Fantastisches Ergebnis für McLaren in Austin! Mit Rang fünf für Fernando Alonso und Platz neun für Teamkollege Jenson Button sammelte das britische Team satte 12 Punkte in Texas und stellte damit das beste Teamergebnis der Saison ein. Bereits in Monaco wurden 12 Zähler eingefahren - durch die exakt selbe Konstellation. Nach dem eher durchwachsenen Qualifying mit Platz zwölf für Alonso und dem Riesenbock bei Button, der nach einer strategischen Fehlentscheidung den Einzug in Q2 verpasste, ist dieses Resultat jedoch eine positive Überraschung.

McLaren-Sturm in Runde eins

Den Grundstein für dieses Resultat legten Alonso und Button bereits in der ersten Runde. Aus dem Chaos der ersten Kurven, dem vor allem Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg und Sergio Perez zum Opfer fielen, hielten sich die McLaren-Fahrer raus. Die Folge: Alonso lag nach dem ersten Umlauf bereits auf Platz neun, Button fand sich plötzlich auf Rang elf wieder. In Runde drei folgte das erste Duell für Button, der sich einen ansehnlichen Zweikampf mit Haas-Pilot Esteban Gutierrez lieferte. An dessen Ende hatte Button die Oberhand.

Jenson Button arbeitete sich durch das Mittelfeld nach vorne, Foto: Sutton
Jenson Button arbeitete sich durch das Mittelfeld nach vorne, Foto: Sutton

"Der Start war ein ziemliches Chaos, die erste Runde war verrückt", schilderte Button die ersten Kilometer aus seiner Sicht. "Es gab sehr viel Action, was gut für mich war, denn ich konnte viele Plätze gut machen. Ich habe den Weg in die Top 10 gefunden", erklärte der 36-Jährige. Nach seinem ersten Boxenstopp in Runde zehn lag Button zunächst wieder etwas hinten, dies hatte sich sieben Runden später jedoch wieder erledigt. Nachdem er Daniil Kvyat überholt hatte, befand sich Button wieder direkt hinter seinem Teamkollegen.

Pech hatte Button dann bei seinem zweiten Boxenstopp. Dieser verlief nicht optimal, wodurch er einen Platz an Sergio Perez verlor. Nur eine Runde später kam es zum Virtuellen Safety Car - für Button zu spät. Nutznießer dessen war aber Alonso. Er stoppte während der VSC-Phase und machte Boden gut. Dadurch gelang es ihm in den Schlussrunden, auf Felipe Massa und Carlos Sainz aufzuschließen. Dass der Toro-Rosso-Pilot überhaupt vor dem Williams lag, verdankte auch Sainz dem Stopp während der VSC-Phase.

Durch Kimi Räikkönens Ausfall in der 38. Runde rückten alle Fahrer noch einen Platz nach vorne. Alonso war plötzlich Siebter, Rang fünf in Sichtweite. Dank der neueren Medium-Reifen gelang der Anschluss schnell, auch, weil Massa trotz Mercedes-Power keinen Weg am Toro Rosso vorbeifand und fest hing. "Wir scheinen ein besseres Reifenveralten zu haben, in den letzten Runden hatten wir daher extra Speed und ich habe versucht, zu überholen", schildert Alonso. "Problematisch war es, dass man den Toro Rosso zwar auf der Geraden überholen konnte, weil sie dort so langsam sind. Aber für den Williams musste ich mir einen verrückten Ort überlegen", erklärte er.

Fernando Alonso gelang zum zweiten Mal in dieser Saison der Sprung auf Rang fünf, Foto: Sutton
Fernando Alonso gelang zum zweiten Mal in dieser Saison der Sprung auf Rang fünf, Foto: Sutton

Alonso hart, aber fair gegen Massa

Diesen fand Alonso dann in Kurve 16, als er sich innen hart an Massa vorbeiquetschte. Es kam zur Berührung, beide Autos mussten von der Piste. Zwar konnten sowohl Alonso, als auch sein langjähriger Ferrari-Teamkollege weiterfahren, doch Massa trug einen Plattfuß davon. "Ich hatte schon die Hälfte meines Autos neben ihm, nicht erst ein Viertel oder so", rechtfertigte Alonso sein Vorgehen. Und die Rennkommissare gaben ihm recht: Sie sahen von einer Bestrafung ab.

Nachdem er an Massa vorbei war, stellte Sainz kein großes Hindernis mehr dar. Alonso schaffte zügig das, woran Massa viele Runden lang scheiterte - mit DRS am Toro Rosso vorbeizufahren. Platz fünf für Alonso, der das Manöver typisch texanisch mit einem lauten "Yihaa!" am Funk quittierte. Doch trotz dieses starken Resultates lässt sich Alonso nicht blenden. "Es ist toll für die Motivation. Ich bin auch zufrieden mit der Platzierung, aber wir hatten auch einige Positionen geschenkt bekommen mit den Ausfällen von Räikkönen und Verstappen. Unsere Pace war nicht fantastisch, wir müssen uns weiter verbessern", verfiel er nicht in Jubelstürme.

Und Button? Er schaffte es nicht mehr, an Perez vorbeizukommen. Der Brite belegte nach einem zweigteilten Rennen Rang neun. "In der zweiten Hälfte war es nicht mehr so spannend. Dort ging es darum, die Reifen zu schonen, den Abstand nach hinten zu halten und sicherzustellen, dass man es bis zum Ende schafft. Perez war drei Sekunden weg", erklärte Button.