Australien GP: Alonso überlebt 40G-Crash nahezu unverletzt

Alonsos Horror-Crash beim Australien GP, Foto: Sutton
Alonsos Horror-Crash beim Australien GP, Foto: Sutton

Kaum war die neue Saison gerade einmal 17 Runden alt, kam es schon zum ersten großen Schockmoment. Beim Australien GP setzte McLaren-Pilot Fernando Alonso in der Anfahrt auf Kurve drei zu einem gewagten Überholversuch gegen Esteban Gutierrez an und schlug kurz vor der Anbremszone mit dem rechten Vorderrad in das Heck des Mexikaners. Dabei verlor der Spanier die Kontrolle über seinen MP4-31, prallte gegen die Bande und überschlug sich im Kiesbett zweimal.

Wie durch ein Wunder ging der Crash für Alonso glimpflich aus, mehrere Rippenbrüche ließen sich ob der Fliehkräfte von über 40G allerdings nicht vermeiden. Der Spanier konnte sich sogar aus eigener Kraft aus seinem völlig zerstörten Boliden befreien. Angesichts der Bilder vom Unfall hatte Alonso eine Menge Glück im Unglück. Die Rennkommissare stuften den Vorfall als Rennunfall ein und verhängten keine Strafe für die beteiligten Piloten. Jedoch wurde Alonso anderweitig bestraft, denn ein Start beim darauf folgenden Bahrain GP stand nicht zur Debatte. Der Spanier wurde von den FIA-Ärzten krankgeschrieben.

Halo: Notwendiger Schutz oder verzichtbarer Flip Flop?

Nicht unumstritten: Das Halo-Konzept, Foto: Ferrari
Nicht unumstritten: Das Halo-Konzept, Foto: Ferrari

Nach Alonsos Crash beim Australien GP entbrannte eine erneute Diskussion über Sicherheitsstandards. Im Zentrum des Interesses stand diesmal das Halo-Konzept, welches während der Wintertestfahrten in Barcelona erstmalig zum Einsatz kam. Der Cockpitschutz, der schlimmere Verletzungen durch herumfliegende, sperrigere Trümmerteile verhindern soll, erhitzt dabei seit seiner ersten Ausfahrt von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen bei den Vorsaison-Tests die Gemüter. Zu den leidenschaftlichen Hassern des neuen Sicherheitskonzepts zählen unter anderem der ehemalige Force India-Pilot und Neo-Renault-Zugpferd Nico Hülkenberg. "Es sieht einfach nur grauenhaft aus", sagte der Deutsche, der auch nach mehreren Fahrermeetings nicht von seiner Meinung abzurücken gedenkt.

Ein überzeugter Verfechter des Halo-Konzepts ist indes Ex-F1-Pilot Alexander Wurz. "Willst du dabei sein, wenn zufällig wieder einer ein Rad auf den Kopf bekommt? Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dich etwas am Kopf trifft", so der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com. Letztlich darf sich aber die Contra-Fraktion vorerst freuen. Bei einem Meeting der Strategy Group im Juli 2016 entschied man sich zunächst gegen den geplanten Einsatz 2017, weil man sich schlicht nicht auf ein Konzept einigen konnte. Die Entwicklungen laufen indes weiter. Wie die FIA in einem Statement nach dem Treffen verlautbaren ließ, sei 2018 eine starke Option für die Einführung eines Cockpitschutzes. Nico Hülkenberg might not be amused.

Qualifying-Debakel: Reise nach Jerusalem endet in der Wüste

Die F1-Kommission schickte das neue Qualifying nach zwei Versuchen in die Wüste, Foto: Sutton
Die F1-Kommission schickte das neue Qualifying nach zwei Versuchen in die Wüste, Foto: Sutton

'Griff ins Klo' und 'Quark' waren noch zwei der dezenteren Bezeichnungen, die das Qualifying-Format der ersten zwei Saisonrennen erhielt. 81 Prozent der User von Motorsport-Magazin.com gaben in einer Umfrage an, dass ihnen das neue Qualifying nicht gefällt und sie es für unnötig kompliziert halten. Um den Blutdruck aller Beteiligten nicht allzu sehr steigen zu lassen, ersparen wir es euch, den Qualifying-Modus im Detail durchzugehen.

