Wer nur eine Landkarte betrachtet, für den ist das Fürstentum Monaco nichts weiter als ein Kleinod am Mittelmeer. Und das Wort 'klein' kann man hierbei durchaus wörtlich nehmen: Monaco bedeckt nur eine Fläche von 195 Hektar, von denen 40 erst in den letzten 20 Jahren aus dem Mittelmeer gewonnen wurden, die Küstenlinie ist gerade einmal 4.100 Meter lang. Von den rund 32.000 Einwohnern des Fürstentums sind nur 5.000 Monegassen. Allerdings gibt es bis zu 35.000 Beschäftigte innerhalb der Landesgrenzen.

Wer Monaco aus dem Blickwinkel der Formel 1 und der Glitzer- und Glamourwelt betrachtet, für den ist das Fürstentum hingegen der ultimative Treffpunkt der Schönen und Reichen dieser Welt. Und diesem Ruf wird das kleine Fürstentum nicht nur rund um den traditionellen Grand Prix in den Straßenschluchten gerecht.

Willkommen in Monaco!, Foto: Sutton
Willkommen in Monaco!, Foto: Sutton

Auch sonst tummeln sich hier die very important persons dieses kleinen blauen Planeten in einer Vielzahl an exklusiven Hotels, Appartements und Geschäften. Im Steuerparadies Monaco sind alle großen Marken der Mode- und anderer Branchen vertreten. Doch wer mehr als nur Ansehen möchte, sollte einen geräumigen Geldbeutel respektive eine geduldige Kreditkarte bei sich tragen. Denn nicht nur zu GP-Zeiten ist in Monaco alles eine Nummer teurer.

Seinen Ursprung hat der kleine Stadtstaat im Jahre 1191, als die Genueser das Stück Land vom Heiligen Römischen Reich loseisten, um danach am 10. Juni 1215 den Grundstein für eine Festung auf dem Felsen von Monaco, auf deren Grundmauern der heutige Fürstenpalast steht, zu legen. Seit dem 8. Januar 1297 herrschen die Grimaldis in Monaco, deren letztes Oberhaupt, Fürst Rainier III. in diesem Jahr verstarb.

In einem Vertrag zwischen dem Fürstentum und Napoleon III. wurde 1861 die Unabhängigkeit Monacos festgeschrieben. Im gleichen Jahr wurde auch das erste Casino errichtet.

Für viele Menschen stellen Monaco und Monte Carlo austauschbare Synonyme dar. Doch tatsächlich ist Monte Carlo nur eines von vier Teilen der Enklave. Die anderen drei Bereiche hören auf die schönen Namen: Fonteveille im Westen, La Condamine und Larvotto im Osten. Monte Carlo ist hingegen jener Teil nördlich der vielen Yachten im Hafen. In diesem Teil steht auch das berühmte Casino und verläuft die Grand Prix Strecke.

Neben der Formel 1 spielen aber auch noch andere Sportarten in Monaco eine große Rolle. Dazu gehören die Rallye Monte Carlo im Januar, die Monte Carlo Tennis Open im April, ein Turnier der Masters Serie, der Offshore Grand Prix im Mai, ein Internationales Schwimm-Meeting im Juni sowie der Leichtathletik Grand Prix im August. Zudem finden neben den Prominentenfußballspielen der F1-Piloten natürlich auch noch die Matches des AS Monaco im Stade Louis II. statt. Des Weiteren haben der Leichtathletikweltverband IAAF sowie die ATP Tour ihren Sitz in Monaco. Am Ende des Jahres hält zudem die FIA ihre Jahresabschlussfeier im Fürstentum ab.

Für Industrie gibt es keinen Platz, aber für Yachten immer mehr., Foto: Sutton
Für Industrie gibt es keinen Platz, aber für Yachten immer mehr., Foto: Sutton

Da auf den 1,95 km² Landesfläche kaum Platz für große Industriebetriebe vorhanden ist, teilt sich der Wirtschaftskuchen der Monegassen auch nur auf 27% für die Industrie und ganze 73% für den Dienstleistungssektor auf. Hierbei generiert Monaco seine größten Einnahmen aus dem Banken- und Finanzbereich, seinen Casinos sowie dem Tourismus.

Und für diese Touristen gibt es auch abseits der allseits bekannten Sehenswürdigkeiten einiges zu bestaunen. Etwa im Exotischen Garten, welcher eine üppige Pracht seltener Pflanzen, darunter hunderte verschiedener Kakteenarten, bietet. Vom Garten aus hat der Besucher zudem einen einmaligen Blick über Monaco. Das Ozeanographische Museum und Aquarium zeigt unterdessen einen Überblick der Unterwasserfaune sowie Unterwasserfahrzeuge von Jacques-Yves Cousteau, der bis 1988 Direktor des Museums war. In den 90 Becken des Aquariums schwimmen rund 4.000 Fische bestehend aus 350 verschiedenen Arten.

Monaco - Fakten, Fakten, Fakten

Fürstentum Monaco
Fläche: 1,95 km²
Einwohner: 32.130
Beschäftigte: 35.000
Hauptstadt: Monaco
Sprachen: Französisch, Monegassisch
Währung: 1 Euro = 100 Cent
Zeit: MEZ
Gliederung: Fürstentum
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie (seit 1962)
Regierungschef Patrick Lecierq
Staatsoberhaupt: Prinz Albert