Auf keiner Strecke wird das Qualifying als so entscheidend angesehen, wie in Monaco. Und gerade hier auf den mit Zebrastreifen und Kanaldeckeln übersäten Straßenkurs könnten die Schönen und Reichen dieser Welt heute zum letzten Mal ein Sonntagsqualifying gesehen haben. Bekanntlich soll schon am nächsten Wochenende in der Eifel nur noch am Samstag gefahren werden.

Doch egal wie: Heute hieß es für die 18 Aktiven noch einmal den zweiten Teil des Qualifyings am Sonntagmorgen in Angriff zu nehmen.

Räikkönen bezwingt Alonso

Und obwohl Kimi Räikkönens Vorsprung von einer halben Sekunden am gestrigen Samstag noch als ausreichend und komfortabel eingestuft wurde, musste der Finne auf seiner fliegenden Runde bis zuletzt zittern und Vollgas geben, um seine Pole Position gegen Fernando Alonso zu verteidigen.

Trotz des geschmolzenen Abstands zeigte sich der Ice Man nach dem Qualifying zufrieden. "Der abstand reicht. Ich habe es im ersten Sektor etwas locker genommen und bin in der letzten Kurve etwas raus gekommen. Aber wir sind in einer guten Ausgangssituation. Es zählt nur die Pole und die Zeit ist im Prinzip vollkommen egal. Wir wissen nicht wie viel Benzin die anderen an Bord haben, aber wir haben ein Superauto und ich freue mich auf das Rennen."

Fernando Alonso ergeht es nicht anders. "Ich wusste nicht, dass es so knapp werden würde. Das Auto hat sich mit Benzin an Bord gut angefühlt. Gestern waren wir von den Zeiten etwas überrascht, aber unter normalen Bedingungen habe ich heute eine starke Ausgangslage herausgeholt. Es hat nicht für die Pole gereicht, aber wir können von hier ein gutes Rennen haben. Ich bin mit unserer Strategie und unserer Rennpace recht zuversichtlich für das Rennen."

Wieder weit vorne dabei ist der Australier Mark Webber, der sich durchaus überrascht zeigte vor Giancarlo Fisichella zu stehen. "Es hat mich schon etwas überrascht. Giancarlos Runde war gestern nicht so gut und wir haben heute mit ihm gerechnet. Aber es ist toll, dass wir weiterhin auf Platz drei stehen. Heute Nachmittag wird die Strategie eine wichtige rolle spielen, aber wir sind mit dem Auto zufrieden. Das ist bislang unser bestes Rennen in dieser Saison gewesen."

Der Rest des Starterfeldes

Zusammen mit Mark Webber wird der zweite Renault von Giancarlo Fisichella aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen. In Reihe drei stehen unterdessen der stark gefahrene Jarno Trulli sowie Nick Heidfeld.

"Ich bin zufrieden. Die Runde gestern war in Ordnung und die heute auch", resümierte der Mönchengladbacher. "Jarno ist leider durchgeschlüpft. Aber wir werden erst nach dem ersten Stint sehen ob die Runde gut war. Ich hoffe ja, dass ich mehr Sprit an Bord habe. In Barcelona waren wir zwar besser, aber von unseren Positionen sind wir auch hier gut dabei."

Auf alle Fälle sind beide Williams besser als David Coulthard auf sieben und vor allem als Michael Schumacher auf Rang acht. Immerhin konnte sich der Deutsche an Jacques Villeneuve und Rubens Barrichello vorbeischieben und zudem einen weiteren Platz durch Juan Pablo Montoyas Strafe gutmachen.

Die fünfte Startreihe bilden dahinter die beiden von Schumacher überholten Piloten Villeneuve und barrichello vor Massa und Liuzzi sowie dem Minardi-Duo Friesacher und Albers. Die letzten zwei Reihen bestehen aus den zwei Jordan-Fahrern Monteiro und Karthikeyan sowie den strafversetzten Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya.