Wie war denn der Start aus deiner Sicht? Die ersten Meter sahen ja noch ganz gut aus.

Pascal Wehrlein: Der Start war super. Ich habe zwei Positionen gewonnen bis zur ersten Kurve. In Kurve 2 war ich dann außen und habe einen Schlag aufs linke Hinterrad bekommen. Da war mein Rennen vorbei.

Du hast aus dem Cockpit heraus wahrscheinlich gar nicht gesehen, was passiert ist. Aber du hast dir im Nachhinein das Replay angeschaut, oder?

Pascal Wehrlein: Ja, ich habe mir die Wiederholung angeschaut.

War es ein Rennunfall?

Pascal Wehrlein: Ich weiß es nicht. Ich glaube, es wäre vermeidbar gewesen. Ich war auf jeden Fall deutlich vorne und überholt hätte er mich in der Kurve sowieso nicht. Außerdem war die nächste Kurve eine Rechtskurve. Da gab es eigentlich keinen Grund, dort so reinzufahren. Dann hat er noch sein rechtes Vorderrad blockiert und ist in mich reingefahren. Ich denke auf jeden Fall, dass es vermeidbar gewesen wäre. Aber im Mittelfeld kann so etwas immer passieren.

Dein Teamkollege ist das ganze Rennen zu Ende gefahren. Die Performance des Autos schien aber nicht besonders erbauend. Glaubst du, dass da mehr drin gewesen wäre?

Pascal Wehrlein: Ich habe mich im Auto das ganze Wochenende schon wohler gefühlt, als er. Mein Longrun am Freitag war so stark wie der von Ericsson. Deshalb glaube ich, dass für mich im Rennen einiges möglich gewesen wäre. Doch jetzt wissen wir es nicht, weil ich das Rennen nicht zu Ende gefahren bin.

Wie sehr zitterst du mit, wenn du siehst, dass Ericsson auf Platz elf unterwegs ist, und da vorne nichts mehr passieren darf, weil er sonst für Sauber den Punkt holt?

Pascal Wehrlein: Ja, das war sehr knapp. Vor allem die letzten Runden waren sehr, sehr spannend. Da ist einiges passiert, wo auch jemand hätte ausscheiden können. Und dann wäre Ericsson in der Position gewesen, einen Punkt zu holen. Aus unserer Sicht ist das zum Glück nicht passiert.

Starkes Quali, frühes Rennende für Pascal Wehrlein beim Mexiko GP, Foto: Sutton
Starkes Quali, frühes Rennende für Pascal Wehrlein beim Mexiko GP, Foto: Sutton

Würdest du sagen, dass, wenn alles gut gelaufen wäre, du in der Position gewesen wärst, auf den Punkt lauern zu können?

Pascal Wehrlein: Ich weiß es nicht. Ich glaube, am Freitag waren wir die Einzigen, die mit dem Soft-Reifen 35 Runden gefahren sind. Ich war super happy mit dem Auto. Im Qualifying war ich auf einem gebrauchten Reifensatz zwei Zehntel hinter Ericsson. Deshalb gehe ich einfach mal davon aus, dass ich in einer ähnlichen Position hätte sein können. Aber Sauber war sehr, sehr stark im Rennen - speziell Ericsson.

Aber ihr hättet es auch ohne Probleme mit einer Einstopp-Strategie geschafft, oder?

Pascal Wehrlein: Ja.

Wie hast du denn die Zwischenfälle in den letzten Runden gesehen? Findest du, Verstappen sollte bestraft werden?

Pascal Wehrlein: Dazu will ich nichts sagen. Das sollen die Beteiligten untereinander ausmachen, mit den Rennkommissaren. Ich glaube, da passiert im Moment relativ viel. Aber da will ich mich nicht einmischen, denn das ist nicht meine Sache.

Verstehst du es, dass ein Fahrer unter seinem Helm komplett austickt und den Rennleiter beleidigt? Ist das eine natürliche Reaktion, wenn du Rad an Rad kämpfst? Oder darf so etwas nicht passieren?

Pascal Wehrlein: Es sind immer Emotionen im Spiel.