Seit der Trennung von Mark Smith vor dem Start der Saison 2016 hatte Sauber die Stelle des Technischen Direktors nicht richtig neu besetzt. Nachdem vergangene Woche bereits diverse Berichte internationaler Medien die Runde gemacht hatten, bestätigte das momentane Schlusslicht unter den Formel-1-Teams nun die Gerüchte. Fündig wurden die Schweizer in den personellen Überbleibseln von Audis im Oktober eingestelltem Sportwagen-Projekt.

Ab Januar 2017 wird Jörg Zander bei Sauber die Position des Technischen Direktors beziehen, welche er zurzeit noch bei Audi innehat. Der 52-Jährige ist im Paddock der Formel 1 kein Unbekannter: Bereits zwischen 2002 und 2009 war er in der Königsklasse tätig und arbeitete in dieser Zeit für Toyota, BAR, Williams, Honda, Brawn und auch BMW Sauber.

"Ich bin begeistert wieder zum Sauber F1 Team in meiner Wahlheimat Schweiz zurückzukehren. Die neuen F1-Regularien bieten eine großartige Chance mit Innovationen und technischer Kreativität Zeichen zu setzen", so Zander, der in den Jahren 2006 und 2007 als Chef-Designer in Hinwil tätig war.

Schlüsselfigur bei Saubers Wiederaufbau

Auch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn freut sich darüber, eine weitere vielversprechende Personalie für die Zukunft an Bord begrüßen zu dürfen: "Wir sind stolz, dass wir eine so renommierte und erfahrene technische Führungspersönlichkeit von dieser Aufgabe überzeugen und für unser Team gewinnen konnten. Das ist ein ganz wichtiger Schritt im Rahmen der Umsetzung unserer strategischen Ziele, um das Team in eine neue, erfolgreiche Ära zu führen."

Zander weiß, welch hohe Erwartungshaltung das sportlich momentan am Boden liegende Sauber-Team an ihn hat. Bei den Zielen für die nahe Zukunft bleibt er angesichts der derzeitigen Situation allerdings realistisch: "Wir wollen uns natürlich verbessern und uns zunächst im Mittelfeld etablieren. Insgesamt ist es eine Herausforderung, der ich mit Spannung und Begeisterung entgegenblicke."

Die Teamführung ist jedenfalls davon überzeugt, mit dem Rückkehrer die Richtige Wahl getroffen zu haben. "Als Technischer Direktor wird er den Überblick und die Verantwortung über unsere gesamte Technik haben. Bei uns im Werk in Hinwil findet er technische Möglichkeiten vor, die auf einem sehr hohen Niveau sind. Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm Fortschritte machen werden," so Kaltenborn.

Personalstruktur beim Sauber F1 Team

Sauber investiert ins Personal

Seit dem Einstieg der Schweizer Investmentgesellschaft Longbow Finance AG wurde bei Sauber in den vergangenen Monaten schon kräftig in neues Personal investiert. Begonnen wurde kurz vor dem Ende der Sommerpause, als der ehemalige Toro-Rosso-Mann Xevi Pujolar als Head of Track Engineering verpflichtet wurde.

Wenige Wochen später gab man vor dem Großen Preis von Italien die Verpflichtung von Nicolas Hennel de Beaupreau als neuen Aerodynamik-Chef bekannt, der zwischen 2009 und 2013 bei Ferrari tätig war. Und auch bei der mehr oder weniger direkten Konkurrenz wurde gewildert: Von Haas warb Sauber die Britin Ruth Buscombe als Strategie-Ingenieurin ab.