Rookie Lance Stroll konnte bei seinen bisherigen Auftritten als Formel-1-Pilot noch keine Glanzlichter setzen. Sowohl bei den Wintertestfahrten als auch am Debüt-Wochenende in Australien sorgte er für Schrott, was die Kritiker des Milliardärs-Sohns auf den Plan rief. Stroll sieht jedoch nicht seine bisher durchwachsenen Vorstellungen als Grund für die ihm entgegengebrachte Kritik.

"Ganz offensichtlich versuchen die Leute, die es nicht bis in die Formel 1 geschafft haben, Entschuldigungen dafür zu finden, weshalb sie es nicht bis dorthin geschafft haben", holt Stroll gegenüber Autosport zum Gegenschlag aus. Der 18-Jährige hat offenbar das Gefühl, dass sich der Großteil seiner Kritiker auf Persönlichkeiten außerhalb des F1-Fahrerlagers konzentriert.

Bei seinen Fahrerkollegen hat er missgünstige Stimmen bisher zumindest noch nicht vernommen: "Die Piloten im Paddock respektieren sich gegenseitig. Sie wissen alle, dass ein Titel in der Formel 4, der Formel Renault oder der Formel 3 viel Einsatz und Arbeit erfordert", so Stroll, der 2016 den Titel in der Formel 3 Europameisterschaft gewann.

Er sieht seinen familiären Background als Hauptargument der Zweifler. Für ihn sind ganz einfach die Milliarden seines Vaters, welche ihm die Motorsport-Karriere finanziert haben, der Grund für die negative Presse. "Das ist normal. Es wird immer neidische Leute geben und auch Leute, die dich aus den falschen Gründen nicht leiden können", gibt er sich abgeklärt.

Stroll hatte schon vor Saisonbeginn geäußert, dass ihn die Kritik und die Unkenrufe für seine Unfälle bei den Barcelona-Testfahrten kalt gelassen hatte: "Wir sind alle Profis. Solche Dinge passieren im Motorsport und du darfst dich einfach nicht unterkriegen lassen."

Für ihn zählt stattdessen nur seine Reputation innerhalb des Fahrerlagers. "Ich glaube, jeder hier im Grid, egal ob Fahrer oder ein anderes Team-Mitglied, weiß wie Racing läuft und worauf es ankommt, um bis in die Formel 1 zu kommen", lässt Stroll keinen Zweifel am für ihn völlig verdienten Aufstieg in die Königsklasse.

Massa unterstütz Stroll, Foto: Sutton
Massa unterstütz Stroll, Foto: Sutton

Vom Team erhielt der Youngster bisher ohnehin die volle Rückendeckung. Zuletzt brach auch sein routinierter Teamkollege eine Lanze für ihn. "Ich erinnere mich daran, als ich 18 war und auch an die Fehler, die ich gemacht habe", so der Brasilianer. "Ich bin sicher, dass er sich im Lauf der Saison noch verbessern wird."