Die FIA hat Pirelli auch für den Zeitraum während der Saison 2017 Testfahrten zur Weiterentwicklung der Reifen zugestanden. Insgesamt 25 Testtage werden die Italiener in einem ähnlichen Format wie vergangenes Jahr absolvieren. Anders als 2016 jedoch, beschränken sich die Test-Teams nicht mehr auf die Mannschaften von Mercedes, Ferrari und Red Bull. Alle Teams werden in das Programm eingebunden.

Der Vorteil: Es muss nicht länger aus Fairness-Gründen auf Mule Cars zurückgegriffen werden. Stattdessen werden an allen der insgesamt 25 Testtage die aktuellen Formel-1-Boliden der Generation 2017 eingesetzt. Deshalb zählen auch die zwei bereits imFebruar von Ferrari mit einem Mule Car in Fiorano abgerissenen Tage nicht mit.

Ein Testtag entspricht dem Einsatz eines Autos für acht Stunden, sodass zwei eingesetzte Autos an einem Tag auch als zwei Testtage zählen. Außerdem gehen die Tests wieder 'blind' über die Bühne: Kein Team und Fahrer wird wissen, welche Art von Mischung sie gerade fahren. Insgesamt acht verschiedene Rennstrecken dienen als Austragungsorte.

Pirellis Test-Fahrplan für 2017

Datum Strecke Team Reifen Fahrer
18. - 19. April Bahrain Ferrari (1 Tag) Trocken Vettel
16. - 17. Mai Barcelona Renault, Toro Rosso (je 2 Tage) Trocken Palmer, Latifi
31. Mai - 1. Juni Paul Ricard Red Bull (2 Tage) Regen Verstappen, Ricciardo
29. - 30. Juni Paul Ricard Red Bull (2 Tage) Trocken Buemi
18. - 19- Juli Silverstone Williams, Haas (je 2 Tage) Trocken Stroll, Giovinazzi
19. - 20. Juli Magny-Cours McLaren (2 Tage) Regen Vandoorne
1. - 2. August Budapest Mercedes (1 Tag) Trocken Bottas
3. - 4. August Barcelona Ferrari (2 Tage) Trocken Giovinazzi
7. - 8. September Paul Ricard Mercedes (2 Tage) Trocken -
31. Oktober - 1. November Mexiko Sauber (2 Tage),
Force India (1 Tag)
Trocken -
14. - 15. November Interlagos McLaren (2 Tage) Trocken -

Infos zu den einzelnen Testterminen im News-Ticker:

2. -3. Juni
Zusatztest in Fiorano
Mit einem 2015er Ferrari SF15-T testet Antonio Giovinazzi über das oben angegebene Programm mit den aktuellen Boliden hinaus für Pirelli. Der mit der FIA abgesprochene Test erfolgt blind - weder Fahrer noch Team wissen, was Pirelli da gerade überhaupt für eine Mischung ausprobiert. Einzige Bekannte: Es handelt sich um einen Regenreifentest - wie ihn zuvor auch Red Bull mit dem aktuellen Boliden in Paul Ricard abgespult hatte. Insgesamt 91 Runden fährt der Italiener an Tag eins auf feuchter Strecke. Diese künstlich geschaffenen Bedingungen aufrecht zu erhalten ist allerdings alles andere als leicht angesichts 30 Grad Außentemperatur.

Für Giovinazzi ist es die erste Ausfahrt in einem F1-Ferrari überhaupt. Umso begeisterte zeigt sich der Italiener. "Es war ein wundervolles Gefühl. Als Italiener für Ferrari aus der Box zu fahren ist eine großartige Erfahrung. Der eigentlich Test war sehr interessant. Die Jungs vom Team waren echt nett und haben mir sehr geholfen. Das hat es viel leichter gemacht, obwohl ich sehr vielen Ablaufen genau folgen musste", sagt Giovinazzi.

31. Mai - 1. Juni
Erster Regenreifen-Test
Auf dem künstlich bewässerbaren Kurs in Paul Ricard testen Max Verstappen und Daniel Ricciardo im Red Bull erstmals die 2018er Regenreifen und Intermediates für Pirelli. 136 Runden spult der Niederländer, 121 der Australier ab.

16. - 17. Mai
Renault & Toro Rosso in Spanien
Im Anschluss an das Rennen in Barcelona führen Renault und Toro Rosso das Testprogramm der Entwicklungsreifen für Pirelli fort. Jeder der Rennställe ist an beiden Tagen unterwegs.

18. April
Vettel macht Überstunden
In Bahrain eröffnet Sebastian Vettel im aktuellen Ferrari das Pirelli-Testprogramm für die 2018er Reifen. Aber es gibt technische Probleme an seinem Boliden. Lange steht Vettel an der Box. Pirelli bekommt aber eine Sondergenehmigung, sodass Vettel die verpasste Zeit nachholen muss - satte drei Überstunden muss der Deutsche schieben. Insgesamt legt Vettel so 130 Runden mit verschiedenen möglichen Reifen-Lösungen für das kommende Jahr zurück. "Die Strecke hier in Bahrain war besonders gut dafür geeignet, diese Art von Reifen zu testen. Die stabilen Wetterbedingungen und das Kurslayout selbst betonen jedwede Überhitzungsprobleme gut", sagt Pirellis Mario Isola.

09. Februar
Vettel crasht, Test steht auf der Kippe
Pirellis erster Test im Jahr 2017 verlief nicht nach Plan. Am Nachmittag verunfallte Sebastian Vettel, den Ferrari für den Test der Regenreifen auf der künstlich bewässerten Strecke von Fiorano ausgewählt hatte. Der modifizierte SF15-T wurde dabei schwer beschädigt, sodass noch unklar ist, ob Ferrari-Testpilot Antonio Giovinazzi den Test am zweiten Tag fortsetzen kann.

04. Februar
Ferrari für ersten Test ausgewählt
Wie Pirelli bekanntgab, wird der vor den offiziellen Testfahrten angesetzte Reifentest mit dem Mule Car von Ferrari durchgeführt. Am 9. und 10. Februar wird die Scuderia in Fiorano einen Test zur Erprobung der 2017er Regenreifen abhalten. Wer hinter dem Steuer des modifizierten SF15-T sitzen wird, ist noch nicht bekannt. Schwerpunkt soll das Aufwärmverhalten der Pneus sein. "Wir werden stehende Starts haben, weshalb die Reifen kalt sein werden. Wie in der GP2, wo es keine Reifenwärmer gibt, müssen wir versuchen ein Produkt zu entwickeln, das sich schneller aufwärmen lässt", so Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembrey.