Bernie Ecclestone wurde ausgebootet. Er ist nicht mehr der Zampano der Formel 1. Was macht er jetzt ohne diesen Vollzeitjob? Ein Workaholic wie er ist doch sicherlich nicht mit einem Job als Berater für die Leute zufrieden, die ihn vor die Tür gesetzt haben. Motorsport-Magazin.com hat ein paar mehr oder weniger ernst gemeinte Vorschläge für Ecclestone.

Neuer Hausherr von Silverstone

Der British Racing Drivers Club sucht schon seit einiger Zeit einen Käufer für die Rennstrecke in Silverstone, um aus den Schulden herauszukommen. Ecclestone hätte mit Sicherheit die finanziellen Mittel, um den Traditionskurs zu übernehmen. Und er könnte den neuen Besitzern der Formel 1 als zäher Verhandlungspartner das Leben schwer machen. Oder den Kurs in Ecclestone umbenennen. Ein bisschen Rache muss sein.

Freund statt Feind der EU

Eine andere Form der Rache an den neuen Besitzern der Formel 1 wäre, wenn Ecclestone die EU-Kommission auf Interessenskonflikte der FIA beim Verkauf der Königsklasse hinweisen würde. Noch ist das nach Informationen von Motorsport-Magazin.com nicht passiert, doch es ist denkbar. Ecclestone könnte mit diesem Vorhaben sogar den Verkauf ungültig machen.

Ecc-xit! Ecclestones F1-Aus ein Fluch oder Segen?: (13:47 Min.)

Organisator des Brexit

Raus aus der EU, rein in die EU? Die Briten geben derzeit ein etwas unentschlossenes Bild ab. Derlei Wankelmütigkeit würde es mit Bernie nicht geben! Es braucht nun einen starken Mann, der auf politische Korrektheit pfeift und denen da oben in London und Brüssel mal zeigt, wo der Hammer hängt! Bernie gründet eine Partei, stürmt bei den nächsten Wahlen das Parlament, wird Premierminister und kappt dann per Dekret schon am ersten Tag sämtliche Verbindungen zum Festland des Kontinents (inklusive des Euro-Tunnels).

Comeback als Teambesitzer

Ebenso wie der Silverstone Circuit sucht auch Manor einen Käufer, ansonsten ist das Team bald Geschichte. Ecclestone könnte zu seinen Wurzeln zurückkehren und wieder als Teambesitzer in der Formel 1 agieren. Auch da gäbe es hervorragende Möglichkeiten ungeliebten Menschen das Leben schwer zu machen.


Achtung! Ab jetzt befinden wir uns in Ironien nahe der satirischen Grenze...

Berater für Trump oder Putin

Donald Trump wurde gerade als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt und scharrt nun Berater um sich. Wer wäre da besser geeignet für wirtschaftliche Themen und auch den einen oder anderen politischen Rat zum Führungsstil als Bernie Ecclestone? Er könnte aber auch auf der anderen Seite des Atlantiks andocken und für seinen 'Gesinnungsgenossen' Wladimir Putin tätig werden. Oder Ecclestone gründet gleich seinen eigenen Staat.

Besitzer eines Coffee-Shops namens "Eccle-stoned"

Gottchen, diese FIA mit ihren albernen Anti-Doping-Vorschriften! Als Bernie in den 70ern die Macht in der Formel 1 übernahm, zogen sich die Piloten vor den Rennen Sachen rein, die kannten nicht einmal die Drogenbarone. Bei James Hunt konnte man froh sein, wenn er nicht wieder völlig stoned in Niki Laudas Auto stieg. Bernie knüpft nun an die gute alte Zeit an, wird in den Niederlanden sesshaft und eröffnet gemeinsam mit Jos Verstappen einen Coffee-Shop.

Der F1-Boss und die VIPs: (01:03 Min.)

Kreuzritter gegen soziale Medien

Facebook, Twitter und Co sind für Ecclestone böhmische Dörfer. Die neuen Besitzer der Formel 1 hingegen wollen die sozialen Medien intensiv nutzen. Das könnten sie allerdings nicht mehr, wenn Ecclestone alle aufkaufen und an die Wand fahren würde. Er hätte damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zusätzlich könnte Ecclestone in die klassischen Medien einsteigen und eine Zeitung namens "Alternative Fakten über die Formel 1" herausgeben. Trump würde sagen: Great!

Schauspieler in seiner eigenen Daily Soap

Bernie Ecclestone könnte die Hauptrolle in einer Daily Soap namens "Die Formel der Liebe" übernehmen. Die Handlung: Der senile Direktor Eckelstein leitet seit 40 Jahren einen weltweit agierenden Konzern, der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. US-amerikanische Investoren wollen die Firma an sich reißen. Mit Hilfe seiner Kumpels Onkel Toto, Opa Niki und dem Gewerkschaftsboss Alex wehrt sich Eckelstein gegen die feindliche Übernahme - am Ende erfolglos.

Wird Bernie Ecclestone Berater von Wladimir Putin?, Foto: Sutton
Wird Bernie Ecclestone Berater von Wladimir Putin?, Foto: Sutton

Der neue Günter Grass

Seit Günter Grass gestorben ist, herrscht auf dem Buchmarkt ähnliche Langeweile wie in der Formel 1 2015/16. Da kann nur einer helfen: Bernie Ecclestone wird Autor. Sein Bestseller "Der Hundertjährige, der aus der Formel 1 ausstieg, verschwand und dann aber ungefragt wieder auftauchte" wird zum Gesprächsstoff Nr. 1 im Paddock. Marcel Reich-Ranicki hätte seine Freude an diesem Werk gehabt.

Begründer eines T-Shirt-Imperiums

Wenn alle Stricke reißen, kann Ecclestone immer noch in die Textilbranche einsteigen und T-Shirts mit folgenden Aufschriften verkaufen: "Ich war die F1 - und alles, was sie mir beim Abschied gaben, war dieses Shirt" - "Chase Carey ist doof" - "Ich wusste vorher von Crashgate - Ätsch!" - "Früher war alles besser!" - "Jetzt muss sich ein anderer das Gelaber von Lauda anhören" - "Ich bin nicht klein, sondern ein Konzentrat".