?

"Als ich bemerkt hatte, dass jeder auf Intermediates an den Start ging, dachte ich zuerst, ich hätte die falsche Entscheidung getroffen", so Sainz, "doch dann habe ich meiner Entscheidung einfach vertraut."

Während der Start noch holprig verlief, als Sainz sieben Plätze verlor - von 11 auf 18 - und sich dann noch hinter dem Safety Car von der Strecke drehte, konnte der Spanier danach schnell wieder aufschließen. Denn als der Großteil des Feldes in Runde zwei für Slicks an die Box kam, gewann Sainz schließlich elf Positionen und konnte sich so auf Platz sieben einreihen.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

"Die ersten vier Kurven waren echt hart, aber danach war die Strecke total trocken und so konnte ich schnell wieder auf das Feld aufschließen", erzählt Sainz. "Als dann alle an die Box fuhren, wurde mir bewusst, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte." Der Spanier beendete das Rennen schließlich auf Position sieben. "Ich habe kaum Worte, die mein Gefühl beschreiben. Wow! Es war ein unglaubliches Rennen und P7 ist ein wunderbares Ergebnis."