Treten in der Formel 1 2017 nur noch zehn Teams an? Einem Bericht von BBC zufolge hat Manor Racing am Donnerstag in Großbritannien Insolvenz angemeldet. Am Freitagmorgen wurden alle Mitarbeiter des Rennstalls über diesen Schritt informiert.

Die Insolvenzverwalter wollen das Team zwar fit für die F1-Saison 2017 machen, dazu muss aber ein großer Investor her. Bei der Suche nach einem solchen Geldgeber scheitere Teameigentümer Stephen Fitzpatrick in den vergangenen Monaten aber. Zwar habe es mehrere Interessenten gegeben, allerdings hätte keiner davon über ausreichende Mittel für die Übernahme des Rennstalls verfügt.

Insolvenzverwalter meldet sich zu Wort

"Das Management hat sich in den vergangenen Monaten massiv um einen Investor bemüht", so neue Chefverwalter Geoff Rowley in einem Statement vom Freitag. "Es ist ihnen aber nicht innerhalb des Zeitrahmens gelungen. Daher gab es keine andere Option als die Insolvenz."

Für die Zukunft des Teams malt Rowley allerdings kein rosiges Bild: "Die Teilnahme (an der Formel-1-Saison 2017; Anm.) hängt vom Ergebnis des Insolvenzprozesses und allen damit verbundenen Verhandlungen mit Interessenten ab - allerdings haben wir nur ein sehr kleines Zeitfenster dafür."

Tatsächlich läuft die Zeit davon: Am 27. Februar stehen die ersten Testfahrten auf dem Programm, ein Monat später startet die Saison in Melbourne. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage konnte das Team bislang noch nicht einmal Fahrer verpflichten. Wie es um die Entwicklung des Chassis steht, kann man sich ob der aktuellen Situation ausmalen.

Bereits zweite Insolvenz bei Manor

Für den Rennstall ist es nicht die erste Insolvenz. Schon Ende 2014 schlitterte man in ein finanzielles Debakel, häufte knapp 40 Millionen Euro an Schulden an und konnte letztlich an den letzten drei Saisonrennen nicht mehr teilnehmen. Der Retter damals: Unternehmer Fitzpatrick, der das Manor nicht einmal ein Monat vor Saisonstart übernahm.

Mit Schuld an dem neuerlichen Debakel ist die sportliche Erfolglosigkeit. Seit 2010 tritt das Team unter wechselnden Eigentümer-Verhältnissen und Namen in der Formel 1 an. Bislang holte man in diesen sieben Jahren aber nur mickrige drei Punkte.

In der abgelaufenen Saison punktete Pascal Wehrlein am Red Bull Ring, doch durch Felipe Nasrs neunten Platz in Sao Paulo konnte Rivale Sauber in der Konstrukteurs-WM an Manor vorbeiziehen. Durch diesen Verlust des zehnten Ranges in der Meisterschaft entging dem britischen Team ein zweistelliger Millionenbetrag - wohl der finale Messerstich.

Eine öffentliche Stellungnahme des Rennstalls steht bislang noch aus. Auch von den F1-Offiziellen äußerte sich bislang noch niemand zu den schlechten Nachrichten.