Nico Rosberg krönte sich erst in Abu Dhabi beim 21. und letzten Saisonrennen zum Formel-1-Weltmeister 2016. Bereits seit dem Großen Preis von Japan im Oktober steht hingegen fest, dass Mercedes auch in diesem Jahr Konstrukteurs-Weltmeister ist. Damit gelang den Silberpfeilen das Triple, denn wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren war die Konkurrenz gegen die Marke mit dem Stern chancenlos.
Seit 2014 die Hybrid-Ära in der Formel 1 angebrochen ist, fährt Mercedes in einer eigenen Liga. Ob sich diese beispiellose Dominanz auch 2017 unter dem neuen Technischen Reglement fortsetzen wird, bleibt abzuwarten, an der Motorenformel ändert sich jedenfalls nichts, die Regeländerungen betreffen in erster Linie Aerodynamik und Reifen.
Motorsport-Magazin.com blickt auf die ersten drei Jahre der Hybrid-Ära zurück und zeigt anhand Zahlen und Fakten die erdrückende Überlegenheit von Mercedes auf.
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Mercedes lässt Ferrari, Red Bull und Co. keine Chance
Vom Saisonauftakt 2014 in Australien bis zum Saisonfinale 2016 in Abu Dhabi standen 59 Rennen auf dem Programm, von denen das Mercedes-Werksteam nicht weniger als 51 gewann - das entspricht einer Quote 86,3%. 31 dieser Erfolge waren Doppelsiege. Red Bull feierte in diesem Zeitraum gerade einmal fünf Triumphe (vier Daniel Ricciardo, einer Max Verstappen), und nur drei Mal stand Sebastian Vettel in Diensten von Ferrari auf der obersten Stufe des Treppchens.
Mercedes sicherte sich auch 96 der 118 möglichen Podiumsplatzierungen, was einer Quote von 81,5% entspricht. Mit Respektabstand reihten sich dahinter Red Bull (31) und Ferrari (29) ein. Was die Pole Positions betrifft, fällt die Silberpfeil-Bilanz sogar noch wesentlich eindrucksvoller aus, denn in den vergangenen drei Jahren konnte nur drei Mal ein Pilot eines anderen Teams im Qualifying die Bestzeit erzielen.
Um genau zu sein ging Mercedes jedes Jahr eine Pole durch die Lappen. Die perfekte Bilanz verdarben Felipe Massa (Williams/Österreich GP 2014), Sebastian Vettel (Ferrari/Singapur GP 2015) und Daniel Ricciardo (Monaco GP 2016). In der langen Geschichte der Formel 1 schaffte es somit weiterhin kein Team, sämtliche Pole Positions einer Saison zu holen.
Nicht ganz so überlegen war Mercedes, was die schnellsten Rennrunden betrifft, lediglich in 34 von 59 Rennen konnten Lewis Hamilton oder Nico Rosberg diese Diszplin für sich Silber verbuchen. Schärfster Konkurrent war Red Bull mit elf schnellsten Runden im Grand Prix. Apropos Runden: 3.551 wurden seit dem Erlöschen der Ampeln 2014 in Melbourne absolviert, und in 2.969 von ihnen lag ein Silberpfeil-Pilot an der Spitze des Feldes - das ist eine Quote von 83,7%.
Ein paar weitere interessante Fakten zu den zurückliegenden drei Jahren: In 351 von 459 Sessions (1. Training bis Rennen) lag am Ende ein Mercedes-Pilot an der Spitze des Feldes. Insgesamt absolvierten die Silberpfeile über alle Rennwocheneden hinweg 22.495 Runden, das entspricht 112.682,73 Kilometern.
