Die Sicherheit im Formel-1-Cockpit soll weiter steigen. Ursprünglich sollte das Halo-System bereits in dieser Saison eingeführt werden. Im vergangenen Jahr wurden dazu zahlreiche Tests während der Trainings an den Rennwochenenden durchgeführt. In der Winterpause wurde die Einführung des Heiligenscheins dann aber doch um ein weiteres Jahr verschoben.

Abhilfe schaffen könnte jetzt der so genannte Shield, eine Red Bull ähnliche Lösung, die unter der Leitung der FIA entwickelt worden sei. Dies kam laut einem Bericht von Auto-Motor-und-Sport am Freitag im Fahrerlager von Shanghai heraus.

Einen recht ähnlichen Vorschlag hatte Red Bull bereits als Alternative zum Halo vorgebracht. Bahnbrechend neu ist der Vorschlag der FIA, der im Geheimen unter der Leistung von Sicherheitschef Laurent Meckies entwickelt worden war, also nicht. Der Hauptunterschied zum Aeroscreen soll vor allem in der Größe bestehen. Der Shield sei kompakter und dadurch besser in das Chassis integrierbar.

Die PVC-Scheibe der FIA soll primär vor kleineren Teilen schützen. Die Gefahr von herumfliegenden Reifen habe die FIA bei der Entwicklung außen vor gelassen, da diese Gefahr bereits durch stärkere Radseile enorm verringert wurde. Ein Hauptaugenmerk bei der FIA-Lösung war die Sicht des Fahrers, die weniger eingeschränkt werden soll als bei den anderen Systemen.

Der Halo war nicht wirklich beliebt bei den Fahrern und Ingenieuren, Foto: Sutton
Der Halo war nicht wirklich beliebt bei den Fahrern und Ingenieuren, Foto: Sutton

Bei der Bewertung des Shield erhoffe sich die FIA eine unverfälschte Meinung, weshalb die Piloten die neue Lösung zuerst testen dürfen. Beim Halo ergaben sich aus zahlreichen Meinungen zahlreiche Kontroversen, die letztendlich mit zur Verschiebung beitrugen. Damit das neue System der Strategiegruppe und der Formel-1-Kommission vorgelegt wird, müsse sich bis zum 30. April die Mehrheit der Piloten für das System aussprechen.

Ein weiterer Vorteil der Shield-Lösung wäre die deutlich bessere Optik im Vergleich zum Halo, die nicht nur von den Fahrern kritisiert wurde. Eine kleine Windschutzscheibe ändert an der vorhandenen Optik nur wenig und könnte daher auch noch den letzten skeptischen Fahrer zum Einlenken bewegen, zumindest, wenn die angedachten Sicht-Tests positiv verlaufen.