Es war Frank Williams, der noch vor Saisonbeginn bei einem Medienevent die Gerüchteküche ins Rollen brachte und überraschend verkündete, dass Sauber in der kommenden Saison mit BMW-Motoren an den Start gehen würde.

Einige Monate danach, kocht die Gerüchteküche auch weiterhin über. So wird Williams mit einem vorzeitigen Abgang seitens BMW sowie einem Wechsel zu Cosworth konfrontiert und die Münchner sogar mit einem kompletten Ausstieg aus der Formel 1 in Verbindung gebracht.

Doch trotz dieser - unwahrscheinlichen und teils hanebüchenen - Spekulationen, hat sich ein Thema etabliert: Die Beziehung zwischen Sauber und BMW. Neben der offensichtlichen und von BMW auch eingeräumten Variante einer Zusammenarbeit auf Kundenbasis, wird aber auch immer wieder gerne der Traum vom eigenen F1-Rennstall der Bayern am Leben erhalten.

Hierzu werden die Landeshauptstädter schon seit Monaten mit dem Aufkauf des Sauber Teams in Verbindung gebracht. Für Frank Williams, der den Gerüchteköchen bekanntlich die ersten Zutaten für ihre Süppchen geliefert hat, steht eine solche Variante allerdings außer Frage.

"Ich glaube nicht, dass sie wirklich Peter Saubers Team kaufen möchten und ich glaube nicht, dass Peter es verkaufen möchte", verriet Sir Frank im Autosprint Magazin. "Ich weiß wirklich nicht, was passieren wird."

Eine Kundenbeziehung zwischen Hinwil und München würde Williams auf alle Fälle "respektieren". Schließlich hätten sich alle Hersteller dazu verpflichtet ein zweites Team mit Motoren zu beliefern. "Vielleicht haben sie dies mit Sauber vor", hören sich die Töne des Sir mittlerweile sehr viel vorsichtiger als noch vor Saisonbeginn an.

Die zunehmende Kritik an den Leistungen seines Teams, die auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen immer wieder für das schlechte Abschneiden der Weiß-Blauen verantwortlich macht, steckt Frank Williams hingegen gelassen weg. "Mario sagt, dass wir nicht gut genug sind. Das ist seine Meinung und er hat das Recht diese zum Ausdruck zu bringen."

Vom gleichen Recht macht auch Jacques Villeneuve gerne Gebrauch. Und dieser dürfte dem möglichen Motorenpartner von Sauber keine guten Gründe für eine reine Kundenbeziehung geliefert haben: "Die Infrastruktur ist da, wir brauchen nur ein größeres Budget", gab der Kanadier vielmehr einen Grund für einen kompletten Einstieg der Bayern zu Protokoll. "Wir haben einen großartigen Windkanal, aber wir verbringen nicht genügend Zeit darin. Wir können nicht einfach zum Spaß eine neue Aufhängung designen. Wir haben ein Auto für das gesamte Jahr und testen nicht sehr viel."