2014 | 2015 | 2016 | ||||
Möglich | Mercedes | Möglich | Mercedes | Möglich | Mercedes | |
Rennen | 19 | 19 | 19 | 19 | 21 | 21 |
Siege | 19 | 16 | 19 | 16 | 21 | 19 |
Podien | 38 | 31 | 38 | 32 | 42 | 33 |
Pole Positions | 19 | 18 | 19 | 18 | 21 | 20 |
Erste Startreihe | 38 | 30 | 38 | 33 | 42 | 35 |
Schnellste Runden | 19 | 12 | 19 | 13 | 21 | 9 |
Doppelsiege | 19 | 11 | 19 | 12 | 21 | 8 |
Führungsrunden | 1134 | 978 | 1149 | 936 | 1268 | 1055 |
Punkte | 2020 | 701 | 1919 | 703 | 2121 | 765 |
Session-Bestzeiten | 153 | 114 | 147 | 116 | 159 | 121 |
Hamilton überstrahlt Rosberg
Vergleicht man Lewis Hamilton und Nico Rosberg über den Zeitraum 2014 - 2016, so hat der Brite die Nase vorne - nicht nur was Weltmeistertitel betrifft. Hamilton feierte 31 Rennsiege, während Rosberg 20 Grands Prix gewann. Der Brite stand in den letzten drei Jahren insgesamt 50 Mal auf dem Podium, Rosberg durfte 46 Pokale entgegen nehmen. Bei den Pole Positions führt Hamilton 30:26, und bei den schnellsten Runden liegt er mit 18:16 vorne.
Besonders beeindruckend ist der Umstand, dass Hamilton knapp die Hälfte aller Rennrunden seit 2014 anführte. In 1.697 von insgesamt 3.551 Umläufen lag der Brite an der Spitze des Feldes. Rosberg verbuchte 1.272 Führungsrunden. Punkte erzielte Hamilton 1.145, Rosberg kam auf kumulierte 1.024 Zähler.
Die Silberpfeile damals und heute
Dank der Erfolge der letzten Jahre stiegen Hamilton und Rosberg auch zu den mit Abstand erfolgreichsten Mercedes-Werkspiloten der Geschichte auf. Bevor die Silberpfeile 2010 ihr Comeback in der Formel 1 starteten, waren sie bereits 1954 und 1955 in der Königsklasse am Start und traten damals unter anderem mit dem fünfmaligen Weltmeister Juan Manuel Fangio an.
Der legendäre Argentinier feierte insgesamt acht Siege in Diensten von Mercedes, einen weiteren steuerte Stirling Moss bei. Abgesehen von diesen beiden Piloten sowie Hamilton und Rosberg war es allerdings keinem anderen Mercedes-Piloten vergönnt, ein Rennen zu gewinnen.
Auch nicht Michael Schumacher, der 2010 für drei Jahre mit den Silberpfeilen in die Formel 1 zurückkehrte. Ein dritter Platz war für den Rekordweltmeister das Höchste der Gefühle. Jedoch muss zu Schumachers Ehrenrettung festgehalten werden, dass Mercedes zu seiner Zeit von der aktuellen Dominanz weit entfernt war. Die Hybrid-Ära hatte schließlich noch nicht begonnen.
Fahrer | Saison | Rennen | Siege | Podien | Pole Positions | Erste Startreihe | Schnellste Runden |
Juan-Manuel Fangio | 1954-1955 | 12 | 8 | 10 | 7 | 12 | 5 |
Lewis Hamilton | 2013-2014 | 79 | 31 | 55 | 35 | 57 | 19 |
Hans Herrmann | 1954-1955 | 7 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 |
Karl Kling | 1954-1955 | 12 | 0 | 2 | 0 | 3 | 1 |
Hermann Lang | 1954 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stirling Moss | 1955 | 7 | 1 | 3 | 1 | 5 | 2 |
Nico Rosberg | 2010-2014 | 137 | 24 | 55 | 30 | 60 | 18 |
Michael Schumacher | 2010-2012 | 58 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 |
André Simon | 1955 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Piero Taruffi | 1955 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Summe | - | 316 | 64 | 128 | 73 | 138 | 47 |
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