Fotos von Michael Schumacher nach seinem schweren Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 gibt es offiziell nicht. Nun soll es Unbekannten jedoch gelungen sein, den Formel-1-Rekordweltmeister in seinem Krankenbett zu fotografieren. Das Foto boten sie laut einem Bericht von RTL mehreren Verlagshäusern an - für eine Million Euro.

Schumachers Managerin Sabine Kehm bestätigte gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass Anzeige erstattet wurde. RTL zitierte die ermittelnde Staatsanwaltschaft Offenburg mit den Worten: "Eine unbekannte Person habe Verlagsredaktionen heimlich hergestellte Fotoaufnahmen von Michael Schumacher gegen hohe Geldbeträge zur Veröffentlichung angeboten".

Bereits im vergangenen Jahr hatte Kehm in einem Interview mit dem Spiegel offenbart, welche Ausmaße die Belagerung durch Paparazzi annimmt. Rund um Schumachers Schweizer Villa würden sich Fotografen im Wald verstecken oder sogar versuchen, aus Hubschraubern Aufnahmen zu machen. "Entspannt ist es nie, weil dies eine permanente Belastung darstellt", betonte sie.

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Unbekannte haben seit Schumachers Unfall mehrfach versucht, an Informationen zu kommen oder ein Foto zu machen. Als Schumacher im Krankenhaus von Grenoble lag, wollte sich ein Journalist als Priester verkleidet Zutritt zum Krankenzimmer verschaffen - nur einer von mehreren 'interessanten Vorfällen' wie Kehm damals erklärte.

Im Juni 2014 wurde Schumachers Krankenakte gestohlen und zum Kauf angeboten. Der damals verdächtigte Dieb, ein Mitarbeiter einer Schweizer Flugrettungsfirma, erhängte sich in seiner Gefängniszelle. Im März 2015 wurde in die Klinik von Dr. Johannes Peil eingebrochen, der Schumacher nicht nur während seiner aktiven Zeit, sondern auch nach dem Ski-Unfall betreut haben soll. Unklar war damals allerdings, ob es die Einbrecher gezielt auf Informationen zu Schumachers Gesundheitszustand abgesehen hatten.

Keep Fighting Initiative soll Fans stärken

In den letzten Wochen richtete Kehm Accounts bei Facebook, Instagram und Twitter ein, auf denen sich Schumachers Fans austauschen und in Erinnerungen schwelgen können. Neu ist auch die gemeinnützige Initiative 'Keep Fighting', 'die die Werte "Weiter kämpfen" und "Niemals aufgeben" vertritt und sich in dieser Haltung direkt von Michael Schumacher inspiriert fühlt', heißt es auf der Webseite keepfighting.ms. 'Keep Fighting möchte alle Menschen, die sich von Michael Schumacher inspiriert fühlen, darin motivieren, weiter zu kämpfen und niemals aufzugeben", heißt es außerdem.

Angelehnt ist das Motto an einen Satz von Schumacher aus dem Jahr 2007: "Ich habe immer daran geglaubt niemals aufzugeben und immer weiter zu kämpfen, auch wenn es nur die geringste Chance gibt." Schumachers Ehefrau Corinna sagte zur Gründung von Keep Fighting, das von Schumachers Büro (The MS Office) und #TeamMichael im Auftrag der Familie Schumacher gelenkt wird: "Wir möchten andere ermutigen, niemals aufzugeben."

Wer Teil der Bewegung werden möchte, wird gebeten, auf der Webseite an einem Mosaik mitzuwirken. Jeder kann bis zu drei Lieblingsbilder aus einem von AFP zur Verfügung gestellten Pool auswählen. Nach und nach entsteht so ein Mosaik mit Bildern aus Schumachers Karriere. Als Hintergrundmotiv dient eine Aufnahme, die Schumacher am 8. Oktober 2000 in Suzuka auf dem Podium zeigt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht nur das Rennen gewonnen, sondern auch seinen ersten Titel für Ferrari gesichert. Deshalb bezeichnete Schumacher diesen Moment auch als den wichtigsten und schönsten in seiner Karriere.

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Bereits bestehende Projekte, die zur Keep Fighting Initiative zählen, sind die Michael Schumacher Ausstellung in Marburg, das Champions for Charity Fußballspiel und die geplante Michael Schumacher Private Collection Ausstellung in der Motorworld Köln-Rheinland. Weitere Projekte sollen die Schumacher-Fans erfreuen und in ihrer Gemeinschaft stärken.

'Die Familie Schumacher und #TeamMichael laden euch ein, Teil dieser Bewegung zu werden. Keep Fighting möchte positive Energie aussenden, so wie es Michaels Fans über all die Jahren hinweg tun", steht auf der Webseite. 'Die Hashtags #TeamMichael und #KeepFighting sollen dabei helfen, die Keep Fighting Idee weltweit zu verbreiten.'

Keine Informationen zum Gesundheitszustand

Wie bei den anderen neu geschaffenen Kanälen wird es auch über Keep Fighting keine Informationen zum Gesundheitszustand von Schumacher geben. "Michaels Gesundheit ist kein öffentliches Thema, und daher werden wir uns weiterhin dazu nicht äußern. Schon allein deswegen, weil wir die Privatsphäre von Michael so weit wie möglich schützen müssen", stellte Kehm klar. "Wir sind uns bewusst, dass das für manche Menschen schwierig zu verstehen ist, aber wir tun das in vollkommener Übereinstimmung mit Michael's Haltung und können uns nur für das Verständnis bedanken."

Fans, die der Meinung sind, ein Recht auf Information zu haben, entgegnete sie, dass Schumacher schon immer sehr bedacht auf seine Privatsphäre war, selbst in den erfolgreichsten Zeiten seiner Karriere. "Er hat immer sehr darauf geachtet, dass es eine klare und deutliche Linie zwischen seiner öffentlichen Person und seinem Privatleben gab", sagte Kehm.