Ziel der Regeländerung war, für mehr Spannung und eine bunt gemischte Startaufstellung zu sorgen. Auch sollte es mehr Betrieb auf der Strecke geben. Diese Ziele verfehlte das neue Format nach dem 'Reise nach Jerusalem'-Prinzip deutlich. Statt Spannung und mehr Betrieb gab es vor allem am Ende von Q3 gähnende Leere auf der Strecke. Zudem herrschten in Australien, aber auch danach noch in Bahrain, Verwirrung und Chaos. Fahrer, die bereits als ausgeschieden feststanden, fuhren noch eine Runde. Andere wiederum, die noch eine Chance gehabt hätten, stiegen aus ihren Autos aus.

Zur Erleichterung aller erklärte die Formel-1-Kommission das Experiment nach zwei Rennen für gescheitert und kehrte zum vorherigen Format zurück.

Hamiltons Extravaganzen: Zwischen Unterhaltung und Fehlverhalten

Snapchat statt Pressekonferenz - Hamilton sorgte nicht nur damit für Schlagzeilen, Foto: Sutton
Snapchat statt Pressekonferenz - Hamilton sorgte nicht nur damit für Schlagzeilen, Foto: Sutton

Lewis Hamilton war auch 2016 kein Kind von Traurigkeit. Die Liste an Models, Sängerinnen, Schauspielerinnen und Sportlerinnen, mit denen er gesichtet wurde, ist unendlich. Bereits zu Jahresbeginn machte er mit Gerüchten um eine Beziehung zu Ski-Star Lindsey Vonn Schlagzeilen. Auch eine Spazierfahrt in einem LaFerrari mit Justin Bieber auf dem Beifahrersitz erregte die Aufmerksamkeit der Medien.

Während seines Urlaubs in Neuseeland vor Saisonbeginn bekam Hamilton Ärger mit der Polizei sowie mit einem Casino. Am Ende alles nur ein Missverständnis, doch Schlagzeilen machte das Ganze trotzdem. Ebenso wie die Tatsache, dass Hamilton während eines Kurzurlaubs eine Kappe mit der Aufschrift 'World Fuckin' Champion' trug. Für Wirbel sorgte außerdem, dass Hamilton an mehreren Testtagen fehlte oder vorzeitig ausstieg - offiziell wegen gesundheitlicher Probleme.

Der Gipfel der Empörung war jedoch das Wochenende des Japan Grand Prix. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag spielte Hamilton lieber mit Snapchat herum, als Fragen zu beantworten. Am Samstag erklärte Hamilton, er werde sich nicht mehr äußern und sagte prompt am Sonntag alle Medienrunden ab. Geschadet haben ihm die Extravaganzen zumindest in punkto Popularität nicht: Seit dem Japan GP ist die Zahl seiner Facebook-Fans, Twitter-Follower und Instagram-Abonnenten gestiegen.

Red Bull: Die Causa Kvyat/Verstappen

Verbremst: Verstappen ersetzt Kvyat bei Red Bull, Foto: Sutton
Verbremst: Verstappen ersetzt Kvyat bei Red Bull, Foto: Sutton

Die Degradierung von Daniil Kvyat durch die Red Bull Spitze hallt immer noch nach. Während die Kollision mit Ferrari-Pilot Sebastian Vettel in China und der Doppel-Rammstoß in Sochi gegen selbigen das Offensichtliche nahelegen, versuchte Christian Horner nach dem Fahrerwechsel die Wogen ein wenig zu glätten. Dabei sei nicht etwa die Aktion in Russland ausschlaggebend gewesen. "Wir haben verdammt viele Daten über unsere vier Fahrer zur Verfügung und darin haben wir einfach gesehen, dass Daniil aktuell Probleme hat, mit seinem Teamkollegen mitzuhalten", erklärte Horner am Rande des Spanien GP. Unrecht hat der Red Bull Teamchef damit sicherlich nicht. Nach dem Russland GP lag Daniel Ricciardo 15 Punkte vor Kvyat. Zudem hatte der Australier in den Trainingssessions und den Qualifyings meist die Nase vor seinem ehemaligen Teamkollegen.

