115 Rennen, 6016 Runden oder 30.452 Formel-1-Kilometer - das sind die Zahlen von Nico Hülkenbergs Karriere in der Königsklasse. Satte 362 Punkte holte der Deutsche schon - doch mit dem Podium hat es noch nie geklappt. Dreimal schon verfehlte er das Treppchen mit Rang vier denkbar knapp.

Doch 2017 startet Hülkenberg eine neues Kapitel. Nach Williams, Sauber und Force India fährt der Emmericher ab der kommenden Saison für Renault. Zum ersten Mal geht er in der Formel 1 für ein Werksteam an den Start. "Ich wollte schon immer für einen Hersteller in der Formel 1 fahren", sagte Hülkenberg im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Während der Le-Mans-Zeit mit Porsche habe ich schon einen Vorgeschmack darauf erhalten, wie sich das anfühlt."

Nico Hülkenberg im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton

"Man merkt einfach, wie viel Power dahinter steckt. Wenn ein Konzern das möchte, dann setzen die Himmel und Hölle in Bewegung", so Hülkenberg. "Die haben eine ganz andere Power und Ausdauer als ein kleines Privatteam." Mit Force India erreichte Hülkenberg in diesem Jahr Rang vier - eine in Anbetracht der Umstände sensationelle Leistung. Renault landete im ersten Jahr des Comebacks nur auf Rang neun.

Doch Hülkenberg ist sich der Tatsache bewusst, dass es mit Force India wohl nicht viel weiter nach oben geht: "Sag niemals nie. Aber es braucht drastische Maßnahmen und zusätzliche Kapazitäten hier im Team, um wirklich da vorne reinzudrängen." Mit Mercedes, Red Bull und Ferrari gibt es drei Teams, die unter normalen Umständen nicht zu bezwingen sind. Dazu kommt mit Renault nun ein Werksteam, das erst jetzt so richtig Gas gibt und McLaren wird auch nicht ewig um die Plätze elf und zwölf fahren.

Hülkenberg: Ich kenne falsche Versprechungen

Kurzum: Die Chance, viel weiter vorne zu laden, hat Hülkenberg nur mit Renault. "Mit dem Masterplan und dem, was sie mir erzählt haben, haben sie mich überzeugt, dass die Zukunft erfolgreich werden kann." Allerdings war das nicht immer so. Falsche Versprechungen seitens eines Teams hatte Hülkenberg auch schon. Daraus hat er gelernt: "Man muss immer schauen, was man glauben kann und was nicht."

Auch wenn sich Hülkenberg und Renault vorerst noch in Geduld üben: Mit seinem Podium muss es schnell klappen, sonst hat der Deutsche zumindest vorübergehend einen ungeliebten Rekord. Aktuell führt Adrian Sutil noch mit 128 GP-Starts ohne Podiumsplatzierung die Statistik an. Pierluigi Martini rangiert mit 118 GPs auf Rang zwei, Hülkenberg mit aktuell 115 auf Rang drei. Noch 2017 wird Hülkenberg die 128 GP-Marke von Sutil übertreffen - die Frage ist nur: mit oder ohne Podium.

Das gesamte Interview mit Nico Hülkenberg über seinen Wechsel von Force India zu Renault liest du in der aktuellen Print-Ausgabe von Motorsport-Magazin.com. Hülkenberg verrät auch, warum er nicht mehr auf die große Ferrari-Chance warten will.