Der zurückgetretene Weltmeister Nico Rosberg stattete dem Paddock während der ersten Testfahrten der Saison in Barcelona einen Besuch ab. Der ehemalige Mercedes-Pilot zeigte sich dabei begeistert von der neuen Generation der Formel-1-Autos und den damit einhergehenden Anforderungen an die Fahrer.

"Diesen Hype, der hier gerade entsteht, finde ich echt cool", sagte er. "Die neuen Autos sehen richtig monströs aus. So muss es auch sein! Die Fahrer sind richtige Gladiatoren dieses Jahr in diesen Autos. Sie werden an ihre physischen Grenzen gehen und das ist genau richtig. Vielleicht sehen wir auch einen Fahrer, der den Sieg verliert, einfach weil er platt ist. Das wäre doch genial, wenn der Kopf aus dem Auto hängt oder die Zunge..."

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Rosberg betonte zwar, er selbst habe seit seinem Rücktritt wenn dann nur an Muskelmasse zugenommen, räumte jedoch auch ein, dass er in einem Punkt nicht mehr Formel-1-fit ist. "Der Nacken ist geschrumpft. Ich habe da keine Muskeln mehr", erklärte er lachend.

Neidisch auf seine Kollegen ist Rosberg nicht. "Den Gedanken hatte ich heute nicht. Ich habe es echt genossen, mit dieser Entspanntheit hier zu sein, mir das alles anzugucken, mit den Leuten zu diskutieren - das ist echt ein gutes Gefühl", zeigte er von Wehmut keine Spur, auch wenn er die neuen Formel-1-Autos sehr gelungen findet.

"Das neue Reglement ist in der Hinsicht echt positiv und auch von den Fahrern diese Begeisterung zu sehen und zu spüren, das gibt auch viel", sagte er. "Wir haben so viel Negatives gehört in den letzten Jahren. Jetzt sind sie euphorisch, begeistert - das schwappt über."

Bottas hat keine Tipps nötig

Begeistert ist Rosberg auch von seinem Nachfolger bei Mercedes, Valtteri Bottas. "Er passt gut ins Team und ist schnell. Ich bin mir sicher, dass er einen guten Job für das Team machen wird", sagte Rosberg. Ratschläge habe Bottas nicht nötig, betonte Rosberg. Wenn dann könne er ihm nur etwas zur menschlichen Seite sagen, also wie er sich am besten ins Team integriert. "Ich würde aber gerne mal was mit ihm trinken gehen", meinte Rosberg.

Da Bottas ein guter Fahrer sei, könne man sicherlich erwarten, dass er Lewis Hamilton herausfordern wird, so Rosberg. "Es ist aber schwierig vorherzusagen, wie sie im Vergleich dastehen werden. Wir alle wissen, dass Lewis eine massive Messlatte ist. Es wird also nie einfach gegen ihn sein. Es wird sicherlich ein guter Kampf."

Rosberg hofft außerdem auf ein spannendes Duell zwischen Mercedes und Ferrari. "Momentan sieht es so aus, dass Ferrari die engsten Verfolger sind oder sogar schneller. Es gäbe für die Formel 1 Schlimmeres als ein Duell Mercedes gegen Ferrari."

Rosberg wird das Geschehen auf der Rennstrecke als Zuschauer verfolgen und seine Rolle als Mercedes-Markenbotschafter erfüllen. Mehr ist aktuell nicht geplant, denn er wolle sich Zeit lassen. "Ich stürze mich nicht direkt in neue Sachen, sondern genieße weiterhin den Moment und die Freiheit. Dann mache ich mich auf die Suche nach neuen Herausforderungen. Das ist ein cooler Prozess."