Kontrovers diskutiert wurde der Fahrerwechsel nicht nur unter Experten und Fans, auch Fahrer taten ihre Meinung dazu kund. "Red Bull muss bewusst sein, dass junge Fahrer Zeit brauchen, sich zu entwickeln. Fehler passieren, auf den Fahrern lastet so viel Druck, vor allem in jungen Jahren", nahm Lewis Hamilton Kvyat in Schutz. Während Max Verstappen gleich im ersten Rennen für Red Bull seinen ersten F1-Sieg einfuhr und auch über den weiteren Saisonverlauf beeindrucken konnte, geriet Kvyat immer weiter ins Hintertreffen.

Mad Max: Playstation-Zocker im F1-Cockpit

Wer hat Angst vor Max Verstappen?, Foto: Red Bull/Twitter
Wer hat Angst vor Max Verstappen?, Foto: Red Bull/Twitter

Das junge Wunderkind oder der verzogene Bengel: Niemand scheint derzeit die F1-Welt dermaßen zu polarisieren wie Red Bull Neuling Max Verstappen. Zu spüren bekommen hat das so manch etablierter Fahrer, allen voran Ferrari-Mann Kimi Räikkönen. In Ungarn fiel Verstappen durch willkürliche Richtungswechsel in der Anbremszone auf. Dass es dabei zu einer Berührung zwischen den beiden Streithähnen gekommen ist, überrascht dabei wenig. Einen guten Monat später wäre es beim Belgien GP zwischen den beiden erneut fast zu einer Berührung gekommen, als Verstappen erneut kurz vor dem Anbremsen Ende der Kemmel-Geraden die eingeschlagene Richtung gewechselt hat. Verstappen-Chefkritiker Jacques Villeneuve verglich nicht umsonst den Schwierigkeitsgrad der heutigen Formel 1 mit einem Playstation-Spiel, in dem sich auch Kinder bereits gut schlagen könnten.

Ob es nun fehlende Weitsicht, fehlende Erfahrung oder aber der Killerinstinkt eines künftigen Weltmeisters ist, Verstappen fährt mit seinem Stil gut - und findet genauso viele Bewunderer wie Kritiker. Dr. Helmut Marko kann die ganze Diskussion um seinen Schützling jedenfalls nicht verstehen. "Endlich gibt es einmal ein spannendes Rennen mit entsprechenden Zweikämpfen und dann wird wieder herumgemeckert", so der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com. Und was sagt Verstappen eigentlich selbst zu den ganzen Vorwürfen? "Wir sind am Ende des Tages nicht hier, um Freunde zu finden", gab er gegenüber Motorsport-Magazin.com zu. "Wir sind hier, um zu kämpfen und das bestmögliche Ergebnis zu holen."

Das Funkverbot oder Kreuzworträtsel im Raumschiff bei 320 km/h

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - das galt bis Ende Juli am Kommandostand, Foto: Ferrari
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - das galt bis Ende Juli am Kommandostand, Foto: Ferrari

"Diese Regel hat von Anfang an keinen Sinn ergeben. Sie geben uns ein Raumschiff zum Fahren - mit all der Technologie, die wir haben - und jetzt bekommen wir keine Informationen mehr", schimpfte Fernando Alonso. "Die Regeln sind ein Witz!", meinte sein Teamkollege Jenson Button. "Es war in etwa so, als ob wir sie bitten würden, ein Kreuzworträtsel zu lösen, während sie mit 320 km/h ein Rennen fahren. Das ist kein Kinderspiel!", polterte Mercedes-Technikchef Paddy Lowe.

Das Funkverbot, genauer gesagt die massive Einschränkung des Funkverkehrs zwischen Boxenmauer und Fahrer, erhitzte 2016 die Gemüter. Denn vor Saisonbeginn wurde die technische Direktive so verschärft, dass nur noch 25 Arten von Funksprüchen erlaubt waren, hauptsächlich zu sicherheitsrelevanten Themen. Die Fahrer sollten mehr auf sich allein gestellt und nicht mehr 'ferngesteuert' werden, so das Ziel.

Herauskamen jedoch einige kuriose Situationen. Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen versuchten während des Rennens in Baku vergeblich, Lösungen für ihre jeweiligen technischen Probleme zu bekommen. Für den Zuschauer unterhaltsam, für die Fahrer weniger. Die Hilfestellung des McLaren-Kommandostands für Jenson Button führte beim Ungarn GP zu einer Durchfahrtsstrafe für den Briten - trotz massiver Bremsprobleme, was man durchaus als sicherheitsrelevant bezeichnen kann. Nico Rosberg fiel in Silverstone aufgrund einer nachträglichen Strafe von Platz zwei auf Rang drei zurück, nachdem ihm das Team geholfen hatte, trotz Getriebeproblemen die Zielflagge zu sehen.

Schließlich hatten die FIA und die Strategy Group Ende Juli überraschend Erbarmen und sägten das Funkverbot kurzerhand ab. Verboten sind nun nur noch Hilfen für den Fahrer während der Formationsrunde und beim Rennstart.

Ferrari sieglos: Die Glocken von Maranello schweigen

Sebastian Vettel kam gar nicht mehr aus dem Fluchen heraus, Foto: Sutton
Sebastian Vettel kam gar nicht mehr aus dem Fluchen heraus, Foto: Sutton

Ferrari erlebte 2016 eines von 14 sieglosen Jahren seiner langen Geschichte. CEO Sergio Marchionne hatte vor Saisonbeginn Triumphe gefordert, doch zum zweiten Mal in den letzten drei Saisons stand kein Ferrari-Pilot ganz oben auf dem Treppchen. Die Glocken von Maranello sind seit Singapur 2015 still. Die italienische Presse machte aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. Nach dem USA GP schrieb der Corriere dello Sport: "Rotes Desaster."

Hinter verschlossenen Türen dürfte es bei Ferrari ordentlich gekracht haben. Einer scheute die Öffentlichkeit nicht: Sebastian Vettel. Die Sieglosigkeit führte bei ihm zu einer äußerst kurzen Zündschnur. Er beschimpfte Konkurrenten als Idioten, verrückt und selbstmörderisch. Er verwendete das zensierte F-Wort so oft, dass man ihn glatt mit MotoGP-Pilot Cal Crutchlow verwechseln konnte. Selbst Renndirektor Charlie Whiting war vor ihm nicht sicher.

Spanien GP: Hamilton und Rosberg verzichten auf Podium

In Kurve eins war noch alles gut zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten, Foto: Sutton
In Kurve eins war noch alles gut zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten, Foto: Sutton

Vier Siege in Folge und drei weitere Podiumsplatzierungen: Die Saisonbilanz der Silberpfeile war bis zum Großen Preis von Spanien mächtig beeindruckend. Während der bis dato amtierende Weltmeister Lewis Hamilton bereits eine deutliche Spur Pech nach sich zog, konnte sich Nico Rosberg bereits in den ersten vier Rennen einen Vorsprung herausfahren. Verständlich, dass dies für Unmut beim ehrgeizigen Briten gesorgt hat. Um auf seinen Teamkollegen aufzuholen, war Schadensbegrenzung nicht das probate Mittel. Siege mussten her.

Spätestens beim Großen Preis von Spanien, den Hamilton von der Pole aus in Angriff genommen hat. Am Start zog er erneut den Kürzeren und musste Rosberg in Kurve eins vorbeiziehen lassen. Hamilton sah seine Chance in Kurve drei, denn Rosbergs Auto schaltete in den Harvesting-Modus, was einen kurzen Leistungsnachteil bedeutete. Der Brite reagierte schnell, setzte zu einem Überholmanöver rechts an, kam aufs Gras und verlor die Kontrolle über sein Auto. Eine Kollision war nun unausweichlich. Hamilton hat darauf die Schuld auf sich genommen. Dennoch sorgte der Vorfall für mächtig Ärger bei den Silbernen. "Für mich ist das inakzeptabel, so kann man nicht fahren", polterte Niki Lauda nach dem Rennen. "Schuld ist Lewis, der Versuch, nach vorne zu fahren, war vollkommen sinnlos." Diplomatischer gab sich Toto Wolff: "Nein, es spricht nichts gegen diesen Überholversuch. Das Ergebnis war unglücklich. Dieses Manöver, als er das Licht blinken sah, war genau das, was er auch hätte tun sollen."

Brasilien: Ein Rennen wie Kaugummi entpuppt sich als Erfolg

In Brasilien herrschte viel Stillstand, Foto: Sutton
In Brasilien herrschte viel Stillstand, Foto: Sutton

Wer beim Brasilien GP Rennaction sehen wollte, musste sehr viel Geduld mitbringen. Petrus öffnete pünktlich zum Rennsonntag die Himmelsschleusen und verwandelte das Autodromo Jose Carlos Pace in einen Aquapark. Die Startverschiebung um zehn Minuten war an diesem Tag noch das kleinste Übel. Auch drei Safety-Car-Phasen klingen nicht ungewöhnlich. Rekord ist allerdings, dass Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer beinahe auf mehr 'Führungsrunden' kam als der spätere Sieger Lewis Hamilton.

Hinzukamen zwei Rennunterbrechungen - einmal wegen des Unfalls von Kimi Räikkönen und einmal wegen zu starken Regens. Insgesamt waren die Motoren eine Stunde und 16 Minuten lang still. Das Rennen zog sich daher über mehr als drei Stunden.

Erstaunlicherweise schreckte die Geduldsprobe die Fans nicht ab - zumindest nicht die, die im Trockenen vor dem Fernseher saßen. RTL erzielte die besten Formel-1-Quoten seit dem Monaco Grand Prix 2013 und kam auf 23,3% Marktanteil bei den werberelevanten 14-59-Jährigen. Der ORF erzielte seinen Saisonbestwert bei diesem Rennen, nachdem zuvor der Heim Grand Prix die meisten Zuschauer verbuchen konnte.

Unter aktuellen und ehemaligen Formel-1-Fahrern entbrannte jedoch eine hitzige Diskussion über das Verhalten der Rennleitung. Die einen forderten mehr Eigenverantwortung für die Fahrer und weniger Bevormundung durch die Rennleitung. Die anderen begrüßten das Eingreifen der Stewards. "Es ist wirklich Selbstmord, wenn man weiterfährt", meinte etwa Nico Hülkenberg.

Die Podium-Farce von Mexiko: Wer ist denn nun Dritter?

Zu früh gefreut..., Foto: Sutton
Zu früh gefreut..., Foto: Sutton

Normalweise steht Derjenige auf der untersten Stufe des Podests, der als Dritter die Ziellinie überquert hat. In Mexiko verhielt sich das Ganze deutlich komplizierter. Max Verstappen fuhr als Dritter ins Ziel und wartete darauf, dass die Siegerehrung beginnt, als ihm mitgeteilt wurde, dass er eine 5-Sekunden-Strafe erhält. Die Stewards legten ihm zur Last, die Strecke verlassen und sich dabei einen Vorteil verschafft zu haben. Der Red-Bull-Pilot fiel im Rennergebnis hinter Sebastian Vettel zurück, der wiederum an seiner Stelle an der Siegerehrung teilnehmen durfte.

Nun könnte man annehmen, dass Derjenige, der als Dritter auf dem Podest von den mexikanischen Fans bejubelt wurde, als Drittplatzierter des Rennens in die Geschichtsbücher eingetragen wird. Falsch gedacht! Am grünen Tisch beschlossen die Rennkommissare, Vettel ebenfalls zu bestrafen. Für sein unerlaubtes Verhalten beim Verteidigen seiner Position gegen Daniel Ricciardo bekam der Ferrari-Pilot zehn Sekunden aufgebrummt. Er fiel auf Rang fünf noch hinter Verstappen zurück und Ricciardo erbte das Podium. Dr. Helmut Marko brachte es gegenüber Motorsport-Magazin.com auf den Punkt: "Wir haben einen neuen Rekord! Ein Fahrer, der in einem Rennen Dritter, Vierter und Fünfter ist - innerhalb von zwei Stunden."

Skurriler geht es kaum - oder doch? Zwei Wochen später hatte die Podium-Farce, wie sie Marko bezeichnete, nämlich noch ein Nachspiel. Ferrari behauptete, neue Beweise zu haben, aufgrund derer der Fall neu aufgerollt werden müsse. Die Stewards schmetterten den Einspruch ab. Nachdem sich Ferrari zunächst offenhielt, auch gegen diese Entscheidung Einspruch zu erheben, hatte die Scuderia dann doch ein Einsehen und akzeptierte Vettels Strafe. Damit ist Ricciardo definitiv der Drittplatzierte des Mexiko GPs.

Die Moral der Geschichte? Aller guten Dinge sind nicht immer drei. Ein Gutes hatte die Farce jedoch: Bernie Ecclestone musste nicht lange nach einem Motiv für seine berühmt-berüchtigte Weihnachtskarte suchen.

Nun seid ihr an der Reihe. Welcher Aufreger fehlt eurer Meinung nach in unserer Auflistung? Welche Situation hat euch in der vergangenen Saison am meisten gestört? Wir sind auf eure Kommentare gespannt!