Ein neues Rennformat für die Formel 1? Diese Vision eröffnete nun F1-Supremo Bernie Ecclestone. Der Brite wünscht sich für die Zukunft zwei Sprintrennen mit einer Dauer von jeweils 40 Minuten statt einem langen Grand Prix. Die traditionelle Renndauer sei für das jüngere Publikum nicht mehr attraktiv.

"Die Leute haben heutzutage eine viel kürzere Aufmerksamkeitsspanne", erklärt Ecclestone seinen Wunsch gegenüber der Sunday Times. Als Beispiel für seine Idee nennt der 86-Jährige den Großen Preis von Brasilien, welcher zwei Mal unterbrochen und deshalb auch zwei Mal neu gestartet werden musste. "Es war ein sehr langes Rennen mit starkem Regen und einigen Unfällen. Doch die Zuschauerzahl stieg an, weil wir zwei Mal neu starten mussten."

Zwei Sprintrennen mit 40-minütiger Pause dazwischen

Seine Idee sei deshalb, ein neues Rennformat mit je zwei 40-minütigen Rennen. "Wir müssen das traditionelle Konzept von einem langen Rennen überarbeiten. Zwei Rennen mit einer 40-Minuten Pause dazwischen wäre attraktiver für die Zuschauer, TV-Stationen und Sponsoren. Sie würden das lieben", glaubt Ecclestone. Auch die kurze Unterbrechung hat er schon durchgeplant: "Da kann man die Piloten interviewen und an den Autos arbeiten."

Den Qualifying-Modus selbst müsste man bei zwei Rennen nur erweitern, so Ecclestone: "Die Qualifikation am Samstag sollte so bleiben." Die schnellste Runde würde wie gehabt die Startaufstellung des ersten Rennens bestimmen. "Und das Ergebnis des ersten Rennens würde dann den Grid für Rennen zwei bestimmen", so Ecclestone. "Mit leichteren, schnelleren Autos würde das alles ein wenig durchgemischt werden."

Zwei Starts pro Rennwochenende würde für die Fans mehr Spannung bieten, glaubt Ecclestone, Foto: Sutton
Zwei Starts pro Rennwochenende würde für die Fans mehr Spannung bieten, glaubt Ecclestone, Foto: Sutton

Neue Besitzer, neue Chance

Auch wenn Ecclestone nur von seinen Visionen und keinen konkreten Plänen spricht, so wäre für den Briten nun der perfekte Zeitpunkt für einen Neubeginn gekommen. Grund dafür seien die neuen Besitzer der Formel 1, Liberty Media. Denn mit neuen Besitzern kommt meist auch eine Veränderung, begründet er.

Ob diese dann jedoch so radikal ausfällt, wie Ecclestone sie visualisiert, bleibt selbst für den 86-Jährigen fraglich: "Ich bin mir unsicher, ob wir den Mut haben werden etwas zu verändern", gibt er zu. "Doch da sich die Zeiten stetig ändern, müssen wir uns diesem Thema zumindest widmen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich Bernie Ecclestone Gedanken über das Rennformat macht, meiner Meinung nach bedarf es in diesem Punkt allerdings keiner Änderung. Das Problem der heutigen Formel 1 ist nicht die Länge der Rennen, sondern das, was sie bieten - oder eben nicht bieten. Gibt es Action auf der Strecke, ist das Rennen gut, ganz egal, ob es eine oder zwei Stunden dauert. Dazu müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, und das geht nur über eine hohe Leistungsdichte. Denn wenn Mercedes in zwei Sprintrennen statt einem langen Grand Prix Kreise um die Konkurrenz fährt, werden sicherlich keine neuen Zuschauer angelockt, sondern im schlechtesten Falle langjährige Fans vergrault. (Philipp Schajer)

Was sagt ihr zu Ecclestones Visionen? Wären zwei 40-Minuten-Sprintrennen interessanter als ein längerer Grand Prix? Wie seht ihr die Zukunft der Formel 1? Schreibt uns doch in den Kommentaren.