Jetzt ist es offiziell: Pascal Wehrlein wird die ersten Testfahrten zur Formel-1-Saison 2017 verpassen. Das gab der Sauber-Pilot am Freitagmorgen auf seiner Twitter-Seite bekannt. "Ich muss den ersten Wintertest auf ärztlichen Rat hin auslassen aufgrund von Problemen mit dem Rücken. Es tut mir leid für das Team, aber wir werden stärker daraus hervorgehen", schrieb er.

Damit bestätigten sich die Spekulationen der vergangenen Tage, nach denen Wehrlein in Folge seines unglücklichen Unfalls beim Race of Champions am 21. Januar eine Pause einlegen muss. Als Ersatzmann kommt vermutlich Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi zum Zuge. Der Italiener war laut Medienberichten bereits zur Sitzanpassung in der Teamfabrik in Hinwil. Neben ihm dreht Stammfahrer Marcus Ericsson seine Runden auf dem Circuit de Catalunya-Barcelona.

Ärgerlicher Ausfall

Die ersten Testfahrten des neuen Jahres beginnen übernächste Woche in Barcelona. Vom 27. Februar bis 02. März testen die Teams und Piloten erstmals die komplett überarbeiteten Autos - doch Wehrlein muss zuschauen. Ein ärgerliches Versäumnis, nachdem er im Winter von Manor zu Sauber gewechselt war und jeden Testkilometer gut gebrauchen könnte.

Ob Wehrlein rechtzeitig für die zweiten Testfahrten in Barcelona vom 07. bis 10. März fit wird, steht noch nicht fest. Wie schlimm seine erlittene Verletzung genau ist, ebenso. Bekannt ist lediglich, dass er sich seit dem Crash beim Race of Champions in ärztlicher Behandlung befindet. Am kommenden Montag, 20. Februar stellt Sauber sein neues Auto für die Saison 2017 öffentlich vor. Möglicherweise wird es dann weitere Details zu Wehrleins Verletzung geben.

Pascal Wehrlein wechselte von Manor zu Sauber, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein wechselte von Manor zu Sauber, Foto: Sutton

Eingeschränkte Vorbereitung?

Vermutlich wird Wehrlein wegen seiner Verletzung in der Vorbereitung auf die neue Saison eingeschränkt gewesen sein. Umso ärgerlicher, dass ausgiebiges Training gerade diesmal von enormer Wichtigkeit ist. Wegen des höheren Abtrieb-Levels werden die Formel-1-Autos 2017 physisch anstrengender zu fahren sein. Die meisten Fahrer haben ihr Training über den Winter stark intensiviert.

Während ältere Formel-1-Fahrer vergleichbare Kräfte von früher kennen, dürfte die Auto-Generation 2017 besonders für die Jüngeren zur echten Herausforderung werden. "Alonso, Massa, Kimi und Co. kennen es ja", sagte Fitness-Guru Erwin Göllner zu Motorsport-Magazin.com. "Die sind alle zu einer Zeit gefahren, in der die Fliehkräfte noch so hoch waren. Die Jüngeren könnten schon eher Probleme bekommen. Zuerst müssen sie sich an diese Autos gewöhnen und dann an die hoffentlich brachiale Gewalt beim Bremsen und in den Kurven. Es könnte sein, dass es da ein wenig länger dauert."

Der Moment des Überschlags beim Race of Champions, Foto: Youtube/Motorsport-Magazin.com
Der Moment des Überschlags beim Race of Champions, Foto: Youtube/Motorsport-Magazin.com

Schock-Moment durch Wehrlein

Wehrlein sorgte bei den Einzelwettbewerben des Race of Champions am 21. Januar für den Schockmoment des Abends, als er in der Gruppenphase bei der Zieldurchfahrt mit F1-Kollege Felipe Massa kollidierte. Der Polaris Slingshot SLR des Mercedes-Juniors war an Massas Fahrzeug aufgestiegen, überschlug sich und landete in der Streckenbegrenzung. Sowohl Wehrlein als auch sein Beifahrer konnten das zerstörte Rennauto unverletzt verlassen.

Nach seinem Crash hatte es zunächst nicht den Anschein erweckt, als ob sich Wehrlein schwerer verletzt haben könnte. Auf Anraten der dortigen Ärzte hatte er seinen Start beim Nations Cup am darauffolgenden Tag allerdings abgesagt.

Wehrlein fühlte sich erst gut

Wehrlein selbst hatte zunächst ebenfalls keine Bedenken bezüglich seiner Gesundheit geäußert. "Ich würde wirklich gerne noch einmal fahren und ich fühle mich auch gut", teilte er während des Events in den USA mit. "Aber die Ärzte haben angeraten, mich auszuruhen und ich werde diesem Ratschlag folgen." Die Formel 1 genieße seine volle Priorität, sagte Wehrlein zu seiner Absage des Team-Events an der Seite von Sebastian Vettel.

Erst einige Zeit später kam heraus, dass sich Wehrlein in ärztlicher Behandlung befindet. "Zu den aktuellen Medienberichten über Pascal Wehrlein: Die medizinischen Untersuchungen dauern noch an. Solange das so ist, sind alles andere nur Spekulationen. Wir werden zu gegebener Zeit Informationen bekanntgeben", hatte Sauber am 06. Februar mitgeilt.