Das aktuelle Motorenreglement der Formel 1 hat nur noch bis einschließlich 2020 Gültigkeit. Wie die Triebwerke in der Königsklasse des Automobilsports danach aussehen sollen, wurde am Freitag in einem von der FIA in Paris einberufenen Motoren-Meeting besprochen. Neben dem kommerziellen Rechteinhaber der Formel 1 waren sowohl aktive als auch außenstehende Hersteller anwesend. Über die Kritikpunkte an den aktuellen Power Units waren sich die Parteien einig und damit auch darüber, was den Motor der Zukunft ausmachen soll.

"Ich war sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Tatsache, dass so viele unterschiedliche Stakeholder dazu in der Lage waren, sich auf eine Richtung für die Formel 1 in diesem so wichtigen technologischen Bereich zu einigen", so das Fazit von FIA-Präsident Jean Todt.

Während oberflächlich betrachtet vor allem der Sound der aktuellen Hybrid-Motoren mit ihren 1,6 Liter Hubraum zu kurz kommt, bereiten den Teams die Kosten und die Komplexität der Aggregate Sorgenfalten. Zwar sorgt gerade die ausgefeilte Technologie auch für die hohe Leistung von bis zu 1000 PS bei nie zuvor dagewesener Effizienz, doch die Kosten sind vor allem für die Privat-Teams nur schwer zu stemmen.

In Paris wurde sich darauf geeinigt, für 2021 eine Kostenreduktion ins Auge zu fassen. Erreicht werden soll diese mit einer weniger komplexen Bauweise der Power Units. Dies könnte in der Theorie zum Beispiel den Wegfall der MGU-H bedeuten, im Detail wurden dazu allerdings noch keine Angaben gemacht. Der Leistungs-Output der Power Units soll dem der aktuellen aber trotzdem in nichts nachstehen.

Eine Rückkehr zu den Saugmotoren vergangener Jahrzehnte wurde beim Meeting ausgeschlossen. Das Ziel lautet, dass in der Formel 1 auch in Zukunft richtungsweisende Technologien entwickelt und eingesetzt werden. Die Königsklasse soll ihren Status als Versuchsfeld für straßentaugliche Systeme also in jedem Fall beibehalten.

Die Motoren sollen auch ab 2021 bis zu 1000 PS liefern, Foto: Sutton
Die Motoren sollen auch ab 2021 bis zu 1000 PS liefern, Foto: Sutton

Der nächste Punkt auf der Agenda ist das Abschaffen des exorbitanten Spritsparens, wie es in der aktuellen Formel 1 aufgrund des Sprit-Limits von maximal 105 Kilogramm im Rennen an der Tagesordnung ist. Den Fahrern soll wieder ermöglicht werden, zu jedem Zeitpunkt das Potential der Power Unit voll auszuschöpfen. Und zu guter Letzt sollen die Aggregate ab 2021 auch wieder mehr Lärm machen und Fahrer sowie Fans an der Rennstrecke mit ihrem Sound begeistern.

Todt ist zuversichtlich, dass auf der in Paris gefundenen Grundlage eine Einigung für die zukünftigen Power Units erreicht werden kann: "Natürlich müssen wir uns jetzt zusammensetzen und uns durch die Details arbeiten, wie genau die 2021er Power Units aussehen sollen. Aber wir haben auf dem richtigen Fuß begonnen und ich freue mich darauf, es anzugehen um die bestmögliche Entscheidung hinsichtlich der Zukunft der Formel 1 zu